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Divertikelkrankheit = Divertikulose

14.07.2009:

Erfahrungsbericht zum Thema Divertikelkrankheit = Divertikulose

Link zum Fachartikel Divertikelkrankheit = Divertikulose

Divertikulitis / Sigmaresektion am 03.07.2009

Tipps Vor einer OP:
Lactulose, wenn es mal verstopft ist
Sterillium: Immer schön die Hände desinfizieren und
die Toiletten auch vor der Benutzung…man weiß ja nie!
Kaugummi mit zur Intensiv-Station, das Kauen und der Speichel sind gut für die Darmtätigkeit und den Heilungsprozess des Darmes (ich durfte am OP-Tag schon kauen)
Keine Körner, Sesam, etc, keine Zwiebeln, keine Schokolade, Chips, Pilze, keine blähenden Sachen

Vorgeschichte:
2002 Entzündung Spiegelung, Antibiotika (zu Hause)
2006 Entzündung Krankenhaus 1Woche Antibiotika, Kontrasteinlauf und Röntgenuntersuchung (ganz ekelig!!)
2009 März Entzündung zu Hause Antibiotika, die Entzündung ging nicht ganz weg, merke immer ein Ziehen
April Krankenhaus 1Woche Antibiotika -> Rat der Ärzte zu einer Spiegelung und einer OP, auch diese Entzündung ging nicht ganz weg!!!!!!!!!!
5Wochen später Spiegelung
Juni Vorgespräch OP, Veränderte Darmwände sichtbar auf der Doppler-Sono, oder wie das Gerät heißt

Zu meiner Person:
37Jahre, weiblich, 1Kind

Donnerstag, 02.07.2009

9Uhr: Nüchtern im Krankenhaus erschienen zur stationären Aufnahme
9.20Uhr: Blutabnahme, Narkose Gespräch
12Uhr: ich bekomme ein Zimmer und ein Bett zugewiesen
12.10Uhr: ich muss meinem Schatzi 'Tschüß' sagen, das fällt mir sehr schwer, fühle mich, als ob ich ihn nie wieder sehe.
12.20Uhr: Tomatensuppe darf ich zum Mittag essen
14Uhr: Ich muss Abführmittel trinken 1Becher in 15min. Ekelig, hätte es immer vorher schütteln sollen, der Rest war nämlich ganz grauselig….hat mir aber keiner gesagt
Ja…..Toilette, du gehörst mir….für die nächste Stunde. Bin schon ganz nervös.
19Uhr: Nun ist der Einlauf an der Reihe, in meinem 3Bett Zimmer, damit alle was davon haben, nein, das war ein Scherz, es war nicht schlimm. Es ist nur anstrengend herum zu laufen und den Po zusammen zu kneifen. 10 Min. sollte ich, 8Min. habe ich geschafft.
22Uhr: Für die Nacht verlange ich eine Schlaftablette, habe ja die letzten Nächte zu Hause schon nicht geschlafen, schlafe super bis 6.30Uhr.

Freitag, 03.07.2009 OP-TAG

6.30 Uhr Fieber/ Blutdruck messen
7Uhr Einlauf (ist aber schon alles sauber) halte nur 4min. durch
7.30 Uhr ein letztes Mal duschen
7.40 Uhr Sch…-egal Tablette, OP Hemd an, Thrombose Strümpfe, Rasur
8.15 Uhr ab ins Bett es geht zum OP mir wird Angst und Bange, die Tablette wirkt noch nicht
8.20 Uhr Klettere auf ein „Laufband eher Liegeband“ bekomme einen Zugang, es kullern Tränen, die Narkoseärztin ist sehr nett und gibt mir sofort etwas gegen Nervenflattern,
ich muss meinen Rücken rund machen, darf meinen Kopf an eine Schulter lehnen und bekomme so die PDA gelegt, es tat nicht weh, habe nichts davon gemerkt.
Dann soll ich auf das OP-Bett rutschen, meine Beine werden angeschnallt und mein Arm auch und schon bin ich weg.
Die OP dauert von 9Uhr bis 12.05Uhr, verläuft ohne Komplikationen laparoskopisch.
Ich habe nur 5Schnitte am Bauch, keinen Zugang am Hals, keinen Beutel auf dem Bauch.
Aber einen Blasenkatheder durch die Bauchdecke. UPS, aber der ist nicht schlimm.

13.20Uhr: ich werde wach, ein Mann fragt, wie es mir geht. Ich habe tierische Halsschmerzen.
Er sagt, ich solle Schlucken, er zieht mir dann den Schlauch.
Was für einen Schlauch? Eine Magensonde, ich merke noch nichts davon, weder von dem ziehen, noch das da ein Schlauch war. Ich verlange Wasser und bekomme einen Schluck. Da hatte ich ja Glück, meine Zimmernachbarin (Schilddrüsen-OP) hat künstliche Spucke bekommen. Buah, igitt.
Ich bekomme Novalgin in die Kanüle am Arm gegen Halsschmerzen.
Hätte ich ja nie gedacht, dass ich mir nach der OP am meisten Gedanken um Halsschmerzen mache ;O) Meine Mutter ist am Telefon ich rede mit ihr, mein Vater ist da und darf zu mir.
Ich bin fit, überhaupt nicht müde und schlafe an diesem Tag erst um 00Uhr wieder!! Nichts von „am Tag der OP pennst du den ganzen Tag!!“. Mein Mann ist da.

16Uhr: ich komme auf die Intensivstation (mein Mann darf mit) auf ein Zimmer mit 2Männern einer im Koma, der andere wacht langsam wieder auf. Meine Kulturtasche mit MP3Player und meine Crocs durften mit, alles andere steht in irgendeiner Rumpelkammer….unbewacht.
Mir ist kalt, von der OP, mein rechter Arm ganz schön ausgekühlt, 3Decken habe ich und mir wird langsam wärmer. Meine Schulter tut weh von der OP, der Arm mit der Infusion war im 90°Winkel ausgelagert.
Ich darf Tee trinken und Kaugummi kauen.
Es gibt einen Fernseher!!!! Meine Rettung, die Männer interessiert mein Programm nicht, scherzen die Schwestern.
Meine Thrombosestrümpfe darf ich auslassen, sie schnüren meine Beine ab.
Die Ärztin, die mich operiert hat war da. Sie sagt, es sei ungewöhnlich, dass ich in jungen Jahren so eine Erkrankung habe, aber es ist halt so. Man sah deutlich die Veränderungen der Darmwand und das es noch ein bisschen gebrodelt hat.

18.30Uhr jetzt soll ich schon aufstehen…..ich habe ein blödes Druckgefühl im Narbenbereich, das ist von den Klammern, die die Haut so zusammen ziehen, aber ich sitze auf der Bettkante, meine Lunge fühlt sich an, als ob sie noch nie atmen musste, ich vergesse fast zu atmen, aber ich schaffe es und stelle mich hin, „hey, Leben, da bin ich wieder“.
Das war fürs erste auch genug.
Ich darf mich wieder hinlegen. In dem Katheder ist ein bisschen Blut, was daher rührt, dass ich einen Kaiserschnitt hatte und der Katheder durch die Verwachsungen gelegt wurde. Das Überwachungsgerät zeigt Herzrhythmusstörungen an, die ich nicht merke. Dagegen bekomme ich ein Medikament, den nächsten Tag ist es wieder in Ordnung, aber die PDA wird für 2Std. abgestellt. Mein Puls sackt ab und an unter 40, die Schwester holt mich aus meinem Nickerchen, wie gemein, endlich mal eingenickert, weckt sie mich. Mir geht es doch so gut.

00Uhr ich schlafe ein, werde um 1.30Uhr wach, auf der Intensivstation zu schlafen ist eine Kunst….ich konnte es nicht. Schlafe dann von 3Uhr bis 6Uhr noch einmal.
Das Höchste war nachts 3Std.an einem Stück. Tagsüber gar nicht, da ist einfach zu viel los.



Samstag, 04.07.2009

9Uhr Frühsport, ich schaffe 2Runden über den Flur zu laufen
Abends noch einmal. Nachmittags versuche ich zu lesen, nach 1,5Seiten wird mir komisch, ich bekomme Kopfschmerzen, sonst geht es mir allerdings immer super.
Als essen bekomme ich Astronautenkost (Ensure, das von Fortimel hat mir damals besser geschmeckt) morgens und abends jeweils eine Packung.
Außerdem bekomme ich 2mal am Tag eine Spritze, die die Darmtätigkeit anregen soll und die gesamte Zeit im KH eine Thrombosespritze.

Sonntag, 05.07.2009

7Uhr: Endlich morgens ich bin schon so lange wach und nun kann ich ohne schlechtem Gewissen den Fernseher einschalten.
9Uhr: Bei der Visite werde ich als vorzeige Patientin benannt. Ich darf ab morgen Suppe essen und auf eine normale Station.
12Uhr: Ich muss auf die Toilette Wasser lassen, trotz Katheter, verstehe jetzt alte Menschen, die mit Wasserflaschen schmeißen, weil sie so lange darauf warten müssen, um aufs Klo begleitet zu werde. Nach einer halben Stunde bekomme ich Schweißattacken und auf weiteres drängen einen Toilettenstuhl…500ml, auf der Intensiv wird ja alles nach gemessen ;O)….der Katheter ist wohl verstopft. Er wird mir gezogen. Das war das einzige, was in dieser Zeit wirklich unangenehm war. Aber zum Glück war es schnell vorbei.
Abends gehe ich mit der Schwester eine Runde über den normalen Flur, bis zur Tür, endlich mal wieder frische Luft, es ist heiß, es ist Sommer.
14.14Uhr: Ja, da freut sich die liebe Seele. Das erste Mal auf Toilette und zwei Hasenköttel gemacht, ohne Schmerzen. Muss schon zugeben, dass ich Angst davor hatte.
Die Schwester gibt mir einen Lungentrainer…..einen kleinen Apparat zum „Atmen üben“. Man soll 3Bälle bewegen, beim einatmen schaffe ich 3Bälle, beim ausatmen, nur 2.

Montag, 06.07.2009

Zum Frühstück bekomme ich Suppe und einen Joghurt. Ich muss so lachen, weil es Suppe mit Champignons ist, diese habe ich ja nun die letzten Jahre nicht vertragen und traue mich auch nicht die Pilze anzurühren. Kann ja aber die Küche nicht wissen, sagt die Schwester.
Außerdem habe ich auch eine Suppenschüssel mit Brühe bekommen.
9.30Uhr: Die Schwester zieht mir die PDA raus, ich habe nichts davon gemerkt.
Auch die ganzen anderen Kabel werden abgemacht….“Adieu, Überwachungsgerät!!“
10Uhr Nun haben die Schwestern von der „normalen Station“ Zeit und holen mich. Ich darf später alleine duschen, sagt die Intensiv-Schwester zu ihnen…sie lächeln ungläubig.
Auf meinem Zimmer räume ich erstmal meine Zahnbürste aus. Putze mir die Zähne am Waschbecken. Die Schwester staunt. Mein Zugang kommt auch raus.
15Uhr: Eine Krankengymnastin macht ca.3min Übungen mit mir.
Lesen kann ich immer noch nicht, habe wohl zu viel Schmerzmittel in mir.
Um 17Uhr gehe ich alleine duschen. Super Gefühl.
17.30Uhr endlich kommt mein Sohn mich besuchen. Ich bin so erleichtert ihn zu sehen, dass mir die Tränen hoch steigen.


Dienstag, 07.07.2009

Die Nacht war entscheidend besser, als auf der Intensiv. Ich habe von 22.30Uhr- 4.30Uhr geschlafen, dann habe ich die Nachtschwester gehört. Bin aber wieder eingeschlafen bis 6.30Uhr.
7.30Uhr Visite, die Ärzte sind sehr zufrieden mit meinem Verlauf. Ab sofort gibt es leichte Kost. Wenn es so weiter geht, darf ich Freitag nach Hause.
8.30Uhr Frühstück: 1Roggenbrötchen, 1Scheibe Weißbrot, Mortadella, Käse, 1Joghurt, ich darf Kaffee trinken
11Uhr ich gehe nach unten, bin erstaunt, wie anstrengend 2Etagen Treppen herab steigen ist.
Da ist sie, die Tür, ab nach draußen, herrlich, diese frische Luft, dieser Sommergeruch.

Mittwoch, 08.07.2009

Nachts konnte ich zum ersten Mal auf der linken Seite liegen.
7.30Uhr Visite: ab morgen gibt es normale Kost.
Keine Krankengymnastik mehr, ich bin alleine einmal um das Gebäude spaziert, sitze mehr, als dass ich liege.
Bekomme die 3Bälle bewegt, meine Lunge kommt langsam die alte Verfassung zurück.
Merke nur kurz, wo die Stelle am Bauch ist. Nach dem Duschen ist Pflasterwechsel angesagt, nur das Katheterloch suppt noch ein bisschen.
15Uhr, ich war auf der Toilette und es war richtig gut. So wie damals, vor der Divertikel Erkrankung, nur ein ganz bisschen Blut war dran. Stolz, wie ein kleines Kind gehe ich von der Toilette.
20Uhr: Die Schwester erzählt mir Ihre Sichtweise von der Zeit vor der OP. Schon lustig, aber die Erläuterungen spar ich mir.

Donnerstag, 10.07.2009

Wir haben abends „Mensch ärgere Dich nicht“ gespielt. Sehr nette Abwechslung, meine Konzentration ist eine Katastrophe, bestimmt von den Schmerzmitteln.

Freitag 11.07.2009

7.45Uhr: Visite, die Klammern werden gezogen, es kitzelt ein bisschen. 19Stück waren es.
11.30Uhr ich werde abgeholt. NACH HAUSE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Nach 1Woche darf ich schwimmen gehen. Beim Essen soll ich auf blähendes und zu fettes Essen verzichten, sonst darf ich alles.

Liebe Leserin,

vielen Dank für Ihren interessanten und ausführlichen Erfahrungsbericht. Liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

Fazit
Ich bin heilfroh, diese OP hinter mir zu haben, habe es nicht bereut. Die PDA hat mir auch sehr gut geholfen.
Und es war bei weitem nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe. Der Kaiserschnitt damals war schlimmer.

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