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Frozen shoulder

24.02.2020:

Erfahrungsbericht zum Thema Frozen shoulder

Link zum Fachartikel Frozen shoulder

Bei mir entwickelte sich ein Frozen Shoulder Syndrom, kurz nach einer Arthroskopie. Der Schmerz steigerte sich über die Wochen so sehr, dass ich meinen Orthopäden um starke Schmerzmittel gebeten habe, was er allerdings abgelehnt hat. „Ich kann doch nach einer Schulter OP keine Betäubungsmittel verschreiben“. Als Operateur durchaus nachvollziehbar, denn er will sich nicht dem Verdacht aussetzen, dass eine von ihm durchgeführte Operation später zur Verschreibung von Betäubungsmitteln geführt hat. Die Schmerzen und die grauenvollen Nächte ließen mich dann ein paar Wochen später bei einer Schmerzklinik vorstellig werden. Dort schlug man Bewegungstherapie und Bewätigungsstrategien vor, zweimal wöchentlich. Ich habe natürlich abgelehnt, denn wer will sich schon einer potentiell über Jahre hinziehenden Prozedur unterziehen, wenn er akute und starke Schmerzen hat? Zwei Monate habe ich die tägliche Höstdosis an nicht-steroidale Antiphlogistika wie z.B. Ibuprofen eingenommen und dabei trotzdem starke Schmerzen gehabt. Schlafen konnte ich nur noch in aufrechter Position. Es musste eine schnelle und wirksame Schmerzbefreiung her.
Ich könnte noch heute, nach drei Jahren, meiner Hausärztin die Füsse küssen. Sie hat mir gegen die Schmerzen und für die Wiederaufnahme eines gesunden Schlafes Schmerzmittel auf Betäubungsmittelrezept verschrieben. Zuerst Tilidin (Valoron N), aber nach einer Woche wurde mir klar, dass die Nacht zu lange war und die Wirkdauer zu kurz, um selbst mit der Höchstdosis über die Nacht zu kommen.
Sie hat mir dann Buprenorphin verschrieben. Das ist ein Opioid, das in 5, 10, oder 20 Mikrogramm Pflastern für jeweils 1 Woche Wirkdauer verschrieben wird. Bereits nach 24 Stunden mit einem 5er Pflaster wurden die Schmerzen weniger als jemals mit Ibuprofen. In Absprache mit meiner Hausärztin habe ich dann auf 10 Mikrogramm erhöht. Zwei Tage später war ich weitestgehend schmerzfrei. Ich habe vor Erleichterung geheult. Dann 6 Wochen Physiotherapie und Akupunktur auf eigene Rechnung. Der Akupunkteur lobte meine wohl instinktive Platzierung der Pflaster auf einen wichtigen Meridian des betroffenen Arms.
Nach 6 Wochen habe ich versuchsweise das Pflaster abgesetzt, aber die Schmerzen kamen sofort wieder. Weitere 8 Wochen später ein neuer Versuch und die Schmerzen blieben weg. Da taten mir alle Menschen leid, die mit einer Frozen Shoulder nicht das Glück hatten, auf einen verständigen Arzt zu treffen.
Was ich allerdings völlig unterschätzt hatte, waren die Entzugserscheinungen, die ich nach den knapp 3 Monaten Gebrauch der Pflaster bekommen habe. Im Nachhinein war es natürlich blöd von mir, die Dosis nicht schrittweise zurückgefahren zu haben. Ich hätte einfach nur ein Pflaster halb durchschneiden und ein paar Tage länger drauflassen müssen. So war ich jedenfalls vier Tage sowas von durch den Wind wie noch nie in meinem Leben.
Trotzdem, selbst jetzt, nach drei Jahren, bin ich immer noch konsterniert über die Ignoranz des Orthopäden. Auch die Anwendung eines multi-modalen Ansatzes in der Schmerzklinik war so überhaupt nicht verlockend, da sie an dem Grundproblemen, nämlich starke Schmerzen, Verzweiflung, Schlaflosigkeit, und Arbeitsunfähigkeit auf zu lange Zeit nichts geändert hätte. Ärzte, die aus Bequemlichkeit keine BTM-Rezepte ausstellen, sollten mal selbst eine Frozen Shoulder bekommen.
Natürlich ist die Anwendung von Opioiden aufgrund der schnellen Suchtbildung nicht ungefährlich. Die Opioidkrise in den USA zeigt, wie es viele Konsumenten von Oxycodon/Oxycontin in die Abhängigkeit und Umstieg auf Heroin getrieben hat. Ich kann aber sagen, dass Buprenorphin keinen Kick auslöst und, unter Aufsicht, problemlos entzogen werden kann. Buprenorphin steht auf der WHO-Liste der unentbehrlichen Medikamente.

Liebe Frau/Herr K.,

Sie haben Recht. Manchmal ist ein Opioid unumgänglich. Danke für Ihren Bericht. Liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team


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