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Kurzdarmsyndrom

07.07.2006:

Erfahrungsbericht zum Thema Kurzdarmsyndrom

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Hallo! Ich bin 36 Jahre alt, männlich, 168cm groß und 65 KG schwer. Ich bin als 7 Monate altes Kind aufgrund eines Darmverschlusses operiert worden. Mir wurden 2/3 vom Dünndarm entfernt und die Hälfte vom Dickdarm. Außerdem der Blinddarm. Bis zum 14. Lebensjahr habe ich nie Probleme mit der normalen Ernährung gehabt. Dann bekam ich akuten Eisenmangel der nach einer 1-jährigen ambulanten Therapie in den Griff zu bekommen war.
Nun habe ich seit ca 6 Jahren das Problem das sich bei mir aufgrund der Darmvorgeschichte immer wieder Nierensteine (Calcium-Oxalat) in beiden Nieren bilden. Es kommt immer wieder zu Nierencholiken. Das wiederum führt natürlich immer wieder zu einem Ausfall meiner Arbeitskraft da diese Steine entweder nach einer mehrtägigen Behandlung mit Buscupan (oder so ähnlich) ausgespült werden (Steingrößen bis 7 mm Durchmesser) oder zertrümmert werden müssen. Auch die Entlastung durch Legung einer Schiene wurde schon durchgeführt wobei ich dadurch, durch die Reibung, immer leichten Blutverlust hatte.
Ein Krankenhausarzt eröffnete mir nun das ich, ich den nächsten 15 - 20 Jahren mit etwas Pech eine Spenderniere benötigen würde da durch den kurzen Darm und durch die Bildung von Oxalatsäure sich immer wieder Steine bilden werden (beide Nieren sind immer noch voll Steinen). Nun suche ich nach einer Diät die mir zum Einen alle Nährstoffe zuführt und zum Anderen verhindert das sich wieder Steine bilden.

Ich möchte auch noch mal Eines bemerken. Ich war in 3 Urologie-Zentren bzw. Kliniken war bei 2 Urologen und noch etlichen anderen Ärzten. Bei Keinem fühlte ich mich verstanden und keiner hat sich darum gekümmert oder sich eingesetzt das ich normal leben kann mit einer Diät die den Verlust des Darmes ausgleicht. Nun erhoffe ich mir hier Hilfe. Vielen Dank im voraus.

Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,

beim Kurzdarmsyndrom kommt es über verschiedene Mechanismen zu einer vermehrten Oxalsäureausscheidung und damit zur vermehrten Kalziumoxalatsteinbildung. Man könnte nun theoretisch weniger Kalzium zu sich nehmen. Calcium wird jedoch für die Knochen gebraucht. Außerdem führt eine Abnahme des Kalziums in der Nahrung zu einer erhöhten Oxalataufnahme. Deeshalb kann man nur versuchen, die Kalziumaufnahme auaf 1000 mg pro Tag zu beschränken, damit es nicht zu einer erhöhten Kalziumausscheidung im Urin kommt. Gleichzeitig sollte man eiweißreiche Ernährung meiden (maximal 150 g Wurst oder Fleisch pro Tag), da sonst der pH - Wert im Urin sinkt und ebenfalls zu viel Kalzium ausgeschieden wird. Süßes sollte man meiden, da kurzkettige Kohlenhydrate die Kalziumausscheidung im Urin fördern. Man sollte auch wenig salzen, da Kochsalz die Kalziumausscheidung erhöht. Eine Oxalsäurehaltige Ernährung sollte man vermeiden (Spinat, Rhabarber, Nüsse, Mandeln, Schwarztee, Schokolade). Da Magnesium die Bildung von Calziumoxalatsteinen hemmt, ist eine Magnesiumzufuhr (z. B. über geeignete Mineralwasser) zu empfehlen, Insgesamt sollte man eine an Gemüse, Obst und Vollkorn reiche Kost wählen. Die Besserung unter entsprechenden Diätmaßnahmen ist jedoch nicht gesichert. Sehr wichtig ist die Erhöhung der Trinkmenge auf 3 - 4 l Flüssigkeit am Tag, am besten in Form von Früchtetee, Nierentee, Blasentee und unter Einhaltung eines Alkoholverzichts. Es gibt auch Berichte über eine Zufuhrempfehlung von Gallensäure. Näheres hierzu könnten Sie eventuell über die Firma Falk, die Ursodesoxycholsäure herstellt, erfahren. Am besten für Sie ist es jedoch, nochmas mit Ihren behandelnden Ärzten über Ihr Problem zu sprechen und eventuell nach einer Ernährungsexpertin zu fragen. Wir hoffen, Ihnen einige Anregungen gegeben zu haben. Mehr ist auf diesem Wege nicht sinvoll und nicht möglich, da eine Beratung bezüglich Ihres speziellen Problems in die Hände eines Sie überwachenden Arztes gehört.

Ihr Biowellmed Team

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