Anorexie Fall II
Fachartikel zum Thema Anorexie Fall II
Ein 16 jähriges Mädchen kommt zu mir, 139 cm 35 kg, im Gesicht vorgealtert wirkend, faltig, ausdruckslose Augen zu klein, eine schwächliche, wehmütig klingende Stimme. Sie isst nur kleinste Mengen. Sie ist Einzelkind. Weder sie selbst, noch ihre Mutter zeigen Einsicht in die Krankheit. Eine Krankenhausbehandlung wird kategorisch abgelehnt. Die Behandlung wird ohnehin nur durch Druck der Umwelt aufgenommen. Die weitere Diagnostik zeigt außer der Anorexie und des Kleinwuchses keine krankhaften Veränderungen. Das Mädchen hat noch keine Menstruation, ist eine hervorragende Schülerin, setzt sich selbst unter massivsten Leistungsdruck, ist stets freundlich und hilfsbereit. Sie beschreibt sich selbst als schüchtern, zurückhaltend, hilfsbereit, freundlich, wäre gern etwas aktiver, willensstärker, entschlossener, ausdrucksstärker. Wie alle meine Anorexiepatienten wird sie mit dem Führen eines Nahrungstagebuches beauftragt, erhält genaue Ernährungsanleitungen und zunächst Sport- und Ausgehverbot. Das von ihrer Mutter angefertigte Foto zeigt einen ausgezehrten Körper aus Haut und Knochen. Wir arbeiten zusammen daran, ihr Idealbild zu erstellen. Sie bringt mir dann einen Zeitungsausschnitt, das ein Mädchen darstellt, wie sie selbst gern sein möchte: sportlich, fröhlich, normalgewichtig, energiegeladen, schlank.
Mit NLPt- Techniken arbeiten wir zusammen den Unterschied zwischen ihr und dem Idealbild heraus, auch bezüglich des körperlichen Aussehens. Erst mit Hilfe nimmt sie Unterschiede wahr.
Das Mädchen wird über alle Gefahren, negativen Auswirkungen und Folgen der Anorexie immer wieder unterrichtet.
Wir führen viele Gespräche und nach und nach erkennt die Patientin die Nachteile ihres Verhaltens.
Innerhalb eines Jahres nimmt sie 16, 5 kg an Gewicht zu und erlangt eine Größe von 144 cm. Ihr Gefühlsleben hat sich auf einer Skala von 0 – 10 von 3 auf 7 verbessert. Sie nimmt 5 Mahlzeiten pro Tag zu sich, isst fast alle Nahrungsmittel ( früher war ihre Ernährung absolut einseitig ), isst jedoch insgesamt noch immer zu kleine Portionen und lebt noch immer in der Angst, an Gewicht übermäßig zuzunehmen. Die anfangs gestörte Selbstwahrnehmung ist wieder mehr in Richtung Realmaße gerückt. Ihre Augen glänzen inzwischen, sie kleidet sich modischer, hat Ziele, ihre Stimme ist kräftiger, die Körpersilhouette zeigt wieder Rundungen statt nur Kanten, sie treibt wieder Sport, sie erlaubt sich auch einmal, einen halben Tag nicht zu lernen und freut sich auf ihre Ferien. Ich denke, sie ist auf dem Weg, braucht jedoch noch längere zeit Kontrolle. Diese findet jedoch jetzt in 4 wöchentlichen Abständen und nicht mehr 1 – 2 wöchentlich wie anfangs statt.
Erfahrungsberichte zum Thema Anorexie Fall II
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Neuester Erfahrungsbericht vom 24.02.2007:
Ich habe seit februar 2005 - oktober 2005 nicht mehr genügend Nahrung zu mir genommen am Anfang war es noch mehr aber dann wurde es immer weniger. Als ich dann selbst merkte, wie schlecht ich mich eigentlich dabei fühlte und wie sinnlos das alles ist und ich die ganze Zeit fror und blaue Hände, Füße, Lippen, Arme, Beine hatte, habe ich versucht zuzunehmen und es wieder auf mein Normalgewicht von 58 Kilo bei 1,65m gebracht( vorher waren es 50kilo). Die Menstruation setzte ein, aber die blauen Hände und Füße waren bei Kälte immmer noch da. Ab April 06 fing ich wieder an zu hungern und hatte dann im Oktober 06 ein Gewicht von 47 kilo erreicht nun habe ich wieder zugenommen und wiege nun 54kilo und das schon seit längerer Zeit, aber meine Menstruation habe ich immer noch nicht und die blauen Hände Arme Beine und Füße sind auch noch da. Ich fühl mich aber nicht schlecht ode5r so. Ich war in der uni Klinik und habe meine Gefäße kontrollieren lassen, die sind in Ordnung, aber ich habe anscheinend das sogenannte Raynaud- Syndrom. Kann dies eine Folge von Magersucht sein und was soll ich tun damit ich meine Menstruation wieder bekommme? danke fürs durchlesen.
Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,
Sie beschreiben das typische Auf und Ab Ihrer Erkrankung und Ihr Körper reagiert auf dieses Wechselbad. Er schränkt die Ausschüttung von Hormon stimulierenden Stoffen ein als Zeichen einer Störung Ihres Gehirnstoffwechsels und er schränkt die Durchblutung an Händen und Füßen ein, um die Temperatur für lebenswichtige Organe konstant zu halten. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Erkrankung als solche zu erkennen und sich ausreichend behandeln zu lassen oder sie zu ignorieren und irgendwann festzustellen, dass Ihr Körper einen Schaden davon getragen hat, der sich nicht mehr reparieren lässt. Wir empfehlen Ihnen, sich an einen Arzt zu wenden und eine Behandlung aufzunehmen. Auch wenn diese längere Zeit in Anspruch nimmt, haben Sie die Chance, eine völlig gesunde, glückliche Frau zu werden. Wir erleben das immer wieder und erfahren dann von unseren Patientinnen und Patienten, dass es Ihnen viel besser geht und dass sie wirklich nicht mehr zurück möchten. Es ist wie nach einer Prüfung, die man bestanden hat. Man kann sich hinterher gar nicht mehr vorstellen, wie man in dieses Problem hinein geraten konnte und was überhaupt das Problem war, da man alles mit anderen Augen sieht. Wenn Sie wieder ganz gesund sind, werden die Beschwerden von selbst verfliegen. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich zu einer Behandlung entschließen und uns und anderen Betroffenen vom Fortschritt Ihrer Therapie(oder auch von den Problemen, die Sie darunter haben) berichten. Alles Gute
Ihr Biowellmed Team
Ihr Bericht zum Thema Anorexie Fall II
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