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Analfissur

04.06.2021:

Erfahrungsbericht zum Thema Analfissur

Link zum Fachartikel Analfissur

Hallo liebe Leidesgenossen,

endlich habe ich mich dazu überwunden hier meine Erfahrungen in Punkto Analfissuren mit euch zu teilen.
Mein Arzt hatte mir gesagt, dass Patienten mit Problemen ihr Leiden in Foren kundtun, aber nie etwas schreiben, wenn sie wieder geheilt sind. Gerade dieser Satz hat mich auch dazu bewegt, hier aktiv zu werden.

Zu meiner Vorgeschichte:
- männlich
- 31 Jahre
- Schichtdienst
-> Ernährung daher nicht sehr ausgewogen

Meine erste Analfissur wurde mit 17 Jahren diagnostiziert, wie üblich bekam man eine Salbe mit Lidocain verschrieben und einen Analdehner, um den Sphinkmuskel zu entspannen.

Die Salbe hat damals gut geholfen, auf den Analdehner habe ich aber verzichtet, da mir die Überwindung zur Ausübung gefehlt hat.

Über die Jahre hinweg, hatte ich mal mehr mal weniger Blut am Klopapier sowie am Stuhlgang. Da ich aber bereits eine Diagnose erhalten hatte, habe ich mir nicht weiter Gedanken darüber gemacht und die Krankheit einfach hingenommen. (Großer Fehler)

Mit 26 hatte ich nun bei jedem Stuhlgang erhebliche Schmerzen und Blutungen. Aus Scham habe ich sehr lange mit dem Arztbesuch gewartet, was ein großer Fehler war.

Mein Besuch beim Proktologen war die reinste Tortur. Ich hatte extreme Schmerzen während der Untersuchung, sodass der Arzt erstmal die Kontrolle beenden musste, um später mit einer betäubenden Salbe neu zu beginnen.

Diagnose: 3 Analfissuren, wobei zwei chronisch waren und einer akut

Sofort wurde mir eine OP nahgelegt, die ich aber unter allen Umständen vermeiden wollte. Also ging die Salbenbehandlung erstmal weiter. Dieses mal jedoch begleitend mit einem Analdehner in 3 Größen. (mit viel Vaseline zum Abend hin)

Die Schmerzen wurden weniger, die Blutungen auch, aber so ganz geheilt fühlte ich mich noch nicht.

Nach einer Weisheitszahn-OP musste ich Antibiotika nehmen, wodurch ich extremen Durchfall bekam.
Sofort kam der stechende Schmerz und die Blutung zurück.
Ich zögerte dieses Mal nicht lange und begab mich direkt zum Proktologen. Der riet mir nun dringend zur OP und machte einen fixen Termin mit mir aus. Aus Angst stimmte ich der OP vorerst zu. Ich recherchierte viel im Internet und war verblüfft, dass die Ergebnisse so unterschiedlich ausfallen können. Ich entschied mich daher eine Zweitmeinung einzuholen, was die beste Entscheidung für meinen Werdegang war.

Ich wohne in Berlin und kann den Proktologen E.W. wärmstens empfehlen. Der Proktologe war von Anfang bis zum Ende der Untersuchung mitfühlend und hat mir jede Angst genommen. Bis heute bin ich im sehr dankbar.

Diagnose: zwei chronische Analfissuren, wobei eine bereits vernarbt ist.

Als ich ihm von der anstehenden OP erzählte, schüttelte er nur mit dem Kopf und meinte: "Bei dieser OP wird die Wundfläche vergrößert, damit sie besser abheilen kann. Dein Einriss verläuft länglich und sollte mit einer Salbentherapie sowie guter Analhygiene wieder eigenständig heilen."

Ich bekam eine Salbe, die den Sphinkmuskel entspannen sollte und bestellte mir eine mobile Podusche. Des Weiteren nahm ich Mucofalk zu mir. (1 Std. nach dem Frühstück 5 min in Wasser vorquellen lassen und anschließend mit ca. 0.5 l Wasser trinken)
Ernährung sollte überwiegend Ballaststoffreich sein. Viel Salat wenig Fleisch. Wenn es mal nicht ganz geklappt hat, konnte man abends Milchzucker nehmen, was den Stuhlgang weich gemacht hat. (nicht täglich)

So nun zur Analhygiene: :)

Durch Mucofalk und die ausgewogene Ernährung war mein Stuhlgang nun so geregelt, dass ich jeden Tag nach dem Aufstehen mein großes Geschäft erledigen musste.
Besorgt euch einen Hocker, sodass ihr in der Hockstellung euer Geschäft erledigen könnt. Dadurch passiert der Stuhlgang schneller den Enddarm und ihr habt weniger bis gar keine Schmerzen mehr.

Damit der Po auch geschmeidig und dehnbar bleibt, habe ich mir REPATIN N13 besorgt. Es hat mir so sehr geholfen. Einfach mit dem Finger vor dem Stuhlgang in den Po einführen und etwas auf die wunden schmerzenden Stellen reiben. Ich denke, dass auch Bio Olivenöl geholfen hätte, aber hey never change a running system. :)

Die mobilen Podusche (von Amazon) habe ich mit lauwarmen Wasser befüllt und damit direkt nach dem letzten Stück der Entleerung meinen Po abgespült.
Danach dusche ich den Po nochmal mit der Duschbrause ordentlich ab. Anschließend wird der Po mit einem Handtuch trocken getupft. (Wichtig nicht reiben!!!)
Am Ende wird der Po erneut mit Repatin eingeölt und mit dem Ohrstäbchen (+Salbe und Vaselin) von innen gereinigt.
Das klingt schlimmer als es ist. Ganz vorsichtig und langsam einführen und etwas drehen. Ihr werdet staunen, wie viel Stuhlreste da noch zum Vorschein kommen.
Anschließend wieder trocken tupfen und fertig ist die Reinigung.

Die Reinigung ist das A und O, damit die offene Wunde heilen kann. Ich bin jetzt seit einem Jahr wieder Beschwerden frei, achte aber weiterhin auf meine Ernährung sowie die gründliche Reinigung.

Meine Lebensqualität ist endlich wieder zurück und ich kann mir auch mal eine Pizza etc. gönnen.
Man muss aber bedenken, dass jeder harte Stuhlgang die Analfissur wieder aufreißen kann. Das Narbengewebe wird mit der Zeit stärker und verliert durch das Öl nicht die Elastizität.

Zusätzlich empfehle ich euch Sport in Form vom Joggen oder Yoga. Kraftsport erst, wenn die Wunde etwas vernarbt ist und nach Absprache mit den Proktologen.

Ich hoffe ich kann einigen von euch die Angst vor dem Arztbesuch nehmen. Vielleicht helfen euch meine Erfahrungen auch wieder gesund zu werden. :)

Gute Besserung an alle und viele Grüße aus der Mutterstadt.









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