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Asperger Syndrom

24.04.2017:

Erfahrungsbericht zum Thema Asperger Syndrom

Link zum Fachartikel Asperger Syndrom

Hallo liebe "Aspi´s" und liebe Eltern

Ich bin die Mutter einer jetzt 25j Tochter, bei der man mit 9 Jahren das Asperger-Autistische Syndrom diagnostiert hat. Für mich eine Erleichterung! Denn wir waren monatelang in Sorge und Angst, was denn mit unserer Tochter plötzlich los ist! Sie war ein sehr offenes zutrauliches Kind, und war dann ab ca ihrem 8. Lebensjahren total anders als vorher. Schulisch kam sie in Deutsch nicht mehr mit (Diktate). In der Öffentlichkeit war sie sehr zurückgezogen, ängstlich und nicht mehr imstande sich "normal" zu benehmen. Mit der Diagnostik hatte ich endlich einen Begriff und konnte meiner Tochter helfen. Unser Prinzip war reden-reden-reden! Mit Lehrern, mit den Mitschülern (gemeinsam mit den Lehrern) mit den Freundinnen, mit Oma, Opa, Freunden von uns- einfach mit allen! Erklären, Hilfe suchen... Wir haben unkonventionelle Dinge auspropiert (z.B. über in Kinderchat´s wie "Habbohotel" das Miteinander mit Gleichaltrigen üben. Sie wollte nämlich sich nicht für die Gefühle von anderen intressieren und auch keine Höflichkeitsdinge wie sich verabschieden, fragen wie es den Chatfreunden geht etc.. Das musste wieder geübt werden- immer und immer und immer wieder!) Ihre Freundinnen (es waren nur 2- die aber sind bis heute mit ihr befreundet!) halfen ihr, auf dem Schulhof klarzukommen (Lehrer begrüssen etc) und ihr erster Freund mit 16 Jahren half ihr dann alleine Zug bzw SBahn fahren! Mit dem Handy... Unsere Erfahrungen darin zeigten, dass junge Leute nicht unbedingt gemein und fies sein müssen- sondern dass viele (auch aus der Klasse) gerne bereit sind, zu unterstützen und fördern ( zb mit dem Training: "Natascha - du musst diesen Passanten ansprechen, um ihn/sie zu fragen, wieviel Uhr es ist..." Sie hat es gehasst! Aber ihrer Freundin zuliebe hat sie sich getraut..)
Wir haben vieles geschafft- mit vielen Tränen, Ausbrüchen, Aussprachen, Trauer um das "Anderssein", Ängsten vor der Zukunft, Zusprechen und die innerliche Stärke finden. Sie können soooo viel! Das meiste muss nur zugetraut und eingefordert werden. Mein Erziehungsprinzip war " Ich WEISS dass du das schaffst- du bist stärker als du denkst- und die anderen verstehen dich nur NOCH nicht!" Sie ging dann mit 17 alleine für 6 Wochen nach Brighton zur Sprachschule (wir brachten sie aber hin und blieben 1 3 Wochen in England in Urlaub)und danach für 3 Monate (!) nach Paris. Um die Sprachen für ihr Abitur besser beherrschen. Dahin hat sie ihre beste Freundin übers Wochenende begleitet- damit sie die ersten Tage noch nicht alleine dort ist. Sie hat alle Schulstufen hinter sich gebracht - von der Hauptschule (angeblich "zu wenig belastbar für Höhere Schulen") über die mittlere Reife bis zum Abitur. Sie wollte sich das sichselbst und der Welt (früheren Mitschülern..) beweisen! Und sie hat es geschafft. So lernte sie, dass sie eine grosse innere Kraft hat- trotz ewigen Ängste über alles mögliche (schaffe ich die Prügung, werd ich krank, bekomme ich den Schein etc) ist sie eine optimistische junge Frau geworden, die manchmal ihre "Anfälle" hat (kleine Depressionen, Ängste, sich Isolieren wollen) und die gelernt hat, zu diesen zu stehen!
Meine Tochter hatte eine anstrengende schwierige Kindheit und Jugendzeit- aber wir haben immer darauf hingearbeitet, dass sie mit 18 Jahren dann sagen kann: ich bin super- so wie ich bin! Und jetzt ist sie 25 Jahre alt , studiert Psychologie in der Schweiz- lebt seit 2 Jahren im Studentenwohnheim, hat Freundinnen/Freunde, die viel gemeinsam unternehmen und hat auch eine normale Beziehung- auch wenn sie "kompliziert" ist ;)
Ich möchte Mut machen! Junge Menschen mit dem Asperger Syndrom sind besondere Menschen! Mit vielen Fähigkeiten und manchen Einschränkungen. Sie müssen sich selbst annehmen lernen können- und sie müssen gefordert werden! Auch wenn sie es oft nicht wollen oder Angst haben.
P.S: Ich finde es schrecklich, wenn man Asperger und Autisten einfach in einen Topf schmeisst!

Alles Gute an alle Mamas, Papas und Grosseltern :-)

Liebe A.,

wir bewundern den Mut Ihrer Tochter und Ihrer Familie. Es ist eine Freude zu hören, wie ein Lebenslauf dann gelingen kann. Danke für Ihren Bericht und alles Gute für Sie

Ihr Biowellmed Team

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