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chronisch obstruktive Lungenerkrankung = COPD

11.03.2011:

Erfahrungsbericht zum Thema chronisch obstruktive Lungenerkrankung = COPD

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Bin 47 Jahre, Nichtraucher (seit 23 Jahren). Rückwirkend kann ich sagen, dass ich als Kind oft an Husten und Mandelentzündung gelitten habe. Laut meiner Mutter drohte ich beim 'Zahnen' an Verschleimung zu ersticken. Mein damaliger Hausarzt behandelte mich als Kleinkind meines Wissen nach immer wegen Bronchitis. Mit etwa 12 Jahren schickte er mich sogar in Kur (Bad Rothenfelde / Salinen). Entweder durch die Kur bedingt oder aber auch durch einsetzende Pubertät hatte ich keine größeren Beschwerden mehr. Mit 14 etwa habe ich angefangen zu Rauchen. Im Laufe der Jahre steigerte sich mein Zigarrettenkonsum auf etwa 20 - 30 Stück am Tag. Weiterhin hatte ich - vernahm ich insb. nach Wochenendfeten mit Alkohol und dadurch bedingt auch erhöhtem Tabakkonsum - beim morgentlichen Aufwachen starke Pfeifgeräusche in der Lunge. Nach wiederholtem Versuch schaffte ich es schließlich mit etwa 24 Jahren imit dem Rauchen aufzuhören.
Seit dieser Zeit treibe ich auch bis heute regelmäßig Sport (2-3 mal Ausdauertraining Fußball / mind. 10 km Joggen und 2-3 Fitness-center).
Die folgenden 10 Jahre war ich - sowiet ich mich erinnern kann - nie groß krank. Mit Husten hatte ich allerdings im Winter öfter zu tun. Der Husten wurde aber von meinem derzeitigen Hausarzt (der andere, aus meiner Kindheit, war altersbedingt leider verstorben) immer als Lapalie abgetan (Hustensaft und Tschüss).
1998/1999 ist das erste Mal, wo ich laut Erinnerung den ganzen Winter über krank war. Ich bekam mit der Heizsaison, so ab Oktober immer wieder Husten und 3 x zwischendurch auch kurzzeitig Fieber. Auch hier bekam ich beim Hausarzt immer nur Hustentropfen usw.. Bis Ende Februar. Da bin ich trotz zunächst gesundheitlicher Bedenken in die Karbik geflogen. Bereits nach einem Tag war ich alle Leiden los (nach einem ganzen qualvollen Winter).
Zumindest seit dieser Zeit habe ich in den folgenden Jahren immer den ganzen Winter über rumgehüstel. Mal mehr mal weniger. Wenn ich im Winter viel Sport im Freien treiben konnte (Fußballtraining / Joggen) dann waren die Hüsteleien weniger stark ausgeprägt.
2004 war dann wieder so ein Hammerjahr. Ständig nur krank, beim Arzt nur Hustensaft (fühlte mich als Simulant behandelt).
2006 wieder den ganzen Winter über. Starker Hustenreiz. Habe vom Arzt Überweisung zum Lungenfacharzt eingefordert. Hat dann Termin bei seinem Studienkumpel gemacht. Der erklärte mir nur bla-bla bzw. verwies mich auf den Hausarzt ( ich bekam Medikamente: Beclohexal, Foradil und Spiriva. Wie ich erst jetzt letztes Jahr 2010 bei aggressiver Forderung nach Aushändigung des Befundes aus meiner Krankenakte einsehen konnte lautete der damalige Befund des LuFa: Zusammenfassend geht das endogene Asthma in eine COPD über. Die Lungenfunktion läßt sich nicht mehr vollständig normalisieren. ). Beim nächsten Husten wurde der Hausarzt zum Befund des LuFa befragt. Demnach kein Grund zur Besorgnis. Ich sei sehr leidensfähig zitierte mein Hausarzt noch aus einem Schreiben des LuFa (Dabei handelte es sich aber nicht um den mir auf Anforderung ausgehändigten Befund. Da war nämlich nicht ähnlich lautendes vermerkt). Bei weiteren Arztbesuchen wurde ich immer bzgl. Asthma behandelt. Offensichtlich ging sowohl der damalige LuFa und später dann auch der Hausarzt davon aus, dass ich ständig unter Asthmaanfällen litt. EINEN SOLCHEN HATTE ICH JEDOCH NIE. Irgendwann habe ich dann mal die Medikamente auch vergessen mit in Urlaub zu nehmen. Da sich an meinem Befinden auch ohne Medikamente nicht geändert hat, habe ich diese auch von da an nicht mehr genommen. Im Sommer ging es mir bis auf gelegentlich leichten Hustenreiz sowieso gut. Im Oktober fing dann jeweils das gleiche Theater wieder an. Ich habe dann immer versucht, in der Wintermitte (meistens im Januar), 2 Wochen Strandurlaub einzulegen.
Bin dann so irgendwie durch die Wintermonate gekommen. Den Hausarzt habe ich mir dann gespart. Kam mir eh wie ein Simulant vor. Bin auch krank arbeiten gegangen. Im Winter 2009 erlitt ich dann eine Erkältung extremster Art. Ich konnte vor Schmerzen den Schleim nicht mehr abhusten. Bin nachts bei minus 15 Grad auf den Balkon, weil ich Angst hatte zu ersticken. Bin nur noch aus dem Bett auf die Couch, abends wieder von der Couch ins Bett. Nachts immer naß geschwitzt, aber kein (oder nur geringes Fieber). Habe mich dann obwohl total schlapp und kaum fahrtüchtig noch einmal zum Hausarzt geschleppt. Der hat mich dann auch tatsächlich mal arbeitsunfähig geschrieben und mich ins Solebad (inhalieren) geschickt. (Dazu war ich aber zu schlapp). Hat mir - soweit ich mich erinnern kann - Viani zum Inhalieren verschrieben. Irgendwie ging es mir dann ganz langsam besser und ich mußte mich nur noch mit dem üblichen winterlichen Hustenreiz abfinden. Habe mich dann nach etwa 6 Wochen erneut zu einer Kontrolluntersuchung zum Hausarzt begeben. Haben dann einen Lungenfunktiontest gemacht. War nicht in Ordnung. Fluß in l/s knapp über 4, sowohl oberhalb als auch unterhalb der Nulllienie. Hat mir dann ein Medikament gegeben. Anschließend erneuter Lungenfunktionstest ohne Besserung.
Hat mir dann mitgeteilt, dass seine Feststellungen nicht so gut seien, ich hätte COPD. Das müßten wir die nächsten 20 Jahre beobachten.
Wußte damit nicht viel anzufangen. Habe mich dann im Internet informiert. War dann total schockiert. Meine Freundin hat mir dann paar Lungenfachärzte aus dem Internet gesucht. Habe seit März 2010 somit bei einem (neuen) Lufa in Behandlung. Dieser hat zunächst mal alle sonstigen Sachen wie Allergien usw. ausgeschlossen. Hat auch alles erklärt und sich auch trotz vollem Haus Zeit für eine vernünftige Erklärung genommen. (Die erste in meiner langen Leidenszeit).
Wurde dann in COPD I-II nach Gold eingestuft. Ich kenne mich mit den Werten noch nicht so genau auch. Also die Funktionstest beim Hausarzt und beim Lungenfacharzt lagen wie folgt: FEV 1 zw. 75 und 80 Prozent, PEF zw. 40 und 96 Prozent. Ich habe dann von März bis zu einer Kontrolluntersuchung im September neben dem zuvor schon durch den Hausarzt verordneten Medikament Viani noch Spiriva durch den Lungenfacharzt verordnet bekommen. Ein halbes Jahr später war ich dann zur Kontrolle beim Lungenarzt. Dieser war mit dem Ergebnis zufrieden: FEV1 hatte sich auf 95 Prozent verbessert. PEF 90, VCmax-B 102 Prozent. Die Fluss/Volumenkurve war jetzt auch deutlich steiler als bei den LuFuŽs davor. (Anmerkung: Dieser Test fand im September statt, die anderen im Winter, wo es mir grundsätzlich schon seit 20 Jahren immer deutlich schlechter geht)!!!
Jedenfalls sollte ich auf Anraten des LuFa aufgrund der verbesserten werte zunächst auf die Einahme von Spiriva verzichten. Dieses habe ich auch getan. Es ging mir dann auch bis etwa Ende November relativ gut. Ab da habe ich dann auch - wie mit dem LuFa vereinbart - wieder zusätzlich Spiriva genommen, da der Hustenreiz zunahm. Richtig krank war ich aber bis vor paar Tagen nicht. Da habe ich mir im Karnevalstrubel offensichtlich eine zunächst offensichtlich leichte Erkältung (Halsschmerzen) zugezogen. Was dann bereits einen Tag später mal wieder auf die Bronchien schlug. Hatte dann auch direkt Atemnot und gelben Auswurf (richtige Propfen). Bin dann zum Hausarzt. Der wollte mir dann wider Erkältungskram verschreiben (obwohl er meine Krankenakte vor sich liegen hatte). Ich habe ihn dann mit Hinweis auf meine chronische Krankheit gedrängt, mir ein mit Viani und Spiriva verträgliches Antibiotikum zu verschreiben (ich hatte mich zuvor im Internet schlau gemacht). Er sagte dann mit Blick auf die Krankenakte mehr fragend 'Asthma'?. Nein COPD entgegnete ich dann. Dann verschrieb er mir 3 x 500mg Azithromycin. Das ist jetzt drei Tage her und es geht mit jeden Tag deutlich besser. Ich denke, einen Tag noch, und ich bin bei meiner üblichen winterlichen Gesundheitsstand angelangt (und werde auch wieder mit Sport beginnen - zumindest leichte Laufeinheit). Ich habe meinen Hausarzt auch bzgl. einer Impfung bzgl. Pneumokoggen (oder so ähnlich angefragt). Diese sei erst mit 60 Jahren möglich!!??

Es ist das erste Mal, dass ich mich überhaupt in einem Internetforum äußere. Ich wollte zunächst auch eigentlich nur paar Infos bzgl. meiner Krankheit erlangen. Ich habe jetzt alles bzgl. meines Krankheitsverlaufs aufgeschrieben.
Ich bin schockiert, wenn ich Berichte anderer COPD-Patienten lese.
Ich muss gestehen. dass ich grundsätzlich (noch) in sehr guter körperlicher Verfassung bin (sportlich, muskulös, gute Kondition).
Ich kann Anhand der Berichte anderer den Verlauf meiner Krankheit sehr schwer einschätzen.
Vielleicht können Sie mir grundsätzlich mal was zu meinem Krankheitsverlauf sagen und weiterhin noch folgende Fragen beantworten:
1. Wie kommen diese großen Schwankungen der Meßwerte zustande?
(die schlechten Werte waren die Ergebnisse der Wintermessung, die das bessere vom September danach)??? Vermutlich ist jetzt im Winter alles wieder schlechter.
2. Ich fühle mich bei meinem Hausarzt nicht sehr wohl. Ich persönlich halte ihn sogar für meine Krankhiet mit verantwortlich. Ich fühlte mich über Jahre als Simulanten behandelt. (Hierzu mal zur Klarstellung: Ich bin viele Jahre immer nur im Winter zum Arzt gegangen. Also oft 9 Monate gar nicht. Ich habe in den letzten Jahren (2009 mal ausgeklammert) etwa 3 Krankheitstage im Jahr gehabt. Ich wurde nie durch den Hausarzt arbeitsunfähig geschrieben, habe mich auch immer geziert danach zu fragen. Ich habe mich den Winter über dann immer zur Arbeit geschleppt (und die Erkältungen damit verschleppt - seit zig Jahren). Soll ich den Hausarzt wechsel oder öfter als jedes halbes Jahr zum Lufa (falls möglich). Was raten Sie mir??
3. Ich habe noch keinen Bericht gelesen, von COPD-Patienten (Rentnern), die in südlicheren Breitengraden überwintern. Wie verläuft die Krankheit dort?
Bzw. wie sieht es mit COPD beispielsweise auf den kanarischen Inseln aus oder in der Karibik ??
4. Ich habe manchmal das Gefühl eher beim Nichtstun in der Wohnung nicht richtig durchatmen zu können. Draußen beim Sport an der frischen Luft aber dann wesentlich besser (im Gegensatz zu allen anderen in ihrem Forum)??
5. Seit zig Jahren nehme ich im Winter ständig Nasentropfen, da ich ständig alles zu habe (auch über die geamte Heizsaison).
Anmerkung: Erst seit etwa 5 Jahren muß ungewöhnlich oft nießen - konnte ich früher nie.


m.f.G.

Lieber Leser,

da Sie nicht mehr rauchen und Sport treiben und somit schon viel für sich tun, hängt Ihre Prognose vorwiegend vom Vermeiden bzw. rechtzeitigen Behandeln von Atemwegsinfekten ab. Hinterfragen Sie sich bitte, weshalb Sie sisch so häufig erkälten und sorgen Sie in Zukunft dafür, dass Sie die Infekte in Ruhe auskurieren und nicht verschleppen. Außerdem wären sowohl die Grippe- als auch die Pneumokokkenimpfung dringend zu empfehlen. Wenn Ihr Hausarzt die Impfungen nicht durchführt, sprechen Sie bitte Ihren Lungenarzt darauf an. Zur Überwachung wäre die Teilnahme am DMP Programm COPD sinnvoll. Dort können Sie vierteljährlich getestet werden und man stimmt dann die Therapie auf die Situation ab. Halbjährliche Kontrollen bzw. Kontrollen bei Problemen sollten Sie bei Ihrem Lungenfacharzt durchführen lassen. Bezüglich des Klimas sind Meeresklima oder Hochgebirgsklima gut für Sie. Liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

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