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Analfissur

08.09.2020:

Erfahrungsbericht zum Thema Analfissur

Link zum Fachartikel Analfissur

Ich hatte vor 15 Tagen eine Analfissur OP, bei der eine chronische Analfissur und ein Gewebeknoten (Analprolaps) entfernt wurden.

Zu dem Verlauf nach der OP:
Da bei der OP nicht nur die Fissur, sondern auch Gewebe entfernt wurde, war die Wunde dem Arzt zufolge recht groß. Mir wurde deutlich gemacht, dass ich mit starken Schmerzen zu rechnen habe. Daher wurden mir eine Menge an Schmerzmitteln mitgegeben. Der erste Tag nach der OP ging gut, da ich noch örtlich betäubt war. Danach haben die Schmerzen angefangen: Beim Stuhlgang und bis zu 4 Stunden danach waren die hauptsächlichen Beschwerden. Problematisch war das vor allem beim Wasserlassen, weil das durch die Verkrampfung teilweise unmöglich wurde, was schon sehr unangenehm war. Ich würde jedoch sagen, dass ich insgesamt nur so 2 Tage hatte, an denen es schlecht auszuhalten war (auch mit Schmerzmittel), vor allem weil die Ibuprofen nach einigen Tagen kaum noch Wirkung hatten. Abgesehen davon (also Abends und Nachts) waren die Schmerzen moderat und haben sich auch zügig (so nach drei Tagen) verflüchtigt, so dass Spaziergänge etc. ohne weiteres möglich waren (wobei ich sehr darauf geachtet habe mich nicht anzustrengen, aus Angst die Wunde unnötig zu belasten). Cirka bis zu einer Woche danach hat die Wunde auch noch geblutet. Ich bin mit Ibu 800er und Novalgin Tropfen ganz gut durchgekommen (hätte aber auch Tilidin nehmen können, was ich jedoch nicht gemacht habe). Der erste Tag an dem ich keine Schmerzmittel genommen habe, war glaube ich der Fünfte, jedoch wurde es danach wieder etwas schlimmer und deswegen habe ich wieder welche genommen. Heute ist der 15. Tag und ich habe seit drei Tagen keine Schmerzmittel mehr nehmen müssen. Heute ist auch der erste Tag, an dem ich während dem Stuhlgang keine Schmerzen hatte. Ich bin zwar noch nicht komplett beschwerdefrei, da es durchaus noch ziept, also kurze stechende leichte Schmerzen verursacht, aber insgesamt ist das schlimmste rum und ich muss persönlich sagen, dass es nicht so schlimm war, wie ich erwartet hatte, der Heilungsprozess jedoch länger ging, als ich gehofft hatte. Dazu muss ich jedoch noch einmal anmerken, dass ich vermute, dass meine Beschwerden, stark mit der Größe der Wunde zusammenhängen (also damit, dass zusätzlich ein Gewebeknoten entfernt wurde, welcher bei einer einfachen Fissur-OP wegfallen würde).
Tipps:
- in Bezug auf Schmerzen: ich denke es ist wichtig, Verkrampfungen vorzubeugen, daher habe ich versucht nicht den Schmerz über lange Zeit "auszuhalten", sondern habe Schmerzmittel genommen und vor allem Sitzbäder (!) gemacht, das hat zumindest über die Zeit im Sitzbad erhebliche Linderung gebracht. Am Anfang hat mir Kühlung mit einem Kühlpad geholfen, später eher Wärme gegen Anspannung.
Mein Arzt hat den Tipp gegeben einen Wecker zu stellen auf eine Stunde vor der normalen Aufstehzeit morgens und dann die Ibuprofen zu nehmen, damit sie (wenn man zu den Personen gehört, die relativ direkt nach dem Aufstehen Stuhlgang haben) schon anfangen kann zu wirken.
Hier ein paar Tipps:
- Wundpflege: regelmäßig und vor allem nach dem Stuhlgang mit Wasser reinigen (abduschen) - hat bei mir auch entspannend gewirkt, habe immer erst lauwarm/warm und dann kurz kalt abgeduscht.
- Stuhlgang: ich habe mittags und abends Flohsamen genommen und sonst darauf geachtet gut verdauliches Essen zu essen. Ich habe auf scharfes Essen und Alkohol komplett verzichtet und auch auf sonstige Lebensmittel, die ich schlecht vertrage, da ich zu einem übersäuerten Magen neige, welcher meine Verdauung oft durcheinander bringt. Habe außerdem darauf geachtet keinen Druck beim Stuhlgang auszuüben und einen Rhythmus beizubehalten (einmal am Tag).
- bei Verkrampfungen beim Wasserlassen: ist jetzt ein eher schräger Tipp, aber mir persönlich hat es geholfen, die Wunde währenddessen abzuduschen mit lauwarmen Wasser und dann eben in die Badewanne zu pinkeln (ging teilweise gar nicht anders). Das warme Wasser hat kurzzeitig die Anspannung gelöst, was sehr geholfen hat.
- sonstige Tipps: positiv bleiben und nicht verzweifeln!

Zu dem Krankheitsverlauf allgemein (vor der OP):
Habe seit Mitte März eine Analfissur. Habe die Schmerzen zwei Wochen versucht auszuhalten bevor ich zum Arzt bin, was im Nachhinein wahrscheinlich keine gute Idee war. Habe eine Diltiazemsalbe bekommen und damit wurden die Schmerzen besser, jedoch sind sie nie völlig weggenagen und auch moderate Schmerzen sind mit der Dauer sehr einschränkend und zermürbend. Die Vermutung war, dass der Gewebeknoten (welcher an sich keine Beschwerden verursacht hat, besteht auch schon seit 6 Jahren - wurde als Analprolaps diagnostiziert), der sich beim Stuhlgang immer wieder nach außen gewolbt hat, die Heilung verhindert, da sich der Riss genau in der Hautfalte daneben befand. Daraufhin hat die Ärztin die Hämorrhoide verödet, was mich eine Woche beschwerdefrei gemacht hat, danach ist es jedoch gleich wieder weitergegangen. Im Endeffekt war glaube ich auch der Ärztin klar, dass der Gewebeknoten nur mit einer OP entfernt werden kann, leider hat sie mich darüber nie aufgeklärt, sondern das nur einmal am Rande erwähnt. Es lief darauf hinaus, dass die Schmerzen (aus unbekannten Gründen) nach der letzten Untersuchung stark anstiegen und ich bis zu 4 Stunden nur noch rumliegen konnte und weinen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe und es in keiner Position besser wurde. Daraufhin bin ich notfallsmäßig erneut in die Praxis, eine andere Ärztin hat es sich angeschaut und mich kurz dem behandelnden Chirurgen vorgestellt, welcher mir einen OP-Termin fünf Tage später geben konnte. Für mich gab es kaum eine Alternative, weil ich mit dem bloßen Risiko erneut solche extremen Schmerzen zu haben, nicht leben wollte. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass die Schmerzen nach der OP im Vergleich zu meinem Zustand vor der OP nicht schlimmer waren. Auch wenn ich davor keine Schmerzmittel genommen habe und ich es daher auch nicht unbedingt gut vergleichen kann. Ich kann die Bedenken in Bezug auf die Operation vertsehen, aber ich kann auch sagen, dass wenn man sich Zeit nimmt (oder die Zeit hat) den Heilungsprozess durchzugehen, würde ich es mir auf jeden Fall überlegen, vor allem, wenn die Schmerzen sehr stark sind! Für mich war es soweit erfolgreich. Wünsche allen eine gute Besserung!!

Liebe Leserin,

herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Bericht und liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

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