Raynaud-Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung

Was ist das Raynaud-Syndrom?

Das primäre Raynaud-Syndrom tritt meist im Alter unter 30 Jahren auf. Es sind keine Zeichen ursächlicher Krankheiten vorhanden, und es finden sich keine Geschwüre oder Schädigungen. Die Kapillaren am Nagelfalz sind normal, die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist normal, und Anti-Neutrophilen-Antikörper sind negativ. Frauen sind häufiger betroffen, und in 30 % der Fälle sind Verwandte ersten Grades betroffen, was auf eine genetische Disposition hindeutet.

Unterschied zwischen primärem und sekundärem Raynaud-Syndrom

Das sekundäre Raynaud tritt meist im Alter über 30 Jahre auf und zeigt Zeichen ursächlicher Krankheiten. Man findet Durchblutungsstörungen oder Narbengrübchen an Fingern oder Zehen, und die Kapillaren am Nagelfalz sind abnorm. Die Blutsenkung ist erhöht, und Anti-Neutrophilen-Antikörper oder ENA können positiv sein. Die Haut der Finger ist angespannt, und es können schwerere Schmerzen auftreten.

Ursachen des Raynaud-Syndroms

Gefäßkrämpfe und Durchblutungsstörungen

Das Raynaud-Phänomen wird durch immer wieder auftretende Gefäßkrämpfe und Durchblutungsstörungen verursacht. Diese können aufgrund von Kälte oder als emotionale Reaktion auftreten. Wenn die Reaktion das ganze Jahr über vorkommt, können Temperaturschwankungen die Ursache sein.

Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen und anderen Faktoren

In 10 – 20 % der Fälle ist das Raynaud-Phänomen das erste Symptom einer Kollagenose oder geht ihr voraus. 12,5 % der Betroffenen entwickeln eine Sklerodermie. Bei Frauen scheint ein Zusammenhang mit Östrogenen zu bestehen, und Stressreaktionen treten häufig auf, während bei Männern Rauchen und das Hand-Arm-Vibrationssyndrom eine Rolle spielen können.

Diagnose des Raynaud-Syndroms

Klinische Untersuchung und Laborwerte

Die Diagnose wird durch Betrachten, Abtasten und Bewegen gestellt. Bei systemischer Sklerose findet man Beugungsdeformierungen, Sehnenreiben und Kalzinose. Geschwürsbildung sollte zur Suche nach einer Kollagenose führen, und bei entzündlichen Gelenkerkrankungen kann eine Synovitis gefunden werden.

Kapillaroskopie und weitere bildgebende Verfahren

Beim primären Raynaud-Syndrom sind Bluttests nicht notwendig, jedoch sollte beim sekundären Raynaud nach Anämie und Lymphopenie gesucht werden. Ist das Raynaud einseitig, sollte nach einer Halsrippe gesucht werden, die Druck ausübt. Die Untersuchung beim Spezialisten umfasst verschiedene bildgebende Verfahren.

Behandlungsmöglichkeiten

Maßnahmen bei primärem Raynaud-Syndrom

Beim primären Raynaud-Phänomen steht die Beseitigung auslösender Faktoren im Vordergrund. Stress sollte reduziert werden, und gefäßverengende Faktoren wie Medikamente, Rauchen und Koffein sollten vermieden werden. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können Medikamente wie Calciumantagonisten eingesetzt werden.

Therapieoptionen beim sekundären Raynaud-Syndrom

Beim sekundären Raynaud-Phänomen steht die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund. Daneben kommen Medikamente wie Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer und Pentoxyphyllin zum Einsatz. Vorsorglich wird auch ein Thrombozytenaggregationshemmer gegeben, und auf die Einnahme von Kontrazeptiva sollten betroffene Frauen verzichten.

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