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Analfissur

27.07.2022:

Erfahrungsbericht zum Thema Analfissur

Link zum Fachartikel Analfissur

Hallo Liebe Leser:innen,

nachdem ich dieses Portal selbst genutzt habe, indem ich viele Erfahrungsberichte gelesen habe, möchte auch ich euch von meinem Weg der Analfissur berichten.

Vorgeschichte:

Ich habe meine Analfissur nun 8 Jahre (gehabt), also seit ich 15 bin. Nun bin ich 23. Ich bin allgemein sehr offen mit dem Thema umgegangen, habe mit meinen Freund:innen und meiner Familie viel darüber geredet und war auch schon oft beim Proktologen. Zu Beginn bekam ich wie so viele Leute Salben verschrieben, die aber bei der Dauer dieser Fissur nichts brachten. Die Fissur hat sich nämlich chronofiziert (Chronische Analfissur), weswegen die Salben auf Dauer nichts brachten. Vor kurzem bin ich dann nach intensiven Gesprächen mit meinen Freund:innen (Danke an dieser Stelle für den Jahrelangen Zuspruch), endlich mal wieder nach 4 Jahren zum örtlichen Proktologen (Darm- und Enddarmzentrum) gegangen, wo ich untersucht wurde. Das kannte ich ja bereits schon und ich sagte auch klar, dass ich schon wüsste das ich sicherlich operiert werden muss. Nachdem der Arzt in mein Po gefasst hat ( was wirklich sehr sehr wehtat), bestätigte er meine Vermutung und bot mir in zwei Wochen einen OP Termin an.
Dazu muss gesagt werden : Es gibt sicherlich in ganz Deutschland, nein auf der ganzen Welt keinen Menschen, der so viel Angst vor OP`s und Narkosen hat wie ich. Ich wurde bis zu diesem Zeitpunkt bisher nur mal unter Betäubung operiert wenn irgendwas war, doch eine Narkose hatte ich zuletzt mit 4, woran ich mich echt nicht mehr erinnern kann. Ich wusste allerdings zeitgleich, dass es zwei Optionen gibt : Entweder ich lebe mit dem Schmerz oder ich ziehe diese Operation nach 8 Jahren leiden endlich durch. Durch die Fissur litt ich ebenfalls an Hämorriden, welche nach dem Stuhlgang stets nach außen gepresst wurden und stundenlang wehtaten sowie des öfteren an Analvenenthrombosen. Es musste also endlich etwas getan werden, ob ich will oder nicht.

Operation (Ambulant in kurzer Vollzeitnarkose) :

Dann war es soweit, nach zwei Wochen Zuspruch meines Umfelds kam der Tag der OP. Ich sollte um 13 Uhr in der Praxis erscheinen und das tat ich auch. Der Anästhesist rief mich am Abend vorher an und erklärte mir alles. Ich aß den morgen über nichts und trank zuletzt 2 Stunden vor der OP Wasser. Nach einer kurzen Einweisung von der netten Anästhesistenhelferin, legte ich mich breitbeinig auf den OP-Stuhl. Ich hatte Angst, mehr vor der Narkose als vor der OP, denn die ging echt nur ca. 15-20 min. Als ich dann Sauerstoff einatmete, verabreichte man mir die Narkose und ich schlief ein. Das war echt sehr angenehm. Es drehte sich nichts oder so, es war wie ein Mittagsschlaf (Den ich sowieso gerne mache ). Als ich aufwachte hieß es, es ist alles vorbei sie können sich hinten nochmal hinlegen. Als ich hinten lag, brannte mein Po ein wenig , war aber auszuhalten. Der Arzt kam und meinte: Es lief alles gut. Gut das sie die OP gemacht haben, die Analfissur war relativ groß, von alleine ginge die nie weg. Nach ca. 20 min ging ich dann heim. Meine Mutter kam mit mir mit und wir fuhren mit dem Bus nach Hause, damit ich nicht sitzen muss. Zuhause angekommen, nahm ich sofort eine Ibuprofen 600 und legte mich hin. Den Tag über brannte mein Po ein wenig aber alles war erträglich durch die Schmerzmittel.

Am nächsten Tag hatte ich dann den Kontrolltermin. Davor hatte ich Stuhlgang, der tat 0,0 % Weh, was mich wunderte. Also war ich auf Klo, duschte meinen Po unter der Dusche mit einem leichten Wasserstrahl in der Hocke aus und ging zum Arzt. Der hat von außen geguckt und gesagt sieht alles super aus. Also ging ich nach Hause, frühstückte und legte ich erstmal wieder hin. Dann Begann allerdings das Wochenende. Mittwoch wurde ich operiert und Freitag bekam ich plötzlich extremes Fieber. Durch den Intubationsschlauch der Narkose hatte ich zudem schrecklich Halsweh bekommen. Ich rief die Notfalnummer an, die mir der Arzt gegeben hatte und dieser bestätigte mir, dass es normal ist dass man ein paar Tage nach der Operation Fieber bekommen kann. Ich nahm also zwei Paracetamol eine am Mittag eine am Abend und am nächsten Tag war das Fieber erst mal wieder weg. Ich traf mich am Samstag auch mit Freund:innen und saß ein wenig im Garten. Trank aber nur stilles Wasser und aß auch nichts fettiges.Allgemein achtete ich drauf zu gucken, dass ich den Stuhl breiig lies. Ich konnte auch schon wieder sitzen. Der Stuhlgang wurde ab da aber echt schlimm. Der Arzt meinte, dass es sein kann dass der Stuhlgang erst im Laufe schlimmer wird weil es am Anfang ja gar nicht wehgetan hatte. Am Montag dachte ich dann ich kippe um als ich auf dem Klo saß und ich dachte wirklich diese Schmerzen werden nie wieder in meinem ganzen Leben verschwinden. Nach dem Stuhlgang hatte ich immer mindestens 2 Stunden Schmerzen und lag einfach nur im Bett. Ich dachte das wird niemals enden. Das tat es aber. Beim Kontrolltermin 1,5 Wochen nach der OP packte der Arzt mir sogar in den Po und die Schmerzen waren erträglich. Es besserte sich von Tag zu Tag. Ich dachte wirklich ich muss jetzt mein Leben lang mit diesen Schmerzen leben aber das war ein Trugschluss Gott sei Dank. Nun sind seit der Operation genau zwei Wochen vergangen. Ich sitze gerade um 23:00 Uhr vor dem Schreibtisch und schreibe diesen Text. Klar gehört es zu jeder OP das man nunmal schmerzen hat, mal mehr mal weniger.

Ich möchte mit diesem Text alle Leute dazu ermutigen diese Operation zu tätigen. Sucht euch einen Arzt dem ihr vertraut. Ich hatte wirklich so viel Angst vor dieser Operation so viel wie wahrscheinlich kein anderer und wenn ich das geschafft habe dann schaffen das alle. Stellt euch darauf ein zwei Wochen einfach mal zu Hause zu bleiben. Ich war zwar auch mit Freund:innen draußen und es war auch alles in Ordnung, dennoch ist es gut im Körper in der Heilungsphase ein wenig Ruhe zu gönnen. Ich dusche meinen Po zweimal täglich mit Wasser aus bis schmiere ihn mit Bepanthen ein und tue Kompressen zwischen meinen Po damit alles sitzt. Zusätzlich klebe ich mir Binden in die Unterhose damit das Wundsekret nicht so stark in die Unterhose ausfließt. Mittlerweile habe ich aber kaum noch Blut und kaum noch wundsekret was aus der Wunde kommt. Ich passnatürlich ich immer auf und gucke das ich vernünftig esse etc. Es wird aber stetig besser. Hört auf mit diesem Schmerz zu leben. Es kann euch geholfen werden.

Habt Mut. Ich drücke alle, die den gleichen Leidensweg gegangen sind. Ihr seid nicht alleine !!!

Liebe Grüße : Piecer

Lieber Piecer,

herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Bericht. Ihnen persönlich alles Gute weiterhin. Liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

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