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Divertikelkrankheit = Divertikulose

17.07.2006:

Erfahrungsbericht zum Thema Divertikelkrankheit = Divertikulose

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Bei mir wurde die Divertikulose erstmals vor 15 Jahren festgestellt, und zwar eine sehr ausgeprägte Form mit sehr zahlreichen Divertikeln. Beschwerden waren schon vorher da in Form von Blähungen und krampfartigen bis stechenden Schmerzen im linken und z. T. mittleren Unterbauch. Oft bekam ich die Schmerzen allein mit Lefax (gegen Blähungen) in den Griff.
Vor 3 Jahren hatte ich ca. 2-3 Wochen lang recht starke Schmerzen, aber kein Fieber. Da eine Divertikulitis immer sehr drastisch, mit hohem Fieber einhergehend, beschrieben wird, dachte ich, das kann es nicht sein. Im Nachhinein war es aber wohl doch eine Divertikulitis. Ein halbes Jahr später, nach einem mehrtägigen Thermalbadbesuch, bekam ich wieder schlimme Schmerzen, auch Fieber bis max. 38,5 (aber nur abends). Sowohl die Hausärztin als auch die Internistin meinten, die schmerzen hingen mit der Divertikulose zusammen und das Fieber mit einem Infekt (obwohl ich weder Schnupfen noch Hosten oder dgl. hatte). Ich bemerkte, dass mein Blutdruck immer niedriger wurde und der Urin immer weniger, dunkler und sirupöser. Da schwante mir, dass es sich möglicherweise um eine beginnende Sepsis handeln könnte. die Schmerzen waren mittlerweile auch unerträglich. Ich suchte einen weiteren Arzt auf und konfrontierte ihn mit meiner Eigendiagnose. Er bstimmte sofort Entzündungsparameter im Blut. Da diese extrem hoch waren, wies er mich mit Verdacht auf Divertikulitis ins Krankenhaus ein. Im Ultraschall wurde im linken Unterbach ein etwa gänseeigroßes tumorähnliches Gebilde gesichtet. Da den Ärzten unklar war, ob meine Beschwerden gynäkologischer oder gastroenterologischer Natur waren, wurde zunächst eine Bauchspiegelung gemacht, die aber nicht sehr aufschlussreich war, weil alles dick geschwollen war. Daraufhin erfolgte ein Bauchschnitt. Festgestellt wurde ein stark entzündeter Darm, eine schwere Peritonitis (Bauchfellentzündung)%! 2C ein % 28gutartiger) Tumor, aus Entzündungsgewebe bestehend, sowie multiple stark eiternde Abszesse am linken Eierstock. Der Tumor und beide Eierstöcke wurden entfernt, der Bauch gründlich mit einer antibiotischen Lösung gespült. Hinterher erhielt ich noch 10 Tage lang Infusionen mit einem Cocktail bestehend aus 3 verschiedenen Antibiotika. Meine Vermutung einer Sepsis war also richtig gewesen und man sagte mir, dass ich quasi im letzten Moment gekommen und operiert worden war.
Ursache des Ganzen war offenbar eine schon länger bestehende Divertikulitis, wodurch Keime vom Darm in die Bauchhöhle gelangt sind und dort den Eierstock infiziert haben. Im Thermalbad wurden die vorhandenen Keime regelrecht 'bebrütet', was den Prozess so akut wrden ließ.

Vor einem Vierteljahr ging ich wegen einer mittlerweile seit einem Jahr immer wieder aufflackernden Blasenentzündung und seit einigen Wochen im Urin auftauchender Blutspuren zum Urologen und verlangte eine Blasenspiegelung. Die bekam ich erst mal nicht, sondern wieder Antibiotika. Da weiter immer wieder Blut im Urin zu sehen war, ging ich wieder hin. Aber erst nach nochmaligem Ultraschall sowie Röntgen ohne und mit Kontrastmittel wurde die Blase gespiegelt. Festgestellt wurde ein Tumor oder etwas, das zumindest so aussah. Ich ging ins Krankenhaus um das operieren zu lassen. Zum Glück war der Tumor auch wieder gutartig, weil durch die Entzündung bedingt. Der operierende Urologe meinte, Ursache könnte eine Fistel (ein unnatürlicher Verbindungsgang)sein, die sich aufgrund wiederholter Dickdarmentzündungen zwischen Dickdarm und Blase gebildet haben könnte und über die nun Keime vom Darm in die Blase gelangen. Ich solle das unbedingt diagnostisch abklären lassen. Das tat ich dann auch.
Bei einer Spiegelung des Dickdarms unter Durchleuchtung wurde eine stark verengte, entzündete Stelle gefunden. Trotz Anspritzen mit Kontrastmittel konnte die Fistel nicht nachgewiesen werde! n, auc h im MRT nicht. Erst bei einer erneuten Blasenspiegelung wurde der Fisteleingang gefunden.
Sowohl die Fistel als auch die Engstelle im Darm (Gefahr eines Darmverschlusses bzw. einer Perforation in den Bauchraum) stellten eine absolute OP-Indikation dar, so dass ich mich vor 4 Wochen operieren ließ. Eine minimalinvasive Operation ('Schlüssellochtechnologie') kam bei meiner Vorgeschichte nicht in Frage, so dass ich wohl oder übel einen großen Bauchschnitt in Kauf nehmen musste. Entfernt wurden ca. 40 cm Darm (der gesamte Sigmabereich des Dickdarms und ein Stück vom Rektum, denn die Engstelle saß am rekto-sigmoidalen Übergang), wiederum ein faustgroßer (gutartiger) Tumor aus Entzündungsgewebe sowie ein Stück von der Blase (der Fistelbereich und das umschriebene entzündete Gebiet).
Verkraftet habe ich die OP erstaunlich gut. Schon eine Woche danach konnte ich im Park spazieren gehen und auch die Ausscheidungsprozesse verliefen wieder normal.
Angesichts der bereits erlebten Dramatik, die eine Divertikelentzündung annehmen kann und der Gefahr für Leib und Leben, die damit einhergeht, kann ich jedem, der zu derartigen Entzündungen neigt, nur zu einer Operation des betroffenen Darmabschnittes raten, ehe schwere Komplikationen wie Fisteln, Abszesse und dgl. hinzukommen.

Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,

wir danken Ihnen für Ihren interessanten Bericht, der sicher ähnlich Betroffenen, die noch vor einer Operation zurückschrecken, Mut macht.
Ihnen alles Gute. Sie hatten ja wirklich Glück im Unglück.

Ihr Biowellmed Team

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