Fortschritte in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen
Die Behandlung rheumatischer Erkrankungen hat sich in den letzten Jahren entscheidend verändert. Es gelingt heute weitgehend, Gelenkzerstörungen zu verhindern oder zumindest deutlich zu reduzieren. Insofern ist die Frage berechtigt, ob nicht medikamentöse Therapieformen einen Behandlungsgewinn bringen.
Balneotherapie: Bäder und ihre Wirkung auf Rheuma
Hierzu wurde eine Studie anhand von Literaturrecherchen durchgeführt (aktuelle Rheumatologie 3-2011, Thieme-Verlag). Balneotherapie, wie medizinische Bäder, weist unterschiedliche Studienergebnisse auf. Während ein 30-minütiges Mineralbad ergänzend zu körperlichem Training bei ankylosierender Spondylitis keinen zusätzlichen Effekt zeigte, schien ein Aufenthalt am Toten Meer einen Gewinn zu bringen, was jedoch eingehenderen Prüfungen unterzogen werden sollte.
Radonstollen: Studienlage und Effekte
Eine 4-wöchige Behandlung im Radonstollen schien signifikante Verbesserungen zu bringen. Auch in einer weiteren Studie zeigte sich eine Verbesserung bis zu 7 Monate nach Therapie bezüglich Wohlbefinden, Schmerz und Morgensteifigkeit. Jedoch profitierte auch die Vergleichsgruppe signifikant durch die Anwendung von Sauna, Thermalbad, Sport, Hydrotherapie, Walking und physikalische Übungen.
Das Tote Meer: Vorteile für Rheuma-Patienten
Bei der rheumatoiden Arthritis zeigte eine Studie deutliche Verbesserungen durch Bäder mit radonhaltigem Mineralwasser, die auch nach 6 Monaten noch nachweisbar waren, während Kohlendioxid-Mineralbäder zwar zu Verbesserungen führten, jedoch auch schnell in der Wirkung nachließen. Auch der Aufenthalt am Toten Meer scheint eine länger anhaltende Verbesserung zu bewirken.
Balneotherapie bei Fibromyalgie
Bei Fibromyalgie scheint sowohl eine Klimakur am Toten Meer als auch eine Anwendung von Thermalbädern oder Mineralbädern signifikant günstig zu sein und einen Monate anhaltenden Effekt zu haben.
Ergotherapie: Unterstützung im Alltag
Die wenigen bisher hier zur Verfügung stehenden Studien zeigen signifikante Verbesserungen von Handschmerz und Funktion bei rheumatoider Arthritis, allerdings nur beim Einsatz aufwendiger Ergotherapieprogramme.
Ultraschall- und Elektrotherapie: Potentiale und Grenzen
Diese Therapieverfahren weisen positive Effekte auf, eindeutige Aussagen sind jedoch derzeit aufgrund der unzureichenden Studienlage nicht möglich.
Bewegung als Schlüssel zur Linderung
Bei allen durchgeführten Studien scheint der positive Effekt der Bewegung nachweisbar. Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil, um die Symptome rheumatischer Erkrankungen zu lindern.
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