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Analfissur

12.01.2012:

Erfahrungsbericht zum Thema Analfissur

Link zum Fachartikel Analfissur

Vor 8 Wochen hab ich nach langjährigen Qualen (5 Jahre!) endlich meine chronische Analfissur operieren lassen. Und das sehr erfolgreich; bis dato – 8 Wochen nach OP - fast schmerzfrei und endlich wieder mit einer Perspektive auf meine alte Lebensqualität.
Mit meinem Bericht will ich Mut zur OP machen, aber vor allem sehr hilfreiche, praktische Tipps geben, die sicher bei mir für den Erfolg und die Schmerzfreiheit beigetragen haben.

Die Vorgeschichte: über 10 Jahre Hämorrhoiden, die 2 x verödet wurden, dann seid 5 Jahren eine Analfissur mit stark ausgebildeter Vorpostenfalte und in den letzten 1,5 Jahren einer ständigen, offenen Analpapille . Durch diese offene Wunde, die sich permanent entzündete, waren in den letzten 2 Jahren nach jedem Stuhlgang – vor allem auch bei Durchfall - fast der ganze Tag gelaufen mit unerträglichen Schmerzen, oft begleitet von Übelkeit. Vorher legten sich die Schmerzen meist nach 1 Stunde.
Hauptursache war eine langjährige, chronische Verstopfung, die jahrelang mit keiner Therapie oder Ernährungsumstellung weg zu bekommen war.
Dann Anfang 2011 die erlösende Diagnose: starke Schilddrüsenunterfunktion, die Ursache für die chronische Verstopfung. Mit Einnahme des Schilddrüsenhormons verschwand endlich die Verstopfung und der Weg zu einer OP, die auch nachhaltig erfolgreich sein konnte, war frei.

Schon die letzten 3 Jahre hatte ich bei drohendem, harten Stuhlgang mit einer kleinen Klistierspritze (ca. 500ml, gerundete Spitze) voll warmen Wasser und etwas medizinisches Gleitgel (beides am günstigsten in Sexshops oder auch in Apotheken erhältlich) mir einen Minieinlauf verpasst und durch ein paar Minuten „Luftradfahren“ in Rückenlage den Stuhlgang versucht zu erleichtern – vor Scham heimlich und nur zu Hause, aber meist halbwegs erfolgreich.
Mitte November dann die OP mit 3 Tagen Krankenhaus und unter Vollnarkose. Vor der OP hatte ich ausdrücklich jede Teildurchtrennung des Schließmuskels untersagt. Dies wird zwar in der Regel sowieso nicht mehr gemacht, aber sicher ist sicher und die Ursache (chronische Verstopfung) war ja beseitigt. Direkt nach der OP, bei der trotz Verdacht keine Fisteln gefunden wurden, war ich fast schmerzfrei – und das bis heute, also 8 Wochen nach der OP!
Das führe ich vor allem auf folgende Vorsichts- und Hygienemaßnahmen zurück:
Konsequenter Einsatz der Klistierspritze beim ausduschen nach jedem Stuhlgang, also etwas Spucke auf die Düse (jetzt ohne Gleitgel) und ne Ladung warmes Wasser eindrücken. Das hat auch der Arzt auf Nachfrage empfohlen und ich mache es auch unterwegs – dann statt der Dusche halt in der Toilette.
Nur neutrale Feuchttücher benutzen – nie mit Toilettenpapier reiben, was sowieso eine sehr unhygienische Art der Reinigung ist. Danach möglichst immer trocken Föhnen, Luft ist für eine gleichmäßige Heilung der offenen Wunde wichtig. Ich habe mir 2 Tage vor der OP noch schnell eine einfache Analdusche in mein normales WC in 30 Minuten eingebaut, was ich in edler Form schon aus Japan kannte.
Gibt’s als Dusch WC/Bidetaufsatz zum nachträglichen Selbsteinbau z.B. bei Ebay für 70 € mit nur einem Kaltwasseranschluss, den ich aber an die Duschzuleitung angeschlossen habe – so kann ich Warmwasser immer vorwählen. Diese WC-Dusche ist Gold wert und ich werde sie nicht mehr missen wollen. Später werd ich mein WC durch ein komplettes Dusch-WC ersetzten mit allem Luxus für ca. 500€, denn die Wichtigkeit eines gesunden Stuhlgangs für die Lebensqualität hab ich nun erkannt (ein Laptop kostet auch soviel und ist dagegen von bescheidenem Nutzen und Lebensdauer)
5 Wochen lang trat soviel Wundflüssigkeit aus, daß ich auf große Damenbinden (nur 1-2 Wochen lang) und dann 3 Wochen lang Slipeinlagen nicht verzichten konnte. Für die ersten 3 Wochen hatte ich im Netz auch Molipants Soft in XL bestellt – ein super Tipp von anderen Betroffenen. Auch die waren ein Segen, da nichts verrutschte, Luft dran kam und ich mich überall frei bewegen konnte (endlich auch schmerzfrei!).
Natürlich ist nach der OP ein breiiger Stuhlgang absolute Priorität, dafür muss man/frau alles tun in der Ernährung. Ich hab es mit mehr Obst und Gemüse, regelmäßig Lactulose und viel Joghurt ergänzt durch Pflaumensaft bis heute im Griff. Ganze 3 x hatte ich etwas Blut beim Stuhlgang, was bei so einer Wunde völlig normal ist.
Übrigends hab ich den Heilungsverlauf mit meiner Digitalkamera (Blitz, Zeitverzögerung und etwas Spreizung des Schließmuskels) ständig überwacht, was auch beruhigt, da die Fortschritte sonst nicht richtig erfahrbar bzw. sichtbar sind.

Ich freu mich schon auf eine Zukunft ohne Schmerzen und endlich wieder mit Sport wie Radfahren oder Laufen – all das war fast 2 Jahre nicht möglich gewesen.
Und ich hoffe, meine teilweise detailreichen und etwas ungewöhnlichen Tipps helfen und ermutigen zu einer OP, wenn sie - wie bei mir - unvermeidbar ist.

Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,

haben Sie vielen Dank für Ihren wunderbar ausführlichen Bericht. Ihnen alles Liebe

Ihr Biowellmed Team

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