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Analfissur

12.10.2021:

Erfahrungsbericht zum Thema Analfissur

Link zum Fachartikel Analfissur

Hallo zusammen,

ich kann nur jedem raten nicht mit der OP zu warten.

Aber zuerst zu meiner Geschichte, ich (männlich, 33) hatte im Oktober 2020 sehr starke Schmerzen während und nach dem Stuhlgang. Da wohl niemand gerne mit diesen Beschwerden zum Arzt geht, habe ich mit Posterisan akut versucht die Schmerzen zu ignorieren. Das ging dann auch ein paar Wochen gut (im Homeoffice). Gegen Ende Oktober stellte ich mich dann endlich beim Proktologen vor. Nach eingehender Untersuchung wurden bei mir eine Analfissur und mehrere Hämorrhoiden 2. - 3. Grades festgestellt.
Nun stand ich vor der Wahl und entschied mich dazu, beides erstmal konservativ behandeln zu lassen. Dafür bekam ich einerseits Scherzmittel (Ibuprofen 600 & Novaminsulfon 500mg) und eine Salbe um den Druck im Schließmuskel zu verringern (der Name ist mir leider entfallen). Die Therapie dauerte ca. 6-8 Wochen, bis ich wirklich schmerzfrei war. Wahrscheinlich wäre es mit einer Operation schneller gegangen.

Im Mai 2021 hatte ich erneut Schmerzen in der Analregion, welche sich jedoch ganz anders anfühlten, als beim letzten Mal. Außerdem konnte ich einen Knubbel am Rand des Schließmuskels ertasten. Dieses Mal wartete ich nicht lange und stellte mich erneut beim Proktologen vor (beim zweiten Mal ist es deutlich leichter). Dieser diagnostizierte eine Analpapille an der Stelle wo die Fissur war. Nun gab es keine andere Möglichkeit als die Operation. Da es zu dem Zeitpunkt beruflich gar nicht passte, entschied ich mich die Operation nach hinten zu verschieben.

Nachdem einige weitere Monate (mal schmerzhaft, mal unangenehm) vergangen waren, hatte ich am 20.09. meine Operation.
Während der OP kam dann das ganze Ausmaß, meines ständigen Aufschiebens zum Vorschein. Der Chirurg entfernte:
- 4 Hämorrhoiden
- 2 Analfissuren
- 2 Analpapillen
- 1 Analfistel
- vernarbtes Gewebe rund um die Fissuren
- thrombosiertes Gewebe

Als ich ein paar Stunden nach der OP mit dem Arzt sprach, immer noch unter Nachwirkungen der Narkose, wurde mir schnell klar, der Heilungsprozess wird kein Spaß. Es gab ein Statement welches in etwa so lautete "ich habe einmal rund herum Sachen weggeschnitten", was mich nicht optimistischer auf einen schnellen Heilungsverlauf stimmte.

Am OP Tag bekam ich sehr starke Schmerzmittel, so dass ich hier keinerlei Probleme hatte.

Auch am 1. postoperativen Tag bekam ich morgens einen Tropf mit relativ guten Schmerzmitteln. Außerdem konnte ich das Krankenhaus bereits an diesem Tag verlassen. Am Abend dieses Tages fing ich an Macrogol einzunehmen.

Am 2. postoperativen Tag fingen dann die Schmerzen an. Jede Aktion, die den Schließmuskel beansprucht (ich hätte vorher nie bewusst wahrgenommen, dass es so viele sind) führte zu sofortigen, starken Schmerzen. An diesem Tag fing ich an die Wunde auszuduschen, was seitdem auch regelmäßig passiert. Nach dem Duschen lege ich eine sterile Wundkompresse mit etwas Posterisan akut oder Bepanthen auf die Wunde.

Am 3. postoperativen Tag, musste dann der erste Stuhlgang seinen Weg finden. Diese Erfahrung wünscht man niemanden. Als Reaktion auf die Schmerzen habe ich sofort jede Nahrungsaufnahme eingestellt. Ich nahm weiter fleißig Macrogol (2 x täglich) und trank viel, weil ich wusste, dass alles, was aktuell schon im Darm war, möglichst weich raus musste. Mein Plan war, den aktuellen Darminhalt langsam über mehrere Tage zu entleeren und durch das Macrogol den Inhalt lange weich im Darm zu halten. Hier sei noch mal gesagt, dass ich dies ohne ärztlichen Rat tat und es keine gute Idee war! Hier sollte immer vorher Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.

In den folgenden Tagen gab es keine Besserung.
Liegen auf dem Bauch oder Rücken, stehen und sitzen waren schmerzbedingt unmöglich. Liegen auf der Seite ging einigermaßen, jedoch fingen nach einiger Zeit andere Körperteile (Schulter & Hüften) an zu schmerzen. Naja nicht allzu verwunderlich, wenn man fast 24 Std am Tag nur auf der Seite liegt. Gehen war immer mal wieder für kurze Zeit möglich und tat dem ganzen Körper auch merkbar gut. Jedoch durfte ich auch nicht zu viel laufen, sonst war es direkt wieder kontraproduktiv und bereitete Schmerzen.

Ab dem 7. postoperativen Tag fing ich wieder an normale Nahrung zu mir zu nehmen.

Zwischenstand 14. postoperativer Tag:
Liegen auf dem Bauch oder Rücken und sitzen waren schmerzbedingt unmöglich. Stehen ging für einige Minuten gut, danach wurden die Schmerzen wieder zu stark. Gehen bereitete im normalen Maß keine Probleme, solange alle Bewegungen langsam und kontrolliert abliefen.

Zwischenstand 21. postoperativer Tag:
Liegen auf dem Bauch und Rücken für kurze Zeit möglich, jedoch relativ schnell Verkrampfungen im Schließmuskel, die wieder zu Schmerzen führen. Sitzen weiterhin nicht möglich.

Wie genau die weitere Heilung verläuft (heute ist der 22. postoperative Tag) weiß ich noch nicht. Die aktuelle Prognose lautet, dass ich mit Glück zu Weihnachten am Tisch sitzen kann und ohne Beschwerden am Essen teilnehmen kann. Eventuell dauert es länger bis ich wieder normal sitzen kann, das kann mir momentan niemand sagen... Ich merke es geht ständig voran und freu mich über die kleinen Fortschritte.


Das Fazit ist jedoch und nun möchte ich an meinen ersten Satz anknüpfen, hätte ich mich eher für eine OP entschieden, wäre diese deutlich leichter geworden, es hätte deutlich weniger weggeschnitten werden müssen und der Heilungsverlauf wäre auch deutlich einfacher gewesen.

Ich hoffe meine Erfahrungen können euch dabei helfen besser mit dem Problem klarzukommen.

Grüße

Lieber Leser,

vielen Dank für Ihren ausführlichen Bericht und Ihre Stellungnahme. Wir hoffen, dass viele Betroffene davon profitieren. Ihnen gute Besserung wünscht

Ihr Biowellmed Team

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