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Analfissur

17.11.2020:

Erfahrungsbericht zum Thema Analfissur

Link zum Fachartikel Analfissur

Hallo zusammen



Ich will hier auch meine Erfahrungen mit der Fissur Op teilen.

Zur Vorgeschichte

Ich männlich, hatte meine erste Fissur schon mit ca. 27 Jahren. Bei mir entwickelte sie sich langsam und wurde immer schlimmer. Voraus ging eine extreme Störung der Darmflora, ich musste pro Tag mind. 4- bis 6-mal auf die Toilette, wobei eigentlich immer nur der 1. Stuhlgang normal war. Die restlichen Stuhlgänge waren meistens flüssig und es kam auch fast nichts raus, jedoch hatte ich immer einen sehr starken Drang dem ich nachgeben musste. Bedingt war dies wohl durch eine schlechte ballaststoffarme Ernährung und extrem viel psychischen Stress. So kam es, dass sich nach und nach die Fissur bildete. Angefangen hat es mit einem leichten jucken das sich dann über Wochen in eine brennen und schließlich in ein unerträgliches Stechen verwandelt hat. Irgendwann hatte ich auch Blut im Stuhl. zum Arzt bin ich sehr lange Zeit nicht, da es mir 1. sehr peinlich war und 2. gingen die Beschwerden immer wieder mal zurück, so dass ich die Hoffnung hatte, dass die Beschwerden von alleine zurück gehen werden. Von Analfissur wusste ich bis dahin nichts, ich dachte mir, dass ich unter Hämorrhoiden leide.

Als die Schmerzen eines Tages Beim Stuhlgang so dermaßen schrecklich waren und wirklich viel Blut am Klopapier hing, habe ich mich endliche dazu entschieden einen Proktologen aufzusuchen. Da hatte ich das Problem bestimmt schon 7 - 8 Monate!

Nach einer Anoskopie teilte mir dann der Proktologe die Diagnose Analfissur mit. Er Gab mir Nifedipin Salbe und "Colossan mite" mit, damit sollte es Weg gehen.

Und es ging weg!! ich konnte es kaum glauben, nach 2 bis 3 Wochen waren die Schmerzen weg und Blut hatte ich immer weniger und Seltener am Klopapier. Auch der Stuhlgang regulierte sich sehr schnell dank dem Colosan, kann das nur weiterempfehlen! Die Schmerzen beim Stuhlgang werden mind. um die Hälfte reduziert dank diesem "Wundermittel".

zur Aktuellen Geschichte

Leider ist das noch nicht das Ende vom Lied. Fast 10 Jahre Später, also diesen Sommer ca. Mitte Juli, hatte ich plötzlich einen Rückfall. Warum kann ich nicht sagen, ich gehe davon aus das die Fissur gar nie zu 100% verheilt ist, dies weil ich sporadisch mal wieder ein wenig Blut am Klopapier hatte. Jedoch hatte ich nie wieder Schmerzen.

Doch diesmal wurde es bedeuten schlimmer, die schmerzen traten akut beim Stuhlgang auf, es fühlte sich fast so an als würde ich einen Fremdkörper rauspressen der mir da unten alles aufriss. Die schmerzen kamen diesmal von o auf 100 in wenigen Sekunden und gingen auch nicht mehr weg. Dachte zuerst an Hämorrhoiden, da ich diese Fremdkörpergefühl hatte (im Nachhinein denke ich das dies wohl die Vorpostenfalte war, die sich stark entzündete und sich beim Stuhlgang irgendwie vom inneren das Anus gegen außen hin verschoben hat) Klingt komisch aber ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll.

Nach 2 Tagen ohne Besserung ging ich dann wieder zum Arzt um mich untersuchen zu lassen. Diagnose: Erneute Analfissur.

Der Arzt meinte, wenn die erste schon so lange her ist, kann man es nochmal mit Konservativer Therapie (Nifedipin und Colossan) versuchen, hätte ich lieber nicht gemacht, aber nachher ist man immer schlauer.

Das Ergebnis dieses Versuchs was 3 Monate voller Extremer Schmerzen und Qualen, Schmerzmittel brachten keine Erleichterung, außer mit einem Großen schluck Vodka oder ähnliches (soll hier keine Empfehlung sein, aber wenn man fast am Verzweifeln ist, ist einem jedes Mittel recht ein paar Stunden oder wenigsten Minuten ohne zu verbringen ohne dass man fast durchdreht)

jedenfalls besserte es sich in 3 Monaten nur gerade soweit, dass ich höchstens 2-3 Stunden am Tag fast schmerzfrei war und die restliche Zeit brannte, juckte, zwickte und stach es unerträglich. Ich habe oft so richtig laut geschrien, wirklich kein Witz (Vor allem beim Autofahren, weil da einem niemand hört) komischerweise hat dies immer ganz kurz ein klein wenig geholfen.

Zur Op

Nach drei Monaten der Qualen faste ich mir schließlich ein Herz und ging nochmal zum Arzt um mich wegen einer OP beraten zu lassen. Er empfiehl mir eine Fissur Reinigung mit Ausschnitt und einer Teildurchtrennung des inneren Schließmuskels.

Nach eigener Recherche fand ich aber heraus, dass bei diesem eingriff 10-20 % der Patienten an Stuhlinkontinenz leiden, welche 10-20 Jahre nach der OP auftreten kann. Das war mir dann doch etwas zu Radikal.

Ich las auch von der Methode mit Botox den Schließmuskel temporär zu lähmen und fragte meinen Arzt ob er nicht ein Kombi machen könnte, Ausschnitt der Fissur und anstelle der Durchtrennung des Schließmuskels, ihn mit Botox zu lähmen.

Nach ein paar Tagen der Abklärung meinte der Chirurg, dass dies kein Problem sei, einziger Nachteil: Das Botox müsse ich selber bezahlen.

Also Bestellte er für mich das Botox und machte einen Termin im Krankenhaus (hatte großes Glück das die OP nicht wegen Corona verschoben wurde eine Woche später hätte ich auf unbestimmte Zeit warten müssen) Da es für den Chirurgen wohl das erste Mal war mit einer Botox Behandlung, wollte er die OP nicht ambulant durchführen, ich bereitete mich also darauf vor 2-3 Tage im Krankenhaus zu liegen.

Schließlich wurde ich am Freitag den 6.11. um ca. 18.00 Uhr Operiert. Die OP selbst war unter Vollnarkose und dauerte nur knapp 7 Minuten. Vor der OP bekam ich noch einen Einlauf, damit der Darm möglichst leer ist, dieser Einlauf war sehr schmerzhaft. Nach dem Aufwachen hatte ich ein wenig schmerzen, ich merkte aber sofort das die schmerzen anders waren als diese vor der OP. Ich bekam nochmals Schmerzmittel intravenös und musste noch eine Weile im aufwachraum liegen und kam dann in mein Zimmer (Dank Corona bekam ich sogar ein Einzelzimmer, hatte für mich also sogar etwas Positives, denn mit so einer Verletzung will man keine fremden Menschen um sich haben!) Am nächsten Tag waren die Schmerzen fast nicht mehr zu spüren dank den Schmerzmitteln, alle 6 Stunden Novalgin 1000mg und alle 8 Stunden Ibuprofen 600mg. Auf Klo musste ich den ganzen Samstag nicht, da ich am Freitag den ganzen Tag nichts gegessen habe, da man ja nüchtern sein muss. Ich hatte echt schiss davor aufs Klo zu gehen.

Am Samstagabend kam der Chirurg vorbei und meinte, wenn ich keine starken Schmerzen habe und auch keine Blutungen, kann ich am Sontag morgen nachhause!

Sonntagmorgen, erster Stuhlgang nach der OP, ich war danach total erleichtert da ich fast keine Schmerzen hatte weder während noch danach. Liegt wohl auch sehr stark am Colosan, das den Stuhl wirklich flockig weich macht. Auch das Ausduschen war überhaupt nicht schlimm. Echt unglaublich, wenn ich das vorher gewusst hätte, ich hätte mich bereits im Juli zu der OP entschieden.

Wie gehst mir jetzt.

Komischer weise hatte ich am Dienstag, also 4 Tage nach der OP beim Stuhlgang plötzlich wieder schmerzen jedoch erst zum Ende hin. Also wenn der ganze "Vorgang” 2 min. Dauert, kamen die schmerzen so nach ca. 1.5 min. Allerdings gingen sie nach einem Kamillensitzbad recht schnell wieder weg, sie waren auch nicht so schlimm wie zum Teil vor der OP, wo man wirklich oft das Gefühl bekommt man würde eine Rasierklinge rausdrücken.

Ich nahm noch eine Woche lang die Schmerzmittel und setzte sich am Freitag den 13.11.2020 langsam ab. Heute Morgen 17.11.2020 konnte ich das erste Mal auf Klo ohne jegliche Schmerzen, einzig beim Abwischen muss ich sehr vorsichtig sein, dass ich nicht die Wunde direkt berühre, denn das schmerz noch ein wenig.

Die Wunde ist immer noch offen, als Nachbehandlung steht immer noch das Ausduschen nach dem Stuhlgang und 2-3 Kamillensitzbäder auf dem Plan. Der Chirurg meinte ich solle danach eine dünne Gaze in den “Arschspalt” klemmen damit das Wundwasser aufgesaugt wird, diese bei Bedarf wechseln, sowieso nach jedem Sitzbad und Duschen. Wenn die Gaze kein Wundsekret mehr dran hat, kann ich auch aufhören mit Ausduschen und Sitzbädern. er riet mir auch das Colosan lebenslang einzunehmen, damit ich sicher keinen Rückfall mehr erlebe.

So das wars soweit von mir, ich werde mich noch mal in paar Wochen melden, wenn dann hoffentlich die Wunde komplett ausgeheilt ist.

Fazit

Ich würde die OP sofort wieder machen und bereue eigentlich nur das ich so lange damit zugewartet habe.

Lieber T.,

herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht und liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

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