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Morbus Meulengracht

10.11.2006:

Erfahrungsbericht zum Thema Morbus Meulengracht

Link zum Fachartikel Morbus Meulengracht

Schönen Guten Tag,

es ist inzwischen über fünf (?) Jahre her, dass bei einer Blutuntersuchung (ich klagte zu Beginn des Studiums über ständige Müdigkeit) eher beiläufig auf eine leichte Meulengracht hingewiesen wurde. Diese Anomalie verdiene den Namen Krankheit allerdings nicht; und mit Lebensqualität und Erwartung verhalte es sich nicht anders als bei nicht von diesem Enzymdefekt Betroffenen. Äußerlich bemerkbar machte sie sich bei mir ja ohnehin nur an der schicken Bräunung der Haut, die ich auch im Winter mit mir herum tragen durfte.
So vergaß ich auch sogleich den furchterregenden und un- aussprechlichen Namen dieser rätselhaften Anomalie sehr schnell wieder.
Bis ich gestern mehr zufällig auf ein Forum für Betroffene stieß. (Wieso 'Betroffene', fragte ich mich, wenn es doch gar keine Krankheit ist. -Hypochonder also.)
Als ich dann aber die angeblichen Symptome dieser Anomalie überflog, überkam ich ein kalter Schauder. So manche Übereinstimmung war frappierend. Um es kurz zu machen.
Ich,26, stehe heute vor einem Scherbenhaufen meiner Biographie.
Das Abitur noch sehr gut gemeistert, fühlte ich mich mit steigenden Ansprüchen und wachsendem Stress zusehends überfordert.
Im Rückblick hat meine andauernde Müdigkeit - irgendwann war es egal, was ich auch tat, ich war immer überfordert- sich zur Lethargie ausgewachsen, die Lethargie, gepaart mit der Angst, im Wettbewerb den Anschluss zu verlieren, wurde zur Lebensmüdigkeit. Ich habe mich aus Scham über eine vermeintliche 'Depression' (laut Medien eine Frauenkrankheit) nicht behandeln lassen und es vorgezogen, die Tage im Bett zu verbringen. Ich befand mich zu dem Zeitpunkt in einem Dauerzustand der Erschöpfung. Aus Tagen wurde Wochen, aus Wochen Monate...
Die eigentlich gute Ausgangsbasis für mein Leben habe ich mir somit selbst verbaut.
Ich stehe vor der Exmatrikulation, und das, obgleich ich der Ansicht bin, dass ich die Angelegenheit zu einem guten Ende hätte bringen können, wenn ich nur in der Lage gewesen wäre, die gleiche Anzahl an Seiten in der gleichen Zeit wie die anderen zu lesen, ohne vorher wieder wegzunicken.
Ich erzähle das alles nur, um Jüngeren diese ganze Tortur zu ersparen. Übernehmt euch nicht mit der Arbeit. Angeblich und laut Ärzten gibt es keinen Zusammenhang zwischen Abgeschlagenheit und MM, wenngleich die Berichte in den Foren -augenscheinlich- etwas anderes suggerieren(?). Ich weiß es nicht. Nur scheint die Verbidnung, wenn vielleicht auch nicht evident, doch zumindest nicht ganz so in die Wolken gemalt.
(Siehe Erfahrungsbericht oben)

Seis drum. Egal woher sie kommt, die große Müdigkeit (die ich auch schon zu Schulzeiten spürte, nur dass es dort eben nicht so ernste Konsequenzen hatte wie heute), akzeptiert sie als eure Schwäche, als Teil von euch. Versucht euch nicht in Askese und eure Müdigkeit mit Schlafentzug zu bekämpfen. Das geht wohl nach hinten los. Vieleicht braucht man doch mehr als vier Stunden Schlaf? Für mich hat sich jeder noch so große Ehrgeiz, mich in Konzentration und Leistungsverhalten zu disziplinieren als kontraproduktiv herausgestellt. Sucht euch stattdessen eine Kraftquelle, die euren Bedrüfnissen entgegenkommt. Ein Mensch, Spiritualität, Kunst. Ihr wisst schon.
Das möchte ich allen Jenen sagen, die mit chronischer Abgeschlagenheit zu kämpfen haben, ganz unabhängig wodurch die nun bedingt ist.

Eine Zeit lang bin ich übrigens täglich ca. 45 min gejoggt. Das hat mir sehr geholfen.

Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,

der letzte Satz ist unseres Erachtens der Wichtigste, denn damit nennen Sie uns bereits selbst einen Weg aus Ihrer Lethargie und dies ist nicht der einzig Mögliche. Scherbenhaufen mit 26 - da müssen wir ernsthaft widersprechen. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich nochmals gründlich untersuchen lassen. Könnte auch ein Eisenmangel vorliegen? Frauen verlieren immerhin mit der Menstruation auch viel Eisen. Und könnte nicht doch auch eine depressive Verstimmung mit dabei sein, welchen Grund sie auch immer haben mag. Wäre es nicht besser, sich aufzuraffen und zusammen mit einer fachlich kompetenten Person nach diesem Grund zu suchen statt die Monate im Bett zu verbringen? Wir möchten Ihnen und allen Betroffenen zurufen:'Werdet aktiv, bemüht Euch um Euer Leben, findet heraus, was Euch müde macht und findet Wege, wach zu sein, Wege, Euer Leben zu gestalten. Bleibt nicht im Bett!' Wir wünschen Ihnen, dass Sie den Mut finden, aktiv zu werden. Ob Sie dann eine andere Ausbildung finden oder weiter studieren ist sekundär. Wichtig scheint uns, dass Sie Ihre Kräfte dafür einsetzen, ein selbst bestimmtes und erfülltes Leben zu haben und nicht zu warten, bis das Leben an Ihnen vorbei zieht. Alles Gute für Sie!

Ihr Biowellmed Team

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