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Analfissur

29.01.2023:

Erfahrungsbericht zum Thema Analfissur

Link zum Fachartikel Analfissur

Da ich im Vorfeld meiner OP leider viele Berichte gelesen habe, die mich verunsicherten, möchte ich hier gerne meine positive Erfahrung mit der Fissurektomie/Hämorrhoidektomie-OP schildern. Meine OP ist nun 3 Wochen her.

Zur Vorgeschichte:
Ich bin 29 Jahre alt, weiblich und hatte nie großartige Probleme mit meiner Verdauung. Je älter ich werde desto empfindlicher scheint jedoch mein Darm auf Veränderungen und Stress zu reagieren. Aufgrund einer Flugreise und einer Essensumstellung im Dezember 2021 litt ich an akuter Verstopfung, die zu einer Analfissur führte. Da ich zu Beginn starke Schmerzen beim Stuhlgang hatte und es teilweise recht stark geblutet hat, vereinbarte ich bereits Mitte Januar 2022 einen Termin beim Proktologen. Ich kann nur jedem dazu raten bei solchen Beschwerden einen Facharzt aufzusuchen, es ist absolut nichts, wofür man sich schämen müsste.

Ich hatte dann au ch sofort die Diagnose akute Analfissur auf 6 Uhr und bekam Diltiazemcreme verschrieben. Trotz sorgfältiger Anwendung über mehrere Monate, änderte sich leider nicht viel an meiner Situation. Wahrscheinlich kam es stressbedingt immer wieder zu Rückfällen der Fissur.

Im August 2022 wurde mir dann zu einer OP geraten, da keine Chance auf Selbstheilung mehr bestand. Da ich zu dieser Zeit aber umziehen musste, und dann in dem von mir gewählten Krankenhaus 4 Monate auf einen Termin wartete, war mein OP-Termin erst für den 11.01.2023 angesetzt. Da die Fissur zu diesem Zeitpunkt chronisch war und ich Dank Flohsamen meine Verdauung gut im Griff habe, hatte ich auch keine starken Beschwerden mehr und das Warten machte mir nichts aus. Schmerzen beim Stuhlgang und Blutungen gehörten leider bereits seit einem Jahr zu meinem Alltag.

Die OP:
Im Vorfeld der OP war ich ein wenig nervös, aber vor allem freute ich mich darauf dem Leiden endl ich ein Ende zu setzen. Ich wurde ambulant im chirurgischen Zentrum eines Krankenhauses operiert. Die OP selbst dauerte ca. 20 Minuten. Da ich bereits früher in Vollnarkose operiert worden war, hatte ich keine Angst vor der Narkose. Es lief auch alles ohne Komplikationen ab und ich konnte von meiner Mutter nach der OP abgeholt werden. Als ich wieder wach war teile der Chirurg mir außerdem mit, dass ich nicht nur eine chronische Fissur, sondern auch Hämorrhoiden zweiten bis dritten Grades mit einem Geschwür hatte. Diese wurden auch während der OP entfernt. Ich hatte also zwei OPs in einer und die Wunde wurde teilweise vernäht.

Die erste Kontrolluntersuchung hatte ich am Morgen und es stellte sich heraus, dass vergessen wurde die Tamponade zu ziehen. Leider hat mir auch keiner gesagt, dass ich dies hätte selbst machen müssen, oder ich war noch zu betäubt von der Narkose. Der Arzt zog also die Tamponade, was sehr schmerzhaft war. Es brannte danach für ca. 30 Minuten stark, wurde da nach aber recht schnell besser.

Als Schmerzmittel nahm ich zu Beginn 4-mal täglich Novalminsulfon (Metamizol). Ich möchte hier noch erwähnen, dass eine Angst vor der Einnahme von Metamizol meistens unbegründet ist. Sprecht darüber mit eurem behandelnden Arzt/Ärztin. Ich kann nur jedem empfehlen nicht auf eigene Faust die Schmerzmittel abzusetzen, sie werden nicht ohne Grund verschrieben. Ich bekam direkt nach der OP nochmal intravenös Paracetamol und hatte kaum Schmerzen, nur ein leichtes Druckgefühl. Eine große Empfehlung ist es, sich einen Sitzring (Form eines Doughnuts) zu besorgen. Ich konnte damit direkt nach der OP problemlos 20 Minuten im Auto sitzen. Die ersten 4 Tage habe ich täglich 4 Schmerztabletten genommen und dann langsam reduziert. Ab Tag 10 habe ich keinerlei Schmerzmittel mehr gebraucht.

Die ersten 3-4 Tage habe ich hauptsächlich auf der Seite gelegen und mich ausgeruht, da Gehen relativ schmerzhaft war. Ich habe alle Bewegungen sehr vorsichtig und langsam ausgeführt. Ich hatte große Angst vor dem ersten Stuhlgang, den ich einen Tag nach der OP hatte. Ich will nicht lügen, die Schmerzen waren wirklich extrem. Ich habe quasi den Schmerz rausgeschrien, was geholfen hat. Danach habe ich die Wunde ausgeduscht, die auch leicht geblutet hat. Entgegen diversen Schilderungen anderer Betroffener, hatte ich beim Ausduschen der Wunde kein einziges Mal Schmerzen. Ganz im Gegenteil, ich empfand es als sehr angenehm. Der Stuhlgang war nach Tag 1 nie wieder so schmerzhaft. Ich muss dazu sagen, dass ich generell eine gute Verdauung habe und mein Stuhlgang regelmäßig kommt. Ich habe außerdem mindestens 2 Liter Wasser und Tee täglich getrunken und täglich Flohsamenschalen eingenommen.

Es traten ungefähr für die ersten 5 Tage Schmerzen/Brennen und leichte Blutungen beim und nach dem Stuhlgang auf, die aber immer ungefähr nach einer Stunde deutlich nachließen. Ich habe sehr viele Vlieskompressen verbraucht, die ich nach der Reinigung vorsichtig auf die Wunde legte. Ich verbrauchte ungefähr 100 Kompressen pro Woche und wechselte diese mehrmals täglich. Das Wundwasser wurde täglich weniger und war anfangs eher rosa und später gelblich. Ab Tag 9 oder 10 wurde das Ganze dann deutlich besser. Ich hatte kaum noch Schmerzen beim Stuhlgang, nur ein unangenehmes Gefühl. Zu diesem Zeitpunkt bin ich dann auch wieder kurz spazieren gegangen und habe leichtes Yoga gemacht.

Nach 14 Tagen hatte ich dann die zweite Nachkontrolle in der Klinik. Der Arzt meine es sähe sehr gut aus. Ich hatte einen leichten Juckreiz an der Wunde, was laut Arzt zu diesem Zeitpunkt normal sei. Der Juckreiz wurde schlimmer, wenn ich zu viel zu Fuß ging, was wahrscheinlich mit der Reibung zu tun hatte. Den nächsten Termin habe ich erst 3 Monate nach der OP im April, wo dann eine Rektoskopie gemacht wird. Dieser Termin ist allerdings freiwillig. Es ist mir jedoch lieber es n ochmal abschließend und von innen untersuchen zu lassen. Laut Arzt hätte ich auch nach 14 Tagen schon wieder Sport machen können. Ich höre da aber lieber auf meinen Körper und bleibe vorerst bei Yoga und Spaziergängen und werde Sport erst später wieder langsam integrieren.

Insgesamt war ich 3 Wochen krankgeschrieben, wobei ich auch jetzt nach 3 Wochen noch nicht ohne Sitzring sitzen kann, vor allem nicht auf harten Oberflächen. Es wird aber immer besser und ich bin guter Dinge, dass die Sache in 3 Monaten vollständig geheilt sein wird. Ich möchte allen Mut machen, die diese OP vor sich haben. In jedem Fall ist es besser, als mit einer ewigen Entzündung im Körper zu leben. Die Schmerzen sind zwar anfangs heftig, aber nicht auf Dauer und nichts was man nicht mit Schmerzmitteln aushalten kann.

Libe LM,

herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Bericht und liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team





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