Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall ist ein Notfall, der plötzlich auftritt und zu schwerer Behinderung oder Tod führen kann. Daher ist die Vorbeugung von so großer Bedeutung. Er geht immer einher mit einem Defizit im Bereich des Gehirns und des Nervensystems. Tritt ein Ereignis ein, zählt jede Minute und rasches Handeln ist notwendig.
Ursachen und Risikofaktoren
Häufige Ursachen eines Schlaganfalls
Der Schlaganfall kann Folge einer Einblutung ins Gehirn (10 – 15 % aller Schlaganfälle) oder Folge einer Mangeldurchblutung (85 % aller Schlaganfälle) sein. In Deutschland erkranken etwa 200 pro 100 000 Einwohner, überwiegend im Alter über 75 Jahre und ca. 15 % mehr Männer als Frauen. Die Sterblichkeit liegt bei guter medizinischer Versorgung zwischen 15 und 30 % innerhalb des ersten Jahres.
Die häufigste Ursache für eine Hirnblutung ist der Bluthochdruck, wobei hoher Alkoholkonsum, die Einnahme blutverdünnender Medikamente oder Blutgerinnungsstörungen die Gefahr erhöhen. Seltenere Ursachen der Hirnblutung sind Erkrankungen der Blutgefäße wie z. B. Arteriitis, Blutkrankheiten und Gerinnungsstörungen wie z. B. Leukämie oder Bluterkrankheit Hämophilie, Vergiftungen wie z. B. Kokain, Unfälle, Tumoren oder Venenthrombosen.
Risikofaktoren wie Diabetes und Rauchen
Durch die Einblutung ins Gehirn kommt es zu einer Druck- und Volumenerhöhung im Gehirn mit Störung der Hirndurchblutung und als Folge zu Mangeldurchblutung von Hirnbezirken durch Schwellung von Gehirnbezirken und durch Störung des Liquorabflusses und damit zunehmenden Hirndruck. Die Hirnmangeldurchblutung wird verursacht durch Embolien (ein Blutpfropf verstopft ein Blutgefäß), durch arteriosklerotische Krankheiten der Hirnarterien, Gefäßentzündungen, Gefäßdissektionen, Gefäßkrämpfe oder durch seltenere Ursachen wie Stoffwechselkrankheiten, Thrombosen oder Blutstauungen und in ca. 15 % der Fälle ohne jeglichen erkennbaren Grund.
Symptome eines Schlaganfalls
Woran erkennt man einen Schlaganfall?
Bei jeder plötzlich auftretenden Hirnsymptomatik muss an einen Schlaganfall gedacht werden. Es können bei Schlaganfällen durch Mangeldurchblutung Lähmungen auftreten im Gesicht, an Armen oder Beinen, Taubheitsgefühle oder Empfindungsstörungen am Körper, z. B. halbseitig, die Koordination kann gestört sein in Form einer Gangstörung, es kann eine Sprachstörung auftreten mit Verlust des Sprechvermögens, verwirrter Sprache, verwaschenem oder unverständlichem Sprachausdruck.
Die Bedeutung der B-Symptome
Es kann eine einseitige Sehstörung auftreten oder eine Sehstörung, die beide Augen betrifft, aber jeweils nur eine Gesichtshälfte (Hemianopsie). Es können auch Krampfanfälle dabei auftreten. Bei großen Hirnblutungen sind Kopfschmerz, Erbrechen, Halbseitenlähmung, Kramfanfälle (fokale Anfälle) und frühe Bewusstseinsstörung typisch.
Diagnose und Notfallmaßnahmen
Schnelle Diagnostik für bessere Prognosen
Die typischen Krankheitszeichen lassen an einen Schlaganfall denken. Zur genauen Diagnostik gehört heute neben der üblichen körperlichen und nervenärztlichen Untersuchung einschließlich Blutuntersuchung, EKG, Schluckdiagnostik und Ultraschalluntersuchung der Hirngefäße und des Gehirns die Computertomographie des Gehirns, womit schnell Ort und Ausdehnung der Erkrankung erfasst werden können.
Was ist eine Stroke Unit?
Stroke units sind Zentren zur Behandlung von Schlaganfallpatienten, die über geschultes interdisziplinäres Personal, speziell geschulte Ärzte, Spezialeinrichtungen und apparative Überwachungsmöglichkeiten verfügen, um Schlaganfallpatienten optimal zu behandeln. Untersuchungen zeigen, dass eine Behandlung in einer stroke unit die Sterblichkeit um ca. 18 % gegenüber einer Behandlung auf einer Normalstation reduziert.
Behandlungsmöglichkeiten
Therapie des ischämischen Schlaganfalls
Die Behandlung des Schlaganfalls durch Mangeldurchblutung erfolgt üblicherweise durch eine systemische Lysebehandlung mit Actilyse, die nachgewiesenermaßen zu einer besseren Prognose führt. Beim akuten Verschluss der Arteria cerebri media wird eine örtliche Lysebehandlung durchgeführt, wenn ein erfahrener Neuroradiologe zur Verfügung steht.
Therapie des hämorrhagischen Schlaganfalls
Beim Schlaganfall durch Hirnblutung muss der Hirndruck gesenkt werden, was durch Infusionen mit Hirndruck senkenden Medikamenten möglich ist. Da ein zu hoher Blutdruck die Blutung verstärkt, muss der Blutdruck so vorsichtig gesenkt werden, dass wiederum keine Mangeldurchblutung im Gewebe um den Blutungsherd entsteht.
Prävention eines Schlaganfalls
Lebensstiländerungen und Risikoreduktion
Nach einem Schlaganfall steht an erster Stelle die Verhinderung eines erneuten Schlaganfalles und möglicher Gefäß-Folgekrankheiten. Eine kostengünstige Maßnahme mit hoher Effektivität kann der Patient selbst durchführen. Falls er Raucher ist und das Rauchen aufgibt, verringert er sein Risiko bereits im ersten Jahr um 50 % und hat nach 5 Jahren das Risiko eines Nichtrauchers.
Die Rolle von Statinen und Blutdruckkontrolle
Statine (cholesterinsenkende Medikamente) haben eine 25 %ige Senkung des Schlaganfallrisikos ergeben unabhängig von der Höhe des Cholesterinwertes, so dass diese Medikamente den Patienten nach Schlaganfall nicht vorenthalten werden sollten. Man sollte dabei das LDL-Cholesterin auf Werte unter 100 mg/dl senken.
Leseempfehlungen:
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Schlaganfall = Apoplex: Ein Fallbeispiel
Der Artikel beschreibt den Fall einer 54-jährigen Patientin, die einen Schlaganfall erlitten hat, und beleuchtet die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
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Was ist eine arterielle Embolie?
Der Artikel erklärt die Ursachen und Risiken einer arteriellen Embolie, die auch eine Ursache für Schlaganfälle sein kann.
Erfahrungsberichte (2) zum Thema „Schlaganfall: Ursachen, Symptome und moderne Behandlungsmethoden“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
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Ich hatte vor zwei Jahren einen linksseitige Lähmung ohne folgen darauf bin ich zum Arzt.Es ist raus gekommen das ich ein kleines Loch habe PFO der Kardiologe meinte ich soll mich operieren lassen schirmschen setzen, zweite Meinung eingeholt es wurde gesagt braucht mann nicht. Ich habe es nicht machen lassen,letztlich beim sport bin ich zusammen gesagt weil ich luftnot hatte und immer wieder beim essen trinken habe ich luft not ,so was mache ich jetzt .was ist das.
mit freundlichen grüssen
l.h.
Liebe L.,
jeder vierte in Deutschland hat ein offenes Foramen ovale. Relativ selten kommt es hierdurch zu Problemen wie z.B. zu einem Schlaganfall. Je nach Größe kann man ein Schirmchen einsetzen oder mit Blutverdünnung behandeln. Da die Studienlage noch nicht absolut verlässlich ist, muss man das Vorgehen im Einzelfall abwägen. Insbesondere Patienten, die auch ein Vorhofaneurysma haben, scheinen von der operativen Methode zu profitieren. Fragen Sie bitte den Kardiologen nochmals genau, weshalb er eine Operation für sinnvoll hält und was er Ihnen als Alternative anbieten kann. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Hallo,
vor zwei Wochen spürte ich plötzlich völlig unerwartet vormittags gegen zehn Uhr so etwas wie einen Blitz im Kopf gefolgt von unerträglichen, stechenden Kopfschmerzen verbunden mit teilweiser Blindheit, Orientierungslosigkeit, Kribbeln im ganzen Körper, Sprachunfähigkeit und die Unfähigkeit, allein zu gehen. Mir war, als hätte mich jemand an eine elektrische Leitung angeschlossen. Ich empfand meinen Körper als 'schief'. Die anschließende Fahrt in die Notaufnahme und die Behandlung habe ich nur noch bruchstückhaft in Erinnerung. Es wurden ein EKG und ein CT gemacht und noch irgendwelche Tests (z.B.Gehfähigkeit). Daran kann ich mich im einzelnen jedoch nicht mehr erinnern. Da das CT keine Hirnblutung ergab, schickte man uns wieder nach Hause. Am Abend des selben Tages trat eine ähnliche Attacke (ohne Blitz) aber mit Orientierungsstörungen und Gehschwierigkeiten nochmal auf. Dieses Mal konnte ich bei einer Nachbarin klingeln und diese rief sofort die Rettung. Als ich allerdings wieder auf die gleiche Notaufnahme wie schon am Vormittag kam, überwies man mich in die Psychiatrie, weil man 'organisch' ja nichts festgestellt hatte. Dort verbrachte ich einige Tage, ohne dass irgendwelche weiteren Untersuchungen durchgeführt wurden. Nach meiner Entlassung veranlasste meine Hausärztin die Untersuchung der Halsschlagadern. Dort erschien jedoch alles 'altersgerecht', also keine Einengungen.
Frage: Was kann ich tun, um solchen Attacken vorzubeugen?
Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,
man muss zunächst die Diagnose kennen. Es könnte sich z. B. um eine Migraine accompagne handeln. Sie sollten das von einem niedergelassenen Neurologen nochmals prüfen lassen. Äußert er den gleichen Verdaacht, könnte er Ihnen ein Migräne-Nasenspray verordnen. Dieses wirkt sehr schnell, da es nicht über den Magen, sondern direkt über die Schleimhaut aufgenommen wird. Sie könnten dann feststellen, ob die Beschwerden bei einer Attacke serh schnell nachlassen, was die Diagnose unterstützen würde. Dann können Sie nur noch recherchieren, ob es Migräneauslöser gibt. Unabhängig davon sollten Sie natürlich Ihre Blutwerte(Blutfette, Zucker etc.) prüfen lassen, Ihren Blutdruck und Ihre Augen. Gute Besserung wünscht
Ihr Biowellmed Team