Startseite / Krankheiten und Behandlung / Magen- und Darmerkrankungen / Analfissur

Analfissur

19.11.2020:

Erfahrungsbericht zum Thema Analfissur

Link zum Fachartikel Analfissur

Hallo

Gleich vorweg die lange Geschichte in Kürze: Bei mir wurde eine lange dauernde, chronische Analfissur vor ca. zwei Jahren chirurgisch "repariert" (nachdem Nifedipin nichts genutzt hat) und ich gehöre seither in dieser Beziehung wieder zu den glücklichen Leuten.

Nun, man mag es als Anmassung eines medizinischen Laien verstehen, aber dennoch sei mir erlaubt, zwei Thesen darüber aufzustellen aus meiner eigenen Erfahrung und auch weil ich mich über die Operation hinaus noch mit den Thema befasst hatte.

1. These: Nicht die Fissur, sondern der Schliessmuskel ist das eigentliche Problem.

Die Fissur ist eine kleine Wunde, wie man sie überall am Körper durch Überbeanspruchung oder Fremdeinwirkung bekommen kann. Sie wächst auch problemlos in ein paar Tagen wieder zu, wenn man nicht, z.B. durch Diabetes, eine Wundheilstörung hat. Das ist auch bei Wunden am After nicht anders. Das "Dumme" am After ist, dass der Schliessmuskel mit einem leichten Krampf auf die Schmerzen einer Wunde reagieren kann, so wie man das aber auch an anderen Körperteilen bei den Muskeln in der Umgebung einer Verletzung beobachten kann. Dumm daran ist, dass man erstens diese leichte Verkrampfung des Schliessmuskels kaum wirklich spüren kann und/oder dass diese Verkrampfung im "Fissurschmerz" quasi unter geht. Dumm ist am After leider auch, dass die Verkrampfung zu einer Minderdurchblutung und dadurch zu einer Wundheilstörung führt. Schafft man es, diese Verkrampfung des Schliessmuskels zu lösen, dann wird auch die Fissur wieder normal abheilen können, wenn sie nicht schon völlig chronifiziert ist. (Bei mir hatte man offenbar schon den nackten Schliessmuskel gesehen, d.h. die Wunde der Fissur war schon so gross und tief.) Der langen Rede kurzer Sinn: Man muss die Verkrampfung des Schliessmuskels lösen, dann wird auch die Fissur normal abheilen können, idealerweise bevor sie chronifiziert.

2. These: Ein Analdehner wirkt Wunder

Analdehner sind sehr umstritten. Einige Ärzte emfpehlen sie, andere halten rein gar nichts davon. Ich halte sehr viel davon! Nifedipin vermag die Verkrampfung nur wenig zu lindern; das mag in einigen Fällen genügen, bei mir hatte es nicht gereicht. Ich habe in diesem Forum einen Bericht gelesen, wo ein Leidensgenosse eine chronische Analfissur nur mit einem Analdehner, sehr konsequent angewandt, zur völligen Abheilung brachte, d.h. eine Operation überflüssig machte. Ich persönlich glaube diese Geschichte 100%-ig. Warum? Nach meiner OP war es wichtig, ein erneutes Verkrampfen des Analmuskels zu vermeiden. Das hatte ich mit warmen Sitzbädern und Entspannungsübungen gemacht. Dabei hatte ich auch ein "Gefühl" für diesen Schliessmuskel entwickelt und immer gleich gespürt, wenn eine Verkrampfung begonnen hat. Nach einer neuerlichen spontanen Fissur ca. ein halbes Jahr nach der OP hatte ich mich entschlossen, den Muskel mit einem Analdehner etwas zu "strecken", und das mache ich seither alle paar Tage. Seit ich das mache kann ich völlig auf Stuhlverdünner verzichten und auch wenn mal ein harter Stuhl kommen sollte, dann geht das heute zwar mit etwas "würgen" über die Bühne, aber völlig ohne neuerliche Fissur. Ich vermute mal, dass meine "Öffnung" durch die lange Einnahme von Stuhlverdünner einfach zu klein geworden war und daher nach der OP früher oder später wieder reissen musste.

Also aus diesen zwei Thesen meine Emfpehlung: Versucht doch mal mit einem Analdehner (vom Arzt oder aus dem Erotikmarkt) diesen "blöden" Schliessmuskel etwas zu dehnen oder zumindest zu lockern, so wie der Sportler nach dem Sport die Muskeln dehnt. Dann hat auch die Fissur eine Chance, ganz normal abzuheilen. Es soll nicht schmerzen, einfach so, dass sich der Muskel nicht mehr hart anfühlt. Das war für mich nicht leicht, denn mein After war bei mir aufgrund der langen Leidenszeit so meine persönliche Tabuzone, wo man nicht gerne experimentiert. Heute habe ich diese Angst abgelegt und ich brauche den Dehner alle paar Tage, damit mein After schön gross und dehnbar bleibt (so glaube ich es wenigstens). Das schmerzt nicht, ist nicht unangenehm und ich brauche keinen Stulverdünner mehr.

Aber bitte, jeder kennt seinen Körper selber ab besten. Mit würgen erreicht man nichts, aber mit dem nötigen Gefühl und etwas Geduld würde ich das jedem/jeder emfehlen, denn die OP ist auch nicht angenehem.

Liebe(r) P.M.,

vielen Dank für Ihren ausführlichen Bericht und liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

Vorheriger Erfahrungsbericht zu Analfissur.

Nächster Erfahrungsbericht zu Analfissur.

Weitere Erfahrungsberichte zum Thema Analfissur

Wir machen Urlaub! Bitte haben Sie Verständnis dafür dass Ihnen unsere Formulare in der Zeit nicht zur Verfügung stehen.

Ihr Bericht zum Thema Analfissur

Ihre Angaben sind freiwillig. Wenn Sie nicht Ihren Namen angeben möchten, geben Sie bitte 'anonym' in das Feld 'Name' ein. Die anderen Felder können Sie je nach Belieben ausfüllen oder leer lassen.

Name:

Email (optional):

Ort (optional):

Ihr Bericht:

Anmerkungen

Bitte haben Sie Verständnis dass wir nicht jede Frage beantworten können, da eine persönliche Beratung zu Krankheiten nicht erlaubt und auch nicht sinnvoll ist. Jede individuelle Beratung setzt eine eingehende Betrachtung der Krankheitsgeschichte und eine gründliche Untersuchung voraus. Wir veröffentlichen Ihren Bericht, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten und sich dadurch mehr Möglichkeiten ergeben, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Bericht. Die in unserem Gesundheitsportal zugänglichen unkommentierten Erfahrungsberichte von Betroffenen stellen jedoch ungeprüfte Beiträge dar, die nicht den wissenschaftlichen Kriterien unterliegen. Wir übernehmen daher keinerlei Haftung für die Inhalte der Erfahrungsberichte, auch nicht für den Inhalt verlinkter Websites oder von Experten zur Verfügung gestellter Beiträge. Wir haften auch nicht für Folgen, die sich aus der Anwendung dieser wissenschaftlich nicht geprüften Methoden ergeben. Benutzern mit gesundheitlichen Problemen empfehlen wir, die Diagnose immer durch einen Arzt stellen zu lassen und jede Behandlung oder Änderung der Behandlung mit ihm abzusprechen. Wir behalten uns auch das Recht vor, Beiträge zu entfernen, die nicht vertretbar erscheinen oder die mit unseren ethischen Grundsätzen nicht übereinstimmen. Alle Angaben oder Hinweise, die wir hier machen, sind hypothetisch, da sie nicht auf einer Untersuchung beruhen, sind nicht vollständig und können daher sogar falsch sein. Auch dienen unsere Erörterungen nur als Grundlage für das Gespräch mit Ihrem Arzt und sind niemals als Behandlungsvorschläge oder Verhaltensregeln zu verstehen. Ihr Bericht ist für die Veröffentlichung im Internet und über anderen digitalen Kanälen von Ihnen freigegeben.
Ich habe die Anmerkungen gelesen und akzeptiert.
Ziffern_kombination
Bitte geben sie die Prüfziffer ein: