Was ist „Spice“?
Seit kurzem wird vor allem über das Internet die Kräutermischung „Spice“ vertrieben. Laut Händlerangaben handelt es sich dabei um eine Räuchermischung zum Beduften von Räumen. Allerdings wird „Spice“ entgegen den Empfehlungen als Mittel zum Rauchen benutzt. Das Inhalieren des Rauches soll eine rauschähnliche Wirkung auslösen.
Ursprung und Vermarktung als Räuchermischung
Nach einer dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vorliegenden Liste der Bestandteile von „Spice“ handelt es sich um eine Mischung aus acht unterschiedlichen Pflanzen. Die mengenmäßige Zusammensetzung ist nicht geklärt: Angaben zum Gehalt der jeweiligen Pflanzen in der Mischung existieren nicht. Unklar ist auch, welche Pflanzenteile für die Herstellung verwendet werden.
Inhaltsstoffe und ihre potenziellen Risiken
Die beschriebenen Pflanzen enthalten unter anderem herzwirksame Alkaloide, Bitterstoffe oder auch Glykoside, die Einfluss auf die Gesundheit des Menschen haben können. Nach ersten Analysen verschiedener Institute enthält „Spice“ auch Tocopherol (Vitamin E).
Ungeklärte Rolle von Tocopherol (Vitamin E)
Vor diesem Hintergrund hat das BfR das gesundheitliche Risiko bewertet, das mit dem Konsum von „Spice“ einhergehen könnte. Eine wissenschaftlich belastbare gesundheitliche Bewertung ist aufgrund der derzeitigen Datenlage nicht möglich. Deshalb rät das BfR davon ab, den Rauch von „Spice“ inhalativ zu konsumieren.
Gesundheitliche Bewertung durch das BfR
Bei der Inhalation des Rauches der Mischung wurde in zwei Fällen eine cannabisähnliche Wirkung beschrieben. Zumindest von einer Pflanze der Kräutermischung wird behauptet, dass sie als Ersatz für Cannabis verwendet würde. Aufgrund dessen ist es denkbar, dass der Konsum von „Spice“ zu Fahruntüchtigkeit führt und die Fähigkeit beeinträchtigt, Maschinen zu bedienen.
Mögliche gesundheitliche Auswirkungen des Rauchkonsums
Die Herkunft von Tocopherol in der Kräutermischung ist bisher nicht geklärt. Das BfR empfiehlt, die genaue Zusammensetzung der Kräutermischung „Spice“ hinsichtlich möglicher pharmakologisch wirksamer Stoffe nach wissenschaftlichen Kriterien zu ermitteln. Das schließt auch die chemische Analyse der Pflanzeninhaltsstoffe ein.
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