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Asperger Syndrom

14.11.2014:

Erfahrungsbericht zum Thema Asperger Syndrom

Link zum Fachartikel Asperger Syndrom

Sehr geehrtes Biowellmed-Team!

Glücklicherweise gehöre ich zu denjenigen, die vor mehr als 50 Jahren noch von Dr. Asperger selbst an seiner Klinik in Wien untersucht worden sind.
Bis auf ein bloß ansatzweise vorhandenes Liebesleben (bin ledig geblieben) bzw. die eklatante Unfähigkeit, selbst zu wirtschaften (muß inoffiziell besachwaltet werden), kann ich als Akademiker ein (vor allem für mein soziales Umfeld) halbwegs zufriedenstellendes Leben führen, obwohl ich nicht in medikamentöser Behandlung bin.
(Soweit möglich, habe ich das auch nicht vor, weil ich mir meinen Organismus nicht ohne zwingenden Grund vergiften lassen möchte.)
Allerdings sind bei mir auch andere Fähigkeiten wie Multitasking, wie sie für das heutige Leben unumgänglich sind, bei mir äußerst schwach ausgeprägt, sodaß ich mir jeden Tag mindestens ein paarmal selbst im Weg stehe.
Und im sozialen Bereich komme ich mir mitunter als regelrechter "Energiefresser" vor, der sein gesellschaftliches Umfeld nervt, obwohl er es gar nicht will.
Aus diesem Grund habe ich auch keine herkömmliche "Berufskarriere" gemacht, obwohl das von meiner Hochschulausbildung in Geschichte her zu erwarten gewesen wäre, sondern bin als akademische Hilfskraft in einer Bibliotheksanstalt beschäftigt, was meinen wachen Geist zwar nicht unbedingt befriedigt, aber immer noch besser ist, als wenn ich als Langzeitarbeitsloser meine irdische Existenz fristen müßte.
Schließlich sind meine Kernkompetenzen ziemlich spärlich gesät, sodaß sie beruflich als völlig unverwertbar einzustufen sind.
Um mich selbst zu entfalten, habe ich mich somit der Musik verschrieben und drei Instrumente (Klavier, Orgel und Gitarre) gelernt, wobei ich aber nicht vom Blatt spielen kann, sondern als reinrassiger "Audio-Typ" alles auswendig lernen muß.
Auch meine Motorik läßt sehr zu wünschen übrig, wenngleich ich durchaus mit dem Autofahren überdurchschnittlich gut zurechtkomme.
Im Klartext bedeutet das, daß ich mich zwar als Chauffeur in alles hineinsetzen kann, was 4 Räder unterm Bauch hat, aber für handwerkliche Arbeiten jedes Mal einen Spezialisten brauche.
Ein Widerspruch, mit dem auch meine engste soziale Umgebung nicht immer klarkommt, zumal dort davon ausgegangen wird, daß man entweder "hell auf der Platte" oder eben geistig minderbemittelt ist.
Ein Mittelding gibt's nicht, so wie auch (man verzeihe mir als Mann diesen Vergleich) eine Frau nicht nur ein bißchen schwanger sein kann - entweder, oder.
Die vorliegenden Zeilen sollen aber kein Lamento über Rahmenbedingungen und Begleitumstände sein, die man ohnedies nicht ändern kann, sondern gemäß Euren Anmerkungen als Denkanstöße dienen, wie der eine Leser oder die andere Leserin entweder bei Selbstbetroffenheit oder bei Konfrontation mit einschlägigen Patienten damit klarkommen könnte.

Lieber Leser,

wir danken Ihnen sehr für Ihren Erfahrungsbericht, der viel über das Leben eines Menschen mit Asperger Syndrom verrät und damit sicher für alle Betroffenen hoch interessant ist. Wir entnehmen Ihrem Bericht jedoch auch, dass Sie sicher Ihr Licht unter den Scheffel stellen. Danke und liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

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