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Herzmuskelentzündung

25.12.2008:

Erfahrungsbericht zum Thema Herzmuskelentzündung

Link zum Fachartikel Herzmuskelentzündung

Hallo!
Im Juli diesen Jahres hatte ich eine Streptokokkeninfektion (Mandel- und Mittelohrentzündung) mit einem teilweise resistenten Erreger (sprach auf erst auf das 3. der verordneten Anitbiotika an).
Nach 3 Wochen war ich wieder symptomfrei aber 'irgendwie nicht so richtig fit'. Daher verzichtete ich auf Sport. Jedoch nahm meine körperliche Belastbarkeit weiter ab. Ich bin selbst nebenberuflich im Rettungsdienst tätig und bemerkte, wie ich immer müder wurde und plötzlich große Mühe hatte, schnell mit Gepäck (Notarztkoffer etc.) Treppen zu steigen oder zu rennen. Zudem kam nun ein zwar eher leichter (also kein Infarkt) aber hartnäckiger (also keine Angina pectoris), retrosternaler Druckschmerz . Wenige Tage nach Auftreten dieses Symptoms bekamen wir ein neues EKG-Gerät gesponsort. Und weil man bei mir die Rippen so gut sehen kann, wurde ich als 'Opfer' auserkoren. Kollegen leiteten bei mir ein EKG ab - welches leider nicht erfreulich aussah! Unser Bereitschaftsarzt überwies mich aufgrund der T- Senkung und der vielen polymorphen Extrasystolen (>20 / Min) mit Verdacht auf Endo- oder Myokarditis an einen Kardiologen. Bis ich jedoch den Termin hatte, wurde ich im Büro mitten im Gespräch mit einer Kollegin plötzlich bewusstlos. Erst Minuten später war ich wieder bei vollem Bewusstsein. Das Einzige, was ich noch zuvor wahrgenommen hatte, war eine sehr schnelle Folge heftiger Herzschläge - vermutlich eine sogenannte Salve von Extrasystolen. Ich kam ins Krankenhaus, wo neben einer deutlichen Tachykardie (170 / Min bei leichter Belastung) auch noch ein Perikarderguss festgestellt wurde (daher der Druck hinterm Brustbein). Im MRT zeigten sich deutliche Hinweise auf Entzündungsherde im Herzmuskel. Ich erhielt Betablocker und Antiarrhytmika. Letztere führten jedoch durch ständiges Erbrechen (Nebenwirkung) zu einer rapiden Gewichtsabnahme, weshalb ich sie absetzen durfte. Das war Mitte September.
Der Perikarderguss ist längst weg und ich arbeite auch seit Monaten wieder in meinem körperlich nicht anstrengenden Hauptberuf.
Rettungsdienst bin ich seither nicht mehr gefahren, habe nur kleinere Sanitätsdienste geleistet. Eine Einschränkung der Auswurfleistung war nur kurzzeitig und nicht schwerwiegend. Die Mitralklappe war auch leicht in Mitleidenschaft gezogen worden, schließt nun aber wieder vollständig. Leider hält sich die Extrasystolie (besonders unter und nach Belastung) mit weiterhin zwischen 10 und 40 VES/ Minute sehr hartnäckig. Bewertung rein formal weiterhin Lown IVb - stundenweise IVa. Der behandelnde Kardiologe meinte nur, ich solle damit rechnen, dass es so bleibt. Ich habe auch eine kleine Narbe im Perikard zurückbehalten, dort wo der Erguss war. Daher habe ich auch immer wieder diesen Druckschmerz. Der ist zwar lästig aber nicht vernichtend. Die Betablocker wurden inzwischen abgesetzt, da sie Atemnot verursachten sowie meinen ohnehin schon niedrigen Blutdruck und Ruhepuls weiter absenkten (RR dann 80 / 55 und 35 Puls!!!).
Der Alltag ist - bis auf eine schnellere Ermüdbarkeit - fast wieder normal.
Mein Problem ist nur:
Ich kann ohne Mühen zwar stundenlang gehen (Puls stets unter 100) - Beim Treppensteigen etc. komme ich jedoch weiterhin schnell außer Atem, der Puls schießt hoch, ich sehe Sternchen. Nicht die besten Voraussetzungen für einen 'Retter'!
Ich würde auch gerne wieder Sport machen - bin zuvor Rad gefahren, gelaufen und 2x in der Woche geboxt. Ich bin nun natürlich völlig aus dem Training, aber es fehlt mir so!!
Unser Bereitschaftsarzt meint, ich solle warten, bis die Extrasystolie sich bessert - von welcher der Kardiologe ja annimmt, dass sie mir erhalten bleibt. Der Kardiologe wiederum empfiehlt 'leichte Belastung' - aber was genau soll ich mir darunter vorstellen?
Gibt es vielleicht spezielle Übungen für 'Herzgeschädigte'?
Wo kann ich mich erkundigen?
Welche Sportarten können Sie eher zum 'Wiedereinstieg' empfehlen und welche sollte man unbedingt meiden (dass ich jetzt nicht boxe, ist klar - aber ich will auch mit anderem keinen Fehler machen)? Ist Schwimmen geeignet?
Wäre sehr freundlich, wenn Sie mir - und damit vielleicht auch anderen - helfen könnten!
Vielen Dank im Voraus.

Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,

Sie könnten mit Ihrem Arzt über die Einnahme eines Magnesium - Kalium - Präparates diskutieren, das sich oft günstig auf die Rhytmusstörungen auswirkt. Zum Wiedereinstieg in einen sanften Sport wäre durchaus eine Herzgurppe zu empfehlen. Dort sind Sie unter Überwachung, schnelle Hilfe ist bei Problemen verfügbar und ein Arzt kann auch nochmals Ihr Blutdruck - und Pulsverhalten unter Belastung verfolgen. Zusätzlich könnten Sie ausgedehnte Spaziergänge mit steigendem Tempo machen oder nordic walking. Zu überlegen wäre auch eine Pulsuhr, so dass Sie Ihr Training standardisierter gestalten können. Radfahren(im Winter mit Heimtrainer) oder Schwimmen sind durchaus zu empfehlen. Gute Besserung wünscht

Ihr Biowellmed Team

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