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Fersenbeinbruch

28.01.2020:

Erfahrungsbericht zum Thema Fersenbeinbruch

Link zum Fachartikel Fersenbeinbruch

Hallo,
ich bin Johannes, 30 Jahre alt, sportlich und bin am 25.10.2019 vom Dach (4m Höhe) gestürzt. Da ich im Rettungsdienst arbeite, habe ich schnell das Krankenhaus St. Georg in Leipzig gewählt. Dort habe ich sowohl beruflich als auch als Patient bereits gute Erfahrungen gemacht. Nach dem CT stand die Diagnose fest: Calcaneusfraktur rechts. Die Ferse war so zertrümmert, dass selbst der Oberarzt von den Bildern beeindruckt war und das erstmal genau anschauen musste. Ich blieb mit der Diagnose direkt dort und musste eine Woche warten, bis das operiert werden konnte. (die Schwellung musste erst zurück gehen)
Bis dahin bekam ich eine bunte Mischung an Schmerzmitteln, die ich im Nachhinein doch lieber reduziert hätte.
Die OP führte der Oberarzt selbst durch. (3 Stunden, 13 Schrauben und eine Platte eingesetzt)
Die nächsten 2-3 Tage danach waren nicht angenehm, denn trotz Schmerzmitteln war es nicht angenehm. Aber das wurde dann zum Glück bald besser. Zwei Tage nach der OP kam dann die Physiotherapie im Krankenhaus bereits zu mir und hatte sich scheinbar mit der Verletzung nicht so genau beschäftigt. Ich sollte unbedingt das Sprunggelenk mobilisieren, wodurch die Naht von der OP wieder aufgeplatzt ist und der geschwollene Fuß noch dicker wurde.
Danach habe ich dort jede Behandlung der Therapeuten abgelehnt und mit kühlen und hochlagern wurde der Fuß langsam besser. Als der Fuß dann einigermaßen abgeschwollen war, wurde ich entlassen (9 Tage nach der OP). Bis auf die Therapeuten war der Aufenthalt im Krankenhaus allerdings ok. Sowohl die Schwestern auf der Station als auch in der Notaufnahme haben sich gut gekümmert.

Die nächsten 3 Wochen habe ich zu Hause auf dem Sofa verbracht. Fuß hochlagern und die Zeit vertreiben stand auf dem Programm. Den Weg zur Toilette konnte ich gerade so mit Gehstützen überwinden. Das war keine schöne Zeit, aber das gehört leider dazu. Langsame Mobilisation des Fußes und Lymphdrainage durch die ambulante Physiotherapie haben dann schon sehr gut geholfen und zeigten erste Erfolge.
Ich habe mich nicht unterkriegen lassen und so bin ich etwa 3 Wochen nach der OP das erste Mal auf Gehstützen raus spazieren gegangen. Das Ziel war ein Spielplatz in 300m Entfernung. Mehr ging erstmal nicht, aber es war ein gutes Gefühl wieder raus zu kommen. In den nächsten Wochen bin ich dann täglich raus gegangen. Ich hatte einen Rückfußentlastungsschuh, der die Ferse entlasten sollte. Anfangs konnte ich den Fuß auch damit nicht auf den Boden stellen, aber auch das wurde besser. Durch die Bewegung fühlte ich mich schnell besser und ich habe die kleinen Fortschritte als Motivation gesehen.
6 Wochen nach der OP bekam ich vom Arzt die Freigabe für 20kg Belastung und habe das auch mit dem Physiotherapeuten und der Waage geübt. Ich habe die Übungen der Physiotherapie auch selber zu Hause täglich gemacht. Zeit hatte ich ja genug. Dadurch machte ich natürlich schnell Fortschritte. Ich habe mir sogar für die Zeit über Weihnachten Übungen zeigen lassen, die ich selber machen kann. Einen normalen Schuh konnte ich jetzt auch anziehen, was ich natürlich auch gemacht habe.
Im Januar (8 Wochen nach der OP) konnte ich dann endlich wieder Auto fahren. Das ist ein großes Stück Freiheit für mich. Langsam konnte ich wieder anfangen zu leben.
10 Wochen nach der OP bekam ich vom Arzt die Freigabe für Vollbelastung und ich sollte versuchen zu Hause ein paar kleine Schritte ohne Stützen zu gehen. Das funktionierte erst nicht, aber jetzt (12 Wochen nach der OP) geht das seit ein paar Tagen. das ist natürlich noch unsicher und der Gang sieht auch noch nicht gut aus, aber das wird auch noch besser!

Meine Tipps für alle betroffenen:
1. Dr. Google weiß sicher vieles, doch fragt lieber euren behandelnden Arzt. Stellt dem viele Fragen. Im Netz liest man leider meistens nur von den Problemfällen und das zieht einen eher runter (gerade in den ersten Wochen)
2. Die Einstellung dazu ist ganz wichtig. Es macht ganz viel aus, ob ihr euch zu Hause hin setzt und jammert wie schlecht es euch jetzt geht, oder ob ihr die Situation akzeptiert und das Beste daraus macht. Ihr könnt es nach dem Unfall nicht mehr ändern. Also macht das Beste daraus. Wenn man es will, wird man wieder fit!
3. Habt Geduld und hört auf euren Arzt und euren Körper! Klar dauert es bis ihr wieder durch die Welt rennen könnt. Aber nehmt die kleinen Fortschritte als Motivation. Wenn der Arzt die Freigabe für den nächsten Schritt gibt, probiert es langsam aus (vielleicht mit dem Physiotherapeuten wenn ihr unsicher seid). Hört auf den Körper, manches geht noch nicht gleich. Aber wichtig ist es dran zu bleiben!
4. Schmerzen gehören leider dazu! Nach einer OP auf jeden Fall. Da haben fast alle Schmerzen. Ich habe die Schmerzmittel sobald es ging reduziert und nach der Zeit im Krankenhaus nichts mehr genommen. Für mich war es wichtig, dass mir mein Körper sagt wie weit ich gehen kann.
Wenn ihr dann langsam die Belastung steigert und auch den Fuß wieder mobilisiert sind Schmerzen normal. Lasst euch davon nicht abschrecken. Wenn Muskeln und Bänder über eine längere Zeit nicht beansprucht werden, bilden sie sich zurück und wenn das wieder bewegt wird, kann es weh tun!


Soweit der Verlauf bei mir. Ich bin auch noch nicht fit und brauche sicher auch noch eine Weile bis ich wieder normal laufen kann. Aber das Wichtigste ist es nicht aufzugeben und dran zu bleiben! Wenn ihr im Kopf positiv eingestellt seid, dann ist es der Körper auch!

Lieber J.,

vielen lieben Dank für Ihren ausführlichen Bericht. Sie sprechen uns aus der Seele. Der Kopf ist die Kommandozentrale. Wenn man den Kopf auf Gesundheit trimmt und mit dem Körper daran arbeitet, hat man die besten Voraussetzungen. Weiterhin alles Gute wünscht

Ihr Biowellmed Team

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