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Morbus Menière

26.03.2021:

Erfahrungsbericht zum Thema Morbus Menière

Link zum Fachartikel Morbus Menière

Meine erste Drehschwindelattacke hatte ich 2015 im Nordseeurlaub wo ich eine Nacht stationär im Krankenhaus zur Beobachtung aufgenommen wurde, da es auf der Insel keinen HNO-Arzt gibt. Dann schien alles wieder ok zu sein, bis wenige Tage später (immer noch im Urlaub) erneut Drehschwindel auftrat. Bereits vor dem 1. Anfall hatte ich ein Wattegefühl im rechten Ohr, ggf. etwas Druckempfinden, aber keinen Hörverlust oder Tinnitus (hatte bereits 2. Hörstürze, kenne Ohrgeräusche daher). Der nächste Gang führte mich zum Allgemeinarzt der Insel, der mir Betahistin verschrieb. Soweit so gut.

Nach meiner Rückkehr nach Hause suchte ich umgehend einen HNO-Facharzt auf, leider natürlich viel zu spät, denn um Morbus Menière feststellen zu können, bedarf es - was ich damals nicht wusste - einer Untersuchung während des Anfalls um den Nystagmus nachweisen zu können. Mein Hörvermögen war auch top, nur das rechte Ohr war bei der kalorischen Prüfung untererregbar. Arbeitsunfähig wurde ich mit weiterem Betahistin versorgt nach Hause entlassen ohne zu wissen was mit mir los ist.

Auch eine Zweitmeinung bei einem anderen HNO-Arzt ergab nix außer "Schwindel ist halt ein Symptom" und "ins Innenohr kann man nicht schauen".

Es folgten Wochen der Beschwerdefreiheit, die ich - naiv wie ich war - auf die Tabletten zurückführte. Irgendwann war ich dann auch wieder so stabil, dass ich Auto fahren konnte und wollte.

Monate später hatte ich noch mal kurz Schwindel, es wurden erneut Untersuchungen durchgeführt, im Ergebnis nur die Untererregbarkeit des rechten Ohres, auch ein MRT bliebt ohne Befund. Eine gesicherte Diagnose hatte ich immer noch nicht.

Dann folgte mein berufsbedingter Umzug nach Bonn, wo ich 2016 eine neue Stelle antrat und in eine neue Wohnung zog. Alles lief prima, auch wenn es eine stressige Zeit war. Leider entschied mein Kollege bald darauf das Unternehmen zu verlassen, ich stand also nach 6 Monaten Einarbeitung alleine da und der Stress nahm deutlich zu. Der Schwindel kam aber nicht zurück.

Alles wäre vielleicht halb so schlimm gewesen, hätte nicht mit dem Einstieg des neuen Kollegen eine ca. zwei Jahre dauernde Phase des ständigen Konflikts begonnen (Streit, Uneinigkeiten, Gebrülle, ungleichmäßige Arbeitsbelastung für mich, Diskussionen ohne Ende, Drohung durch den Vorgesetzten, Coaching). Das war dann wohl doch zu viel für mein Ohr, denn im Februar 2018 hatte ich auf der Arbeit erneut einen Drehschwindelanfall (ohne Übelkeit, ohne Hörverlust, ohne Tinnitus). Leider wurde das ganze von der damaligen Hausärztin als Blutdruckkrise gewertet, der Besuch beim HNO-Arzt am nächsten Morgen war schon "zu spät" um den Nystagmus nachvollziehen zu können.

Es folgten weitere extrem stressige Monate (ohne Schwindel) bevor es Ende September 2018 wieder "drehte". Diesmal war ich fix, der HNO-Arzt konnte den Nystagmus noch dokumentieren. Die anderen Symptome fehlten aber erneut, der Anfall war schnell verwunden.

Dann hatte ich 2,5 Jahre Ruhe :-)))

Bis zum 2. März 2021: Diesmal war mein Stresslevel wieder sehr hoch (Corona, zu viel Arbeit da der Kollege Ende 2019 gekündigt hat, auffälliger Befund mit Krebsverdacht, labiles Nervenkostüm, Psychotherapie). Direkt nach dem Aufstehen verspürte ich den gefürchteten aber bereits bekannten Druck auf dem Kopf bevor es beim Bücken begann zu "drehen". Diesmal leider auch mit extremer Übelkeit verbunden (Erbrechen) und mit kurzen Pausen bis ca. 20 Uhr abends. Erst dann wurde mir Vomex gebracht, ich selbst konnte zuvor das Haus nicht verlassen, die HNO-Praxis sagte ich brauche gar nicht kommen da ja keine Behandlung in dem Sinne möglich ist.

Nachdem ich aber ab dem 3. Tag eine Krankmeldung brauchte, war ich dann doch kurz in der Praxis, wurde aber schnell vertröstet. Aufgrund des Stresses in Kombination mit der Unsicherheit durch den Schwindel ging es mir dann tagelang extrem schlecht, völlige Erschöpfung setzte ein, die Krankmeldung musste verlängert werden. Danach noch mal durch meine Hausärztin. Was blieb war zunächst das "rumorende" Ohr (ohne Schwindel): Druck, Rauschen, Völlegefühl, Schmerzen, mal stark mal schwächer, Hitzegefühl, Pulsieren. Zum verrückt werden. Als es einen Tag nach Arbeitsaufnahme nicht besser war, nur meine Unsicherheit groß, sprach ich erneut beim HNO-Arzt vor: Hörvermögen top, Trommelfälle ok, keine sichtbare Entzündung, kein Schmalz, keine Flüssigkeit zu sehen. Wir einigten uns dann - mehr aus psychischen Gründen und meiner doch "mageren" Vorgeschichte auf eine Runde Betavert und er versicherte mir es sei alles nicht lebensbedrohlich und der Schwindel bliebe ja vielleicht lange wieder weg.

Pustekuchen! Direkt am nächsten morgen ging es wieder (in abgeschwächter Form) weiter, ich musste zu Fuß zur Apotheke und zur Arbeit und durfte für 4 Stunden unfreiwillig "Karussellfahren" bevor es besser wurde.

Seitdem (17.03.2021) bin ich wieder enorm verunsichert, da Ohr rumort weiter, ab und zu auch das linke Ohr (was neu ist), zwar nur kurz und ich hab es aufgeben zu planen :-((

Kann es sein, dass es doch etwas anderes als Morbus Menière ist? Seit 2015 habe ich weder Hörverlust noch Tinnitus als Symptom gehabt (und das ist doch eigentlich für die gesicherte Diagnose vorgeschrieben, oder?)

Ich hatte im Januar mal zwei Tage Hörprobleme rechts gekoppelt mit eine Hyperakusis auf beiden Ohren, aber dafür komplett ohne die restlichen Menière-Symptome.

Ich bin - wenig überraschend vermutlich - ziemlich frustriert, da meine Recherchen einfach kein gesichertes Ergebnis hinsichtlich der Diagnose bringen, würde mich daher über Tipps, Erfahrungen oder andere Rückmeldungen sehr freuen.

Liebe E.,

wir empfehlen Ihnen, die Schwindelambulanz des Universitätsklinikums aufzusuchen. Meistens kann man eben doch bei den Messungen irgendwelche Ergebnisse erhalten, die dann die Diagnose sichern. Kann es sich nicht auch um einen Lagerungsschwindel bei Ihnen handeln? Warum gerade Menière? Davon abgesehen geben Sie vielleicht schon die Antwort mit der Beschreibung Ihrer Lebensumstände. Treiben Sie Sport? Führen Sie regelmäßig ein Entspannungsverfahren durch? Sie können z.B. Mediatation oder Yoga oder Jacobson Entspannung durchführen. Schauen Sie gerne auf unserer Seite Biosphaira vorbei oder lesen unseren Fachartikel zum Thema Meditation. Liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

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