Was ist eine Thrombose?
Thrombosen sind Blutgerinnsel in den Gefäßen und haben verschiedene Ursachen. Sie können aufgrund von Gefäßverletzungen entstehen, an denen Blutplättchen haften und zu einer schichtweisen Ablagerung von Blutzellen führen.
Ursachen von Thrombosen
Thrombosen können jedoch auch durch die Verlangsamung oder das plötzliche Stehenbleiben des Blutflusses in einem Blutgefäß zu einer Verfestigung des Blutes führen. Thrombosen können überall in Gefäßen entstehen, kommen jedoch vor allem in Venen vor und hier im Bereich der Beine.
Häufige Risikofaktoren für Venenthrombosen
Hier muss das Blut gegen die Schwerkraft zurücktransportiert werden und staut sich daher gern. Insbesondere bei Bettlägrigkeit, nach längeren Ruhephasen, nach Operationen oder bei Gerinnungsstörungen kann es dann zu Thrombosen kommen.
Behandlung von Thrombosen: Antikoagulation und Kompressionstherapie
Ist die Ursache erkannt und beseitigt, erfolgt eine Antikoagulation mit Vitamin K Antagonisten oder einem der neueren Medikamente. Diese kann nach 3 Monaten wieder beendet werden. Begleitend ist das Tragen von Kompressionsverbänden oder Kompressionsstrümpfen notwendig.
Rezidivprophylaxe: Wie lange ist eine Behandlung notwendig?
Bei spontanen Thrombosen hingegen, bei denen die Ursache nicht bekannt ist, besteht ein hohes Rezidivrisiko von ca. 40 % innerhalb von 5 Jahren. Hier war bisher eine individuelle Entscheidung über die Dauer der Antikoagulation von 3 bis 18 Monaten die Regel.
Blutungsrisiko bei verlängerten Behandlungszeiten
Erschwert wurde die Entscheidung deshalb, weil Vitamin K Antagonisten zwar eine sehr gute Wirkung zeigen und das Rückfallrisiko um 70 bis 90 % senken, gleichzeitig jedoch das Risiko von schweren Blutungen von 1 bis 2 % pro Jahr in sich bergen. Eine längere Behandlung scheint sinnvoll zu sein wie die Einstein-Extension-Studie über 2 Jahre zeigte, bei der eine um 6 – 12 Monate verlängerte Rezidivprophylaxe das Risiko für eine erneute Thrombose von 7,1 % auf 1,3 % senkte bei einem gering erhöhten Blutungsrisiko von 0,7 % mit dem Medikament Rivaroxaban(Xarelto®).
Alternative Ansätze: ASS in der Rezidivprophylaxe
In der Lify-Extension-Studie mit Apixaban(Eliquis®) war durch eine um 1 Jahr verlängerte Behandlung das Risiko von 8,8 auf 1,7% reduziert ohne Erhöhung des Blutungsrisikos. Dabei erwies sich eine reduzierte Dosierung von 2 x 2,5 mg/d als ebenso wirksam wie die doppelte Dosis. Eine weitere Studie zeigte vergleichbare Ergebnisse unter Dabigatran (Pradaxa®) in einer Dosierung von 2 x 150 mg/d. Auch ASS in einer Dosis von 100 mg/d ist in der verlängerten Rezidivprophylaxe nach Thromboembolie wirksam. Die Rezidivrate ist etwa um 1/3 reduziert bei gleichzeitiger Risikoreduktion arterieller Gefäßkomplikationen. Das Blutungsrisiko war nicht erhöht. Dagibatran wies im Vergleich mit Warfarin eine etwa gleich hohe Ereignisrate auf, jedoch ein deutlich geringeres Blutungsrisiko.
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Erfahrungsberichte (2) zum Thema „Thrombose: Ursachen, Behandlung und Prävention“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
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Bei mir wurde vor30 Jahren Thrombose im Oberarm festgestellt, nun habe ich nach anstrengenden Arbeiten ganz dicke Blutgefäße, ich habe Angst,und mein Arzt sagte ich soll den Arm nach oben halte es wird dan etwas besser aber der druck im Rücken bleibt.was soll ich tun?
Liebe A.M.,
es kann sich um ein sogenanntes postthrombotisches Syndrom handeln. Es wäre jedoch auf jeden Fall sinnvoll, nochmals eine Untersuchung beim Gefäßchirurgen durchzuführen, damit man beurteilen kann, ob die Blutgefäße wirklich frei sind. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Hallo, kurz vor zwei Umzügen habe ich (jetzt 74 Jahre) 1996 und 2005 Thrombose im linken Fußgelenk bekommen. Ein halbes Jahr danach bekam ich Makumar. Jetzt trage ich Kompressionsstrümpfe, da der Fuß laufend anschwillt. Man sagte mir, dass ich vorsichtig mit Vitamin K sein sollte, also wenig Kohlgemüse essen. Mein Lebensgefährte hatte einen Schlaganfall und bekommt auch dieses Blutverdünnungsmittel und soll auch keinen Kohl essen. Was ich aber über Kohl in Zeitschriften lese, ist voll mit Widersprüchen, also sogar gut für's Herz und für die Venen nach Herzinfarkt etc. Nun wissen wir überhaupt nichts mehr und versuchen weiter, dieses Vitamin 'auszuschießen'. Meine Frage ist, was ist nun richtig?
Danke im voraus für Ihre Antwort
Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,
Ihr Hinweis zeigt, dass es nicht viel gibt, von dem man allgemeingültig sagen kann, es sei gesund, sondern man sollte immer individuell entscheiden, was das Richtige ist. Sie nehmen Marcumar ein, eine Substanz, die zu den Vitamin K – Antagonisten zählt. Vitamin K ist an der Blutgerinnung beteiligt und fördert diese. Dem wirkt Marcumar entgegen, womit die Blutgerinnung herabgesetzt wird, so dass das Blut besser fließt und weniger Gefahren bezüglich Thrombose oder bei z. B. Herzrhythmusstörungen besteht. Es ist sehr gut und fördert die Sicherheit, wenn der INR – Wert, den man bei Ihnen im Blut regelmäßig überwacht, relativ konstant ist, denn damit sinkt das Risiko einer Blutung, das unter Marcumar auch auftreten kann. Da Vitamin K in vielen Lebensmitteln enthalten ist, wirkt sich die Ernährung auf den Blutgerinnungswert aus. Deshalb ist es sinnvoll, auf die Ernährung zu achten. Es gibt stark Vitamin k-haltige Nahrungsmittel, insbesondere Kohlsorten, die man entweder ganz meiden sollte oder immer in konstanten, kleineren Mengen zu sich nehmen sollte. Beides ist möglich. Es gibt auch sehr viele gesunde Nahrungsmittel, die wenig Vitamin K enthalten, wie z. B. Tomaten und Nüsse, um nur zwei Beispiele zu nennen. Am besten ist es, wenn Sie sich eine Liste ausdrucken, die den Vitamingehalt verschiedener Lebensmittel anzeigt. Die Lebensmittel mit wenig Vitamin K dürfen Sie unbegrenzt essen und müssen auch nicht auf die Häufigkeit achten. Die Lebensmittel mit hohem Vitamin K – Gehalt sollten Sie täglich in kleineren Mengen(z. B. als Beilage) zu sich nehmen oder ganz meiden. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team