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Spondylitis ankylosans = Morbus Bechterew

17.01.2021:

Erfahrungsbericht zum Thema Spondylitis ankylosans = Morbus Bechterew

Link zum Fachartikel Spondylitis ankylosans = Morbus Bechterew

Hallo,
Ich heiße Astrid,bin 49 Jahre alt und leide seit meinem 19. Lebensjahr an Rückenschmerzen, die damals im Halswirbelsäulenbereich begannen und sich dann aber recht schnell auch auf den Lenden- und Brustwirbelbereich ausdehnten.
Dazu muss ich sagen, dass ich kurioserweise fast zeitgleich mit dem Beginn der Schmerzen, nach einer Ausbildung zur Arzthelferin beim Allgemeinarzt, angefangen hatte, in einer orthopädischen Praxis zu arbeiten. Mein damaliger Chef hat mir allerdings nur Tabletten und Krankengymnastik aufgeschrieben und mir durch die Blume zu verstehen gegeben, dass man in meinem jugendlichen Alter keine so lange andauernden Schmerzen haben könne und ich mir mal Gedanken um meine Psyche machen sollte. Daraufhin habe ich natürlich nie mehr was gesagt und die immer wieder kehrenden Schmerzen stumm ertragen und lediglich mit Schmerzmitteln bekämpft.
Als ich dann drei Jahre später den Arbeitgeber wechselte (wieder Orthopäde) hatte ich wieder den Mut in einer sehr schmerzhaften Phase meine Probleme zu schildern. Ich bekam Schmerzmittel, Spritzen ins Iliosacralgelenk und immer wieder Krankengymnastik. Trotzdem wurde nie ein MRT angefertigt. Während meiner ersten Schwangerschaft bekam ich zusätzlich zu den heftigen Schmerzen im ISG anfallsweise Herzrasen mit Puls von bis zu 165 Schlägen in Ruhe! Ich war beim Internisten, dieser konnte jedoch keine Ursache feststellen.
Die Jahre vergingen und ich war dauerverspannt, konnte abends oft nur noch auf Wärmekissen liegen, da dies die Muskulatur etwas entkrampfte. Jahrelang wachte ich nachts vor Schmerzen auf und tigerte durch die Wohnung. Einmal hatte ich ein 3/4 Jahr lang so schlimme Schmerzen, dass ich am liebsten gegen einen Brückenpfeiler gefahren wäre, weil die Schmerzmittel und Wärmeanwendungen usw überhaupt nichts mehr gebracht haben. Nach einem Dreiviertel Jahr wurde es dann besser und ich war wieder auf dem Stand wie vorher.: also Schmerzen , die sich aber durch Schmerzmittel bessern ließen.
2013 wurde dann plötzlich mein linkes Auge knallrot und nachdem ich Schmerzen wie mit Messerstichen hatte, ging ich zum Augenarzt und dieser empfahl mir die Rheumawerte abklären zu lassen. Negativ! Allerdings empfahl mir mein Hausarzt die Sache doch mit meinem Chef mal zu besprechen (mittlerweile durch Ruhestand des vorherigen Chefs ein anderer Orthopäde). Dieser sagte dann sofort, warum nicht HLA-B27 abgenommen worden wäre und veranlasste dies (obwohl ich damals einige Wochen lang mit knallrotem Auge gearbeitet hatte, war auch er nicht auf die Idee gekommen mal nachzufragen).
Das HLA-B27 war positiv, ich hatte ständig Schmerzen in beiden ISG und wärmegefühl im Bereich beider Hüftgelenke. Ein Termin beim Rheumatologen wurde vereinbart, auf den ich neun Monate warten musste und der in eine komplett schmerzfreie Zeit fiel. Da auf der dort angefertigten Röntgenaufnahme nur leichte Veränderungen am ISG festgestellt wurden, wurde ich mit der Diagnose Verdacht auf Morbus Bechterew/ankyllosierende Spondylitis entlassen.
Bis heute habe ich also keine definitiv gefestigte Diagnose erhalten. Mein Chef sagt, für ihn ist es sicher, dass ich AS habe, mein Physiotherapeut pflichtet ihm aufgrund meiner Erzählungen bei.
Ich hab momentan eher Probleme mit muskelverspannungen als mit entzündlichen Schmerzen, habe seit über zehn Jahren wieder rez. Probleme mit Herzrasen und Palpitationen, mein Zahnfleisch ist auf erschreckende Weise zurückgegegangen, sodass ich schon Füllungen an den Zahnhälsen machen lassen musste, da diese sehr weit frei liegen. Wenigstens habe ich mittlerweile nicht mehr alle 2-3 Wochen mit Stomatitis aphtosa und/oder Herpes zu kämpfen (wahrscheinlich wird aufgrund meines Alters das Immunsystem inaktiver - Gottseidank!).
Fazit: beim Facharzt zu arbeiten hat sich in meinem Fall nicht als hilfreich, sondern erschwerend zur Diagnosefindung ausgewirkt. Durch die Aussage meines ersten orthopädischen Chefs damals, habe ich viele Schmerzen geschluckt/ignoriert/mir nicht anmerken lassen, damit ich nicht als „Psycho“ gelte. Ich hab immer vermutet, dass ich vielleicht an Fibromyalgie leide, da ich über den Bechterew zu wenig wusste und mal eben googeln war halt in den 90ern noch nicht möglich. Ich kann jedem nur empfehlen, seine Beschwerden ernst zu nehmen und auch auf die Begleiterscheinungen, wie in meinem Fall im Bereich Herz, Mund und Augen zu achten und die jeweiligen Fachärzte auf die Erkrankung hinzuweisen. Mir wäre wahrscheinlich viel erspart geblieben, wenn ich die Diagnose einige Jahre früher bekommen hätte. Mittlerweile geht es mir recht gut, an die andauernden Schmerzen hab ich mich gewöhnt und sie werden eher weniger.
Liebe Grüße an alle, die noch kämpfen und gute Besserung und schnelle Diagnosefindung!

Liebe A.,

natürlich stimmen wir Ihnen zu, dass man Beschwerden ernst nehmen und auf ihre Abklärung drängen sollte, denn man braucht zunächst immer eine klare Diagnose. Dann kann man die richtigen Schritte einleiten. Diese fehlt bei Ihnen noch immer, denn ein erhöhter HLAB27-Wert beweist keinen Bechterew. Da Sie jedoch die Beschwerden schon so lange haben, wäre es ein leichtes, dies durch eine einfache Röntgenuntersuchung des Rückens abzuklären, ob Sie Veränderungen eines seit vielen Jahren bestehenden Bechterew haben. Auch eine einfache Bewegungsuntersuchung beim Orthopäden könnte schon dringende Hinweise darauf geben. Fällt das alles negativ aus, kann man einen Bechterew ausschließen. Liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

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