Gesundheitsreform
Fachartikel zum Thema Gesundheitsreform
Hätte ich nicht einst aus Berufung meine Arbeit als Ärztin gewählt,
wäre ich nicht in den letzten 14 Jahren meiner ärztlichen Tätigkeit erfolgreich gewesen,
hätten nicht so viele Menschen Vertrauen in meine Person,
wäre ich nicht eine Kämpfernatur, die immer wieder Wege sucht und Lösungen anstrebt, statt sich in Problemen aufzuhalten,
hätte ich momentan allen Grund, die Praxis aufzugeben.
Mein Kopf ist gefüllt von Schlagwörtern wie
Disease-Management Programm, Regressdrohung, zeitliche Leistungsbegrenzung, Budgetierung, Wirtschaftlichkeit, Qualitätsmanagement, 10 Euro Misere, Regulationsvolumina, 30600 Minuten pro Quartal als Maßstab für die üblich dotierte Arbeitszeit eines Arztes, was ist chronisch krank etc. etc...
Es ist kein Wort zu hören von
helfen, heilen, unterstützen, trösten, da sein, wann immer es die Lage erfordert, motivieren und Wege aufzeigen in Krankheit und Leiden, Menschen begleiten, das Leben unterstützen, Verantwortung tragen, lebenswichtige Entscheidungen treffen.
Die Schreibtischarbeit nimmt momentan ca. 2-3 Stunden täglich ein, die ich gerne mit Menschen verbringen würde oder mit der Beschäftigung von Krankheitsbildern und Therapien.
Ein Patient erzählte mir heute, dass seine schwer parkinsonkranke Frau (im Krankenhaus) völlig allein gelassen werde, weil sie häufig nachts klingeln müsse um zur Toilette zu gehen und dabei Hilfe brauche. Das Personal sei dann so mit ihr umgegangen, dass sie Angst habe, wieder in die Klinik zu gehen.
Ein Einzelfall ? Schuld der Schwestern ? Schuld des Krankenhauses ? Schuld der Regierung ?
Ist aufopfernde Pflege heute noch etwas wert ?
Wie sieht die Welt aus, in der wir heute leben und wie viel Verantwortung ist der Einzelne bereit, dafür zu übernehmen?
Erfahrungsberichte zum Thema Gesundheitsreform
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Neuester Erfahrungsbericht vom 10.06.2011:
Wahre Worte...
LG!
BK
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