Behandlungsmöglichkeiten
Da Gelenkrheuma eine sehr schwerwiegende Erkrankung ist, die zur Gelenkszerstörung führt, ist das Ziel jeder Behandlung ein möglichst rascher und effektiver Beginn. Um Verkrüppelungen von Gliedmaßen zu verhindern, reicht eine symptomatische Therapie mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten nicht aus, sondern es muss eine Basistherapie erfolgen. Diese richtet sich nach der Schwere des Erkrankungsverlaufs und nach der Reaktion des Patienten. Nicht jeder Patient verträgt jedes Medikament. Eine fortlaufende ärztliche Überwachung ist auch wegen möglicher auftretender Nebenwirkungen absolut notwendig. Zerstörte Gelenke können nicht mehr geheilt werden und Versäumtes kann nicht nachgeholt werden.
Symptomatische Therapie: Schmerz- und Entzündungshemmer
Man unterscheidet bei rheumatischen Erkrankungen eine symptomatische Behandlung, welche die Krankheitsbeschwerden lindert und die vor allem am Anfang der Erkrankung eingesetzt wird oder als zeitweilige zusätzliche Behandlung und eine Basistherapie (DMARDs=Disease Modifying Antirheumatic Drugs), die nach exakter Diagnosestellung eingesetzt wird und versucht, den Krankheitsprozess zu verzögern oder aufzuhalten. Medikamente zur symptomatischen Behandlung: Cox2-Hemmer sind entzündungshemmende und schmerzlindernde Mittel, die unter Berücksichtigung der Nebenwirkungen eingesetzt werden können. Nebenwirkungen: Cox2-Hemmer können schwere Herzschäden, Thrombosen und Hirnschäden verursachen. Sie sind daher für Patienten mit Problemen oder Vorschädigungen in diesem Bereich nicht geeignet.
Basistherapie (DMARDs): Methotrexat und weitere Medikamente
Basismittel sind Immunsuppressiva = abwehrschwächende Medikamente, z. B. Methotrexat, das üblicherweise in einer Dosierung von 10-15 mg pro Woche einmal wöchentlich gegeben wird. In dieser geringen Dosierung hemmt es vor allem die Vermehrung von Entzündungszellen. Sehr viele Rheumakranke erfahren eine Besserung unter diesem Medikament etwa 4-6 Wochen nach Einnahmebeginn. Dann kann eventuell die Dosis reduziert werden. Für die Behandlung zu Beginn der Erkrankung bei leichten und mittelschweren Fällen zeigt die Gabe von Methotrexat einen günstigen Effekt auf das Aufhalten der Knochenzerstörungen.
Biologika und Immunsuppressiva
Neuerdings steht zur Behandlung von Gelenkrheuma (wie auch zur Behandlung von Morbus Crohn) auch der TNF-alpha-Antikörper Infliximab zur Verfügung. Nebenwirkungen dieser Therapie sind vor allem die mögliche Reaktivierung einer Tuberkulose, das Auftreten von behandlungsbedürftigen (ca. 30 %), zum Teil schweren (ca. 4 %) Infektionen bis hin zur Blutvergiftung. Auch demyelisierende Erkrankungen können auftreten. Die Gesamtsterblichkeit nach Anwendung dieses Medikaments betrug in Deutschland bisher ca. 2 %. Zum Tod kam es am häufigsten durch eine Blutvergiftung (Sepsis).
TNF-Alpha-Hemmer: Infliximab, Etanercept und Adalimumab
Informationen zu Adalimumab: Die Behandlung mit diesem Medikament ist eine Langzeitbehandlung. Das Medikament wird alle 2 Wochen unter die Haut gespritzt. Um eine besonders gute Wirkung zu erreichen, wird der Wirkstoff meistens kombiniert mit Methotrexat. Es kann jedoch auch als alleiniger Wirkstoff oder in Kombination mit anderen Rheumamitteln, die als Basistherapie zugelassen sind, eingesetzt werden. Die Wirkung tritt meist nach 2 – 3 Wochen ein. Ist nach 12 Wochen noch keine Verbesserung festzustellen, muss über die Weiterführung der Therapie nochmals diskutiert werden.
Langfristige Therapieziele
Aufgrund ihrer Entzündungshemmung und ihres raschen schmerzlindernden Effektes können manchmal Gaben von Kortison notwendig sein. Da Kortisonpräparate je nach Höhe der Dosierung und Dauer der Anwendung jedoch starke Nebenwirkungen in der Dauertherapie haben können, muss die Behandlung auf eine möglichst kurze Zusatzbehandlung reduziert werden. Als Einspritzungen im Bereich von Gelenken können Kortisonbehandlungen zusätzlich notwendig werden, um Beschwerden zu lindern und die Krankheitserscheinungen zu reduzieren. Sie gehen oft nicht mit den durch Tabletten verursachten Ganzkörpernebenwirkungen einher, können jedoch auch nicht als Dauerbehandlung angesehen werden.
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Erfahrungsberichte (2) zum Thema „Rheumatoide Arthritis: Behandlung, Medikamente und Nebenwirkungen“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
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Hallo,
bei mir wurde heute Gelenkrheuma festgestellt. Beruflich bin ich Sportlehrerin und nun sitze ich seid ca. 2 Stunden vor dem PC und versuche Informationen zu bekommen. Ich habe soooooo viele fragen.
Was ist mit Ernährung? Was ist mit Sport? Wie lange kannich diesen Beruf noch Ausüben. Was kann ich für mich selbst tun? Was ist mit Basenfasten? Oh mein Gott, meine Nerven. Jetzt weiß ich endlich warum ich in letzter Zeit so viel Geschirr fallen lies. Aber irgendwie habe ich das Gefühl manchmal Depressiv zu sein, gehört das auch zu dieser Krankheit.? Was soll ich bloß tun? Bitte helft mir.
Liebe Grüße
Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,
lasssen Sie sich von Ihrem Arzt bitte den medizinischen Begriff Ihrer Krankheit nennen, denn im allgemeinen Sprachgebrauch ist Gelenkrheuma ein weitläufiger Begriff. Um Ihnen weiter zu helfen, muss man die genaue Bezeichnung kennen. Es gibt sehr viele verschiedene Formen von Gelenkrheuma, die auch unterschiedlich behandelt werden müssen und unterschiedliche Prognosen haben. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Hallo,
ich hatte 20 Jahre Probleme mit Gelenkreuma habe mich dann im Letzten Monat im Urlaub mit einen Heiler eingelassen ,der sagte mir dass man so in 5 bis 6 Tage das wegbekommen koennte es war recht teuer obwohl fuer unheilbar was ist das wert . Ich bin immer noch schmerzfrei und es ist schon zwei Monate her warten wir mal ab.