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Fersenbeinbruch

04.11.2019:

Erfahrungsbericht zum Thema Fersenbeinbruch

Link zum Fachartikel Fersenbeinbruch

Hallo,

da ich als Betroffener (40 Jahre, 90 Kilo, Raucher!) selbst oft in den Erfahrungsberichten gelesen habe, hier nun mein Bericht - mit der Absicht, der doch eher niederschmetternden Perspektive anderer Berichte etwas positives entgegenzuhalten.

Im März 2019 habe ich mir nach einem Sturz beim Klettern im Urlaub (ca. 3m) beide Fersenbeine zertrümmert. Es war alles sehr dramatisch: Ich hatte zunächst nur geringe Schmerzen, konnte aber überhaupt nicht mehr auftreten. Wir sind dann ins Krankenhaus (in Griechenland). Die Ärzte erläuterten mir, ich bräuchte eine Operation, aber mir konnte aufgrund der Sprachbarriere nicht genau erklärt werden, was nun kaputt war. Im Gespräch mit den deutschen Ärzten des ADACs, die den Rücktransport nach Deutschland organisieren sollten, hörte ich dann erstmals die Diagnose - beidseitige Calcaneusfraktur. Natürlich habe ich dann online recherchiert, was dies bedeutet; und die Perspektive war niederschmetternd! Aufgrund der zahlreichen negativen Erfahrungsberichte war ich sehr besorgt, wie mein Leben sich ändern würde.

Nach 5 Tagen wurde ich nach Deutschland transportiert und operiert. Ich habe an jedem Fersenbein eine Sandersplatte mit 11 Schrauben. Nach den Operationen kam die bekannte Prozedur: 3 Monate Rollstuhl, Physiotherapie, Vollbelastung... Mit der Wiederbelastung kamen natürlich auch die Schmerzen. Der Sturz hatte auch beide Gelenkflächen zertrümmert und rechts konnten die Ärzte das Fersenbein nicht vollends rekonstruieren, so dass ich dort an einer kleinen Stelle bereits eine Knochenberührung zwischen Talus und Calcaneus hatte (Sekundärarthrose). In der Anfangszeit sorgte dies für zusätzliche, wirklich unangenehme Schmerzen. Bis zum richtigen Gehen ohne Hilfsmittel vergingen ca. 3-4 Wochen, anfangs täglich mit Schmerzsalbe und ab und zu auch mit Schmerztabletten (nur Diclofenac).

Jetzt sind 8 Monate vergangen und ich bin überaus glücklich: Trotz der schweren Verletzung (und der Arthrose rechts!) kann ich heute meinen Alltag fast wie früher ausüben. Ich habe nur selten Schmerzen, vor allem wenn ich zu lange auf den Beinen bin. Aber ich kann mehrere Stunden stehen oder Spazierengehen oder wandern, abends ausgehen, Fahrrad fahren, Auto fahren, ja sogar auf Leitern steigen oder Treppen gehen. Letzte Woche sind wir sogar wieder durch den Wald gestapft, um Pilze zu sammeln! Schmerzen habe ich bei unerwarteten seitlichen Bewegungen, manchmal auch in Ruhephasen. Dennoch ist es so wie es ist super! Natürlich gibt es z.T. starke Bewegungseinschränkungen, und ich kann noch nicht joggen oder rennen. Aber für den Alltag ist das eher irrelevant. Mein Gangbild ist auch wieder völlig normal und ich kann alle Schuhe wieder tragen. Insgesamt ist das Gefühl natürlich nicht so wie vorher - da ich vorher bereits Halswirbelprobleme hatte, ist nun der Rücken und der Hals durch die Neueinstellung des Bewegungsapparates angegriffen und zur Zeit mein größtes Problem.

Mein Fazit und Ratschlag: Dass es sich bei mir so schnell so gut entwickelt hat, ist glaube ich dadurch bedingt, dass ich von Anfang an sehr aktiv war und gerade bei der Physio gut mitgearbeitet habe: Im Rollstuhl bin ich täglich durch die Stadt gerollt, habe Freunde besucht und bin auch abends ausgegangen. Nach Woche 8 bin ich wöchentlich 2mal ins Schwimmbad - auf Knien mit Fliesenleger-Knieschützern. Diese habe ich auch zu Hause benutzt, um mich frei bewegen zu können. Sobald ich auf Krücken war, bin ich mit meiner Frau ans Meer, bin täglich geschwommen, am Strand gelaufen und habe trainiert. Schon während der Rollstuhl-Phase hatte ich einen Physiotherapeuten, der zu mir nach Hause gekommen ist. Im Anschluss habe ich über 8 Wochen eine ambulante Reha gemacht (2x EAP, als Privatpatient zum Glück möglich), mit Wassergymnastik, Lymphdrainage etc. Auch zu hause habe ich versucht, die Übungen regelmäßig zu wiederholen. Das wichtigste war aber, dass ich versucht habe, mein Alltag weiter zu leben wie bisher. Ich war noch auf Krücken, da habe ich Fahrrad und Auto fahren wieder aufgenommen, bin täglich einkaufen gegangen und habe eigtl. alles wieder gemacht wie vorher - natürlich anfangs mit Schmerzen, aber es ging zügig immer besser.

Wichtig ist auch, dass man gerade bei der Physiotherapie gute Leute hat. Inzwischen haben ca. 15 Therapeuten an meinen Füßen gewerkelt (da in der Reha die Therapeuten oft wechseln), und nur die Hälfte hat die Sache gut gemacht, gerade was Mobilisation und Faszienmassage angeht. Aber dann legt man seine Termine eben so, dass man bei der guten Hälfte in Behandlung ist :)

Also: Ich habe gelernt, dass ich die Sache nicht rückgängig machen kann, es ist nunmal passiert. Aber wie ich damit umgehe, kann vieles verändern. Je aktiver ich bin (war), desto besser wird (wurde) es...

Ich wünsche euch dafür viel Kraft und Motivation!!!

Lieber Leser,

herzlichen Dank für Ihren aufbauenden Erfahrungsbericht. Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute

Ihr Biowellmed Team

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