Startseite / Krankheiten und Behandlung / Essstörungen / Bulimie

Bulimie

17.02.2020:

Erfahrungsbericht zum Thema Bulimie

Link zum Fachartikel Bulimie

Essen. Ein Weg meinen Stress, meine Angst, meinen Kummer zu kompensieren.
Dumme Sprüche die ich jetzt endlich, als dumm und unbedeutend sehen kann, die vielleicht heute an mir abprallen würden. Die aber früher tiefer gingen, als man es von so einem dummen Spruch erwarten würde. Und je öfter ich diese Wörter hörte des du mehr habe ich angefangen sie selbst zu glauben. Eigentlich ist dieses selber glauben das schlimmste an der ganzen Sache, denn man müsste meinen es wäre egal was andere von einem denken oder in einem sehen. Vor allem wenn diese anderen doch eigentlich nur unwichtige dumme Jungs sind, die mit sich selbst mehr Probleme haben, als mit mir. Die ihre eigenen Unsicherheit an einer schwächeren und angreifbaren Person ausließen. Ich weiß, dass es hätte schlimmer sein können. Doch diese paar Sprüche haben gereicht mich zu verletzen. Und aus diesen Sprüchen wurde die Realität. Der ein oder andere hätte aufgehört zu essen, hätte sich verändert in die Richtung in die man es von ihm oder ihr erwartete. Doch ich ging den anderen Weg. Ich habe angefangen meine Beziehung zum Essen vollkommen zu zerstören. Habe gegessen, weil ich verletzt war und weil ich mich selbst hasste. Hätte ich aufgehört zu essen wenn wenn ich satt gewesen wäre, dann wäre es kein Problem. Und da kommt jetzt das eigentliche Problem was man vielleicht nicht verstehen kann und ehrlich gesagt hoffe ich für jeden, dass er dieses Problem nicht versteht oder sogar kennt. Essen bis es einem schlecht geht bis man die Kontrolle verliert. Warum weiter essen wenn man merkt wie einem schlecht wird? Wie ich das erklären kann weiß ich nicht, aber ich kann sagen das aufhören nicht möglich ist. Klar irgendwann hört man auf, aber erst dann wenn die Schuldgefühle beginnen. Schuldgefühle, dass man zu viel gegessen hat, dass man jetzt noch fetter wird und ein Versager ist. Dass man genau das ist was andere zu einem sagen. Was als nächstes kommt Vorsätze, Pläne. Heute war es das letzte Mal, ich werde nie wieder die Kontrolle verlieren, werde gesund. Und so geht das jetzt mehrere Jahre ohne, dass ich weiß, dass ich eigentlich schon ein Problem habe. Selbsthass und ein geringes Selbstbewusstsein. Phasen in denen ich es im Griff hatte in denen ich vielleicht sogar etwas zufriedner mit mir selbst war und dann wieder der Fall. Nutzlosigkeit und der Verlust der Kontrolle, Scham und Schuldgefühle. Und da beginnt jetzt das neue Problem, oder kann ich es neu nennen wenn es schon seit ca 4 Monaten existiert. Das Verlangen die Kontrolle nach dem Essen wieder zu erlangen war einfach zu groß... Und so habe ich es das erste Mal getan. Schon davor habe ich es mal versucht, aber es ist schwieriger als man denkt und auch nicht gerade angenehm. Aber dann hat es funktioniert und ich habe mich danach leer gefühlt und dann war das dieses Erfolgsgefühl. Ich habe die Kontrolle zurück bekommen und meinen Fehler rückgängig gemacht nur habe ich einen neuen Fehler begangen. Das erste Mal habe ich mir noch eingeredet mir sei schlecht, aber jetzt? Mittlerweile habe ich vollkommen das Gefühl dafür verloren wie oft ich es schon getan habe. Aber die letzten zwei Monate verging keine Woche in der ich es nicht tat. Nur fehlt etwas, dieses Erfolgsgefühl kommt nicht mehr. Ich fühle mich nicht so richtig leer danach und Schuldgefühle habe ich nur noch mehr. Ich sitze auf den Fliesen im Badezimmer. Es nimmt mir meine Energie und wenn ich keine Kraft habe höre ich kurz auf und sitze dort einfach an der Wand. Ich sitze da und merke, dass ich es wieder getan habe ich merke das ich nicht aufhören kann. Ich höre erst auf wenn mein Hals so sehr weh tut, dass es nicht mehr geht oder wenn ich einfach keine Kraft mehr habe. Danach ist mir kalt und ich bin oft müde und schwach. Und wie ich mir schon mit 11 Jahren so oft gesagt habe ,, dieses Mal war es wirklich das letzte Mal“.....

Jetzt geht es mir besser, aber das war ein anstrengender Weg. Meinen Freunden konnte ich mich besser anvertrauen, aber meine Eltern waren etwas schwieriger. Ich hatte Angst sie denken es ist ihre Schuld, aber das war nicht der Fall. Bitte redet mit Vertrauenspersonen über eure Problem, denn das ist keine Schande. Mit viel Kontrolle und harten Kämpfen gegen das Verlangen mich zu übergeben habe ich es irgendwann geschafft. Oft habe ich bei dem Versuch das Verlangen zu unterdrücken angefangen zu weinen, da es so schwer war. Im Moment habe ich zwar noch ab und zu Probleme in Stress Situationen mein Essverhalten zu kontrollieren aber es ist viel besser. Mein Selbstbewusstsein kommt Stück für Stück, aber wie jeder weiß ist das ja nochmal etwas sehr schwieriges. An manchen Tagen hasse ich mich immer noch, aber ich hoffe dass das irgendwann nicht mehr so ist

Liebe(r) Leser(in),

Sie sind schon ein gutes Stück weiter gekommen, das freut uns. Wäre professionelle Hilfe nichts für Sie? Auf jeden Fall ist es sehr, sehr wichtig, Hilfe anzunehmen. Wir wünschen Ihnen weiterhin Erfolg. Danke für Ihre Rückmeldung. Das allein schon ist mutig. Liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

Vorheriger Erfahrungsbericht zu Bulimie.

Nächster Erfahrungsbericht zu Bulimie.

Weitere Erfahrungsberichte zum Thema Bulimie

Wir machen Urlaub! Bitte haben Sie Verständnis dafür dass Ihnen unsere Formulare in der Zeit nicht zur Verfügung stehen.

Ihr Bericht zum Thema Bulimie

Ihre Angaben sind freiwillig. Wenn Sie nicht Ihren Namen angeben möchten, geben Sie bitte 'anonym' in das Feld 'Name' ein. Die anderen Felder können Sie je nach Belieben ausfüllen oder leer lassen.

Name:

Email (optional):

Ort (optional):

Ihr Bericht:

Anmerkungen

Bitte haben Sie Verständnis dass wir nicht jede Frage beantworten können, da eine persönliche Beratung zu Krankheiten nicht erlaubt und auch nicht sinnvoll ist. Jede individuelle Beratung setzt eine eingehende Betrachtung der Krankheitsgeschichte und eine gründliche Untersuchung voraus. Wir veröffentlichen Ihren Bericht, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten und sich dadurch mehr Möglichkeiten ergeben, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Bericht. Die in unserem Gesundheitsportal zugänglichen unkommentierten Erfahrungsberichte von Betroffenen stellen jedoch ungeprüfte Beiträge dar, die nicht den wissenschaftlichen Kriterien unterliegen. Wir übernehmen daher keinerlei Haftung für die Inhalte der Erfahrungsberichte, auch nicht für den Inhalt verlinkter Websites oder von Experten zur Verfügung gestellter Beiträge. Wir haften auch nicht für Folgen, die sich aus der Anwendung dieser wissenschaftlich nicht geprüften Methoden ergeben. Benutzern mit gesundheitlichen Problemen empfehlen wir, die Diagnose immer durch einen Arzt stellen zu lassen und jede Behandlung oder Änderung der Behandlung mit ihm abzusprechen. Wir behalten uns auch das Recht vor, Beiträge zu entfernen, die nicht vertretbar erscheinen oder die mit unseren ethischen Grundsätzen nicht übereinstimmen. Alle Angaben oder Hinweise, die wir hier machen, sind hypothetisch, da sie nicht auf einer Untersuchung beruhen, sind nicht vollständig und können daher sogar falsch sein. Auch dienen unsere Erörterungen nur als Grundlage für das Gespräch mit Ihrem Arzt und sind niemals als Behandlungsvorschläge oder Verhaltensregeln zu verstehen. Ihr Bericht ist für die Veröffentlichung im Internet und über anderen digitalen Kanälen von Ihnen freigegeben.
Ich habe die Anmerkungen gelesen und akzeptiert.
Ziffern_kombination
Bitte geben sie die Prüfziffer ein: