Was sind Spannungskopfschmerzen?
Kopfschmerzen sind in der Bevölkerung sehr häufig. Milliarden werden für Kopfschmerzmedikamente und Kopfschmerzbehandlung ausgegeben und allein in Deutschland sind ca. 6000 – 9000 Patienten wegen Schmerzmittelkonsums dialysepflichtig.
Kopfschmerzen können verschiedene Ursachen haben und werden heute nach einer internationalen Klassifikation in 14 unterschiedliche Typen eingeteilt. Die wichtigsten Formen werden auf diesen Seiten beschrieben. Bestimmte Kopfschmerzformen müssen von den „normalen Kopfschmerzen“ unterschieden werden, die zu den Befindlichkeitsstörungen zählen.
Definition und Unterscheidung von primären und sekundären Kopfschmerzen
Man unterscheidet zunächst primäre Kopfschmerzen, unter denen ca. 90 % der Kopfschmerzpatienten leiden und sekundäre Kopfschmerzen. Zu den primären Kopfschmerzen gehören Migräne, Spannungs-Kopfschmerzen, Cluster-Kopfschmerzen und andere.
Sekundäre Kopfschmerzen haben eine andere Ursache, ihnen liegt ein anderes Krankheitsgeschehen zugrunde wie Infektion, Blutung im Bereich des Gehirns, Hirndruckveränderung oder Hirntumor.
Ursachen von Spannungskopfschmerzen
Die Ursache ist nicht bekannt. Man geht davon aus, dass es sich um eine Störung der zentralen Schmerzverarbeitung handelt. Muskelverspannungen scheinen eine Rolle zu spielen.
Eventuell spielt das Versagen Schmerz hemmender Systeme eine Rolle. Die Erkrankung wird durch eine ärztliche Befragung und Untersuchung diagnostiziert.
Symptome von Spannungskopfschmerzen
Man unterscheidet den chronischen Spannungskopfschmerz, der an mehr als 15 Tagen pro Monat auftritt und bei ca. 3 % der Bevölkerung vorkommt, und den episodischen Spannungskopfschmerz, der bei 40 – 90% der Bevölkerung irgendwann einmal auftritt.
Der Spannungskopfschmerz kann mit oder ohne Muskelverspannung einhergehen und verstärkt sich nicht bei körperlicher Belastung. Selten kann Übelkeit auftreten.
Behandlung von Spannungskopfschmerzen
Die Behandlung erfolgt nebenwirkungsarm mit Pfefferminzöl, das auf die Haut aufgetragen wird, mit Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder NSAR. Die Vorbeugung erfolgt mit trizyklischen Antidepressiva oder anderen Medikamenten.
Sinnvoll ist das Erlernen der Wahrnehmung muskulärer Verspannungen durch Methoden wie autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jackobson, Ausdauertraining oder Stressbewältigungsstrategien.
Kopfschmerzen bei Medikamentenübergebrauch
Von dieser Form der Kopfschmerzen sind 1,5 % der Bevölkerung betroffen. Häufige oder tägliche Einnahme von Schmerzmitteln oder Migränemitteln kann Kopfschmerz hervorrufen.
Wie bei den anderen Kopfschmerzformen ist auch hier die Anamnese, d. h. die Krankenbefragung durch den Arzt entscheidend. Daraufhin muss eine körperliche Untersuchung erfolgen und das Führen eines Kopfschmerztagebuches.
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