Psoriasis-Arthritis: Ursachen, Symptome und Therapie

Was ist Psoriasis-Arthritis?

Psoriasis – Arthritis ist eine schubweise verlaufende entzündliche Gelenkerkrankung, die schlimmstenfalls zum Verlust ganzer Gliedmaßen führen kann. Die Psoriasisarthritis zeigt eine Prävalenz von 2 %. Die jährliche Inzidenz an Neuerkrankungen beträgt 2 – 3 %.

Formen und Prävalenz

In 70 % der Fälle kommt es zu einer asymmetrischen Oligoarthritis (Befall einiger Gelenke), in 20 % zu einer symmetrischen Polyarthritis (Befall vieler Gelenke), in 5 – 10 % zum Befall distaler Interphalangealgelenke, in 5 % zu einer mutilierenden Erkrankung (gelenkszerstörend), in 5 – 40 % zu einem Wirbelsäulenbefall (vorwiegend einseitiger ISG-Befall und thorakolumbaler Übergang).

Symptome und Komorbiditäten

Es kommt zu Schmerz, Schwellung, Rötung, Erguss von Gelenken, Morgensteifigkeit (allerdings weniger stark als bei der rheumatoiden Arthritis), Funktionseinschränkung von Gelenken, Nagelbefall, in 38 % zu Sehnenentzündungen. In ca. 20 % wird das Gelenk progressiv zerstört. Bei ca. 80 % der Betroffenen ist das Hauptsymptom die Gelenksentzündung.

Begleitende Erkrankungen

Die Erkrankung ist mit vielen Komorbiditäten assoziiert wie: KHK, Herzinsuffizienz, erhöhte Infektneigung, Adipositas, Dyslipidämie, Diabetes mellitus, Hypertonie, metabolisches Syndrom, nicht alkoholische Fettleber, Alkoholabusus, Nikotinabusus, Depression, Uveitis und chronisch entzündlicher Darmerkrankung.

Ursachen und Risikofaktoren

Autoimmunhypothese

Die Autoimmunhypothese wird z. B. untermauert durch den Nachweis von CD8+Zellen in Synovialflüssigkeit und von der Tatsache, dass HIV-Erkrankte häufiger an Psoriasisarthritis erkranken.

Trauma-Hypothese

Die Trauma-Hypothese geht davon aus, dass die Erkrankung mit einem Mikrotrauma beginnt, das dann Immunreaktionen auslöst.

Diagnostik

Casper-Kriterien und Blutuntersuchungen

Die Diagnose wird anhand der Anamnese, der Ganzkörperuntersuchung, der Blutuntersuchung und der Casper-Kriterien gestellt. Es werden mindestens 3 Kriterien wie Psoriasis, Nagelpsoriasis, negativer Rheumafaktor oder Daktylitis gefordert.

Bildgebende Verfahren

Zur Diagnostik gehören Röntgenaufnahmen der Hände und Füße sowie Arthrosonographie und eventuell MRT oder Knochenszintigramm.

Behandlungsmöglichkeiten

Physiotherapie und Lebensstiländerungen

Die Behandlung sollte Physiotherapie, Bewegungstherapie und eine gesunde Lebensweise umfassen. Ernährung, Gewichtsreduktion und Rauchverzicht spielen eine wichtige Rolle.

Medikamentöse Therapien

Je nach Schweregrad können NSAR, Kortison, MTX, Leflunomid, Sulfasalazin oder Apremilast zum Einsatz kommen. Jede Therapie hat spezifische Nebenwirkungen und Anforderungen.

Einsatz von Biologika

Biologika wie Adalimumab und Secukinumab zeigen gute Wirkung, jedoch sind Kontraindikationen wie Tuberkulose und HIV auszuschließen.

Leseempfehlungen:

  1. Neue Leitlinien in der Rheumatologie: Fokus auf Biologika

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  2. Hautkrankheiten und ihre Systemischen Auswirkungen

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