Ursachen von Schilddrüsenkrebs
Schilddrüsenkrebs, auch bekannt als Schilddrüsenkarzinom, wird nach seiner feingeweblichen Struktur in differenzierte und undifferenzierte Karzinome, Karzinome der C-Zellen (4 – 8 % aller Schilddrüsenkarzinome), Plattenepithelkarzinome sowie seltene Sarkome, Teratome, bösartige Hämangioendotheliome und Metastasen anderer Körpertumore unterteilt. Ionisierende Strahlen können vor allem bei Kindern einen krebserzeugenden Effekt haben. Es wird diskutiert, ob Jodmangel ebenfalls die Entstehung von Schilddrüsenkrebs fördert.
Symptome von Schilddrüsenkrebs
Beschwerden bei Schilddrüsenkrebs können fehlen oder sich völlig untypisch im Sinne einer Störung des Allgemeinbefindens darstellen. Es ist wichtig, auf subtile Anzeichen und Veränderungen im Körper zu achten, um eine frühzeitige Diagnose zu ermöglichen.
Diagnosemethoden bei Schilddrüsenkrebs
Die Diagnose von Schilddrüsenkrebs erfolgt mit Hilfe von speziellen Schilddrüsenuntersuchungsmethoden. Bei differenzierten Schilddrüsenkarzinomen wird die Schilddrüse zusammen mit den von bösartigen Zellen befallenen Halslymphknoten entfernt. Bei kleinen papillären Karzinomen (unter 1 cm) ist eine Entfernung nur eines Schilddrüsenlappens berechtigt.
Therapieoptionen bei Schilddrüsenkrebs
Operation und Radiojodtherapie
Anschließend werden die Patienten (Ausnahme papilläre Mikrokarzinome ohne Lymphknotenbefall) mit radioaktivem Jod in Form einer Kapsel behandelt, um die Zellen, die zur Jodaufnahme fähig sind (etwa 2/3 der Tumorzellen), zu zerstören. Dies geht mit einer geringen Strahlenbelastung für den übrigen Körper, mit vorübergehenden Blutbildveränderungen und Geschmacksstörungen sowie Schwellungen der Speicheldrüsen einher. Zusätzlich kann eine Strahlentherapie durch die Haut notwendig werden, welche das gesamte Schilddrüsenareal und die ableitenden Lymphwege erfasst. Fehlen Lymphknoten- oder Fernmetastasen, ist die Lebenserwartung bei einer solchen Behandlung vergleichbar mit der von Gesunden.
Chemotherapie und Strahlentherapie
Häufig kommen Patienten mit undifferenzierten Karzinomen zu spät zur Behandlung, sodass sie bereits nicht mehr operiert werden können. Es kommt dann nur noch eine Tumorverkleinerung in Frage. Eine Chemotherapie kann versucht werden, um das Tumorwachstum einzudämmen und Symptome zu lindern.
Nachsorge und Prognose
Nach der Schilddrüsenoperation und den anschließenden Behandlungen erfolgt die Einnahme von Schilddrüsenhormon in einer Dosierung von bis zu 250 µg pro Tag, um die Stimulierung der Schilddrüse über den Hypophysenvorderlappen vollständig zu unterdrücken und damit ein Wachstum von bösartigem Schilddrüsengewebe zu verhindern. Nach der Schilddrüsenentfernung ist es möglich, dass die Nebenschilddrüsen mit betroffen sind, weshalb es bei etwa 10 % der Patienten zu einem Parathormonmangel kommen kann. Diese Patienten müssen mit Kalzium und Vitamin-D-Gaben unterstützt werden.
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