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Schlaganfall nach spontander Dissektion der Arteria carotis interna

04.10.2017:

Erfahrungsbericht zum Thema Schlaganfall nach spontander Dissektion der Arteria carotis interna

Link zum Fachartikel Schlaganfall nach spontander Dissektion der Arteria carotis interna

spontane Dissektion carotis interna bds. sowie Vertebralis Dissektion rechts am 13.10.2015

Hallo, jetzt wollte ich mal über meine Dissektionen berichten. Und zwar ist folgendes geschehen, ich war ab dem 30.09.2015 wegen eines grippalen Infektes krank geschrieben. Nachdem ich davor bestimmt 5 Jahre überhaupt nicht krank geschrieben war, hatte ich so schnell wie möglich versucht wieder zu arbeiten. Ich war daher zunächst bis 9.10.2015 krank geschrieben. Ich wollte dann eigentlich am 12.10.2015 wieder arbeiten. Hatte dann aber am Sonntag 11.10.2015 eine erste ischämische Attacke. Konnte Sonntag morgens auf einmal nicht mehr vernünftig sprechen. Da ich da gerade bei meinen Eltern mich aufhielt (war damals 44 Jahre alt, alleine wohnhaft), hat mein Vater für mich den Notarzt bestellt. Darauf kam ich mit dem Krankenwagen ins KH, es wurde allerdings nur der Blutdruck gemessen, und auch ein paar Übungen wegen Schlaganfalls geprüft, da dies jedoch nur eine TIA war, und diese aber nicht diagnostiziert wurde, wurde ich umgehend wieder aus dem KH entlassen. Ich ging daher am nächsten, also am 12.10.2015 wieder zum arbeiten. Diesmal bekam ich wieder eine TIA, diesmal konnte ich während der Arbeit auf einmal nichts mehr sehen, die Sehstörung ging wieder weg, ich habe nun dummerweise versucht, mich selbst zu diagnostizieren, ich dachte es wäre ein epileptischer Anfall, dadruch kam ich wieder ins KH, wurde dort durchgecheckt, diesmal in einem anderen KH an meinem Wohnort, es wurde auch Blut abgenommen, es war wohl auch eine Neurologin dabei, aber wieder wurde nichts festgestellt wieder wurde ich heimgeschickt. Ich dachte dann, ich könnte am nächsten Tag wieder arbeiten. Aber nun bekam ich wohl nachts einen schweren Apoplex. Bin daher nicht zur Arbeit erschienen, ich wurde dann daheim angerufen, dies habe ich auch mitbekommen, die Kollegen wollten meine Adresse wissen, ich war da jedoch halbseitig gelähmt und konnte auch nicht mehr sprechen. Die Kollegin hatte dann bemerkt, dass ich in einer ausweglosen Situation war, es wurde dann zu mir heim ein guter Kollege geschickt, der wusste wo ich wohne. Ich konnte dann gerade noch so meine Haustüre und die Wohnungstüre öffnen. Der Kollege hat dann von mir daheim den Notarzt gerufen. Ich kam dann sofort auf die lokale Stroke Unit, die Notaufnahme kannte mich dort zwischenzeitlich schon, ich kam danraufhin gleich in die Röhre. Mir wurde dann noch mitgeteilt, dass man mich diesmal besser behandeln würde, und mich nicht mehr heimschicken würde.
Ich bekam dann folgende Diagnosen:
Aphasie in Remission
Hemiparese und Faszialparese links
Störung der Feinmotorik.
Spontane ACI Dissektion bds. Sowie Vertebralisdissektion rechts.
Mit diesen Diagnosen wurde ich dann am nächsten Tag gleich in die Uniklinik verlegt.
Dort wurde ich dann heparinisiert,
Da es mir dann immer besser ging, und ich auch alles wieder bewegen konnte, wurde ich dann wieder in die ursprüngliche Stroke zurückverlegt. Dort wurde ich dann Marcumarisiert.
Marcumar bekam ich dann bis März diesen Jahres. Bislang konnte keine Ursache der Dissektionen gefunden werden. Verdacht auf Ehlers-Danlos -Syndrom konnte nicht erhärtet werden. Bindegewebsdefekt konnte auch nicht bestätigt werden. Ich habe dann letztes Jahr die Arbeitszeit reduziert auf 4 Tage jeweils 6 Stunden. Ende letzten Jahres habe ich dann auf 7 Stunden bei 4 Tage Woche erhöht. Es geht mir immer noch nicht richtig gut. Es ist so, dass die ACI rechts nach wie vor verschlossen ist. Die Vertebralis und die ACI links sind jeweils wieder offen, das Blut fließt ungehindert zum Gehirn. Ich habe nach wie vor sehr viel Müdigkeit, bin sehr vergesslich geworden,habe viel Kopfweh. Fühle mich sehr oft total verwirrt. Brauch halt total viel Ruhe. Muss jetzt noch ASS 100 nehmen.
Was noch erschwerend hinzukommt, habe mir Anfang diesen Jahres das Sprunggelenk bei Eis und Schnee gebrochen, musste dann operiert werden, und bekam eine Woche nach der Op noch mehrere epileptische Anfälle, mich wundert halt, dass diese erst 1,5 Jahre nach dem Apoplex auftreten. Aber mein Neurologe meinte, dass dies durchaus sein könnte, dass die Epi erst so viel später nach dem Schlaganafall auftritt. Insgesamt ist es eine sehr erfreuliche Entwicklung, man muss halt ständig an sich arbeiten, wichtig ist, dass man sich nicht gehen lässt. Ich hatte ein Jahr ständig an den Schwächen und Problemen mit Ärzten, Therapeuten usw. gearbeitet. Ich habe gesehen, auch wenn es einen schwer trifft, kann man immer noch versuchen das beste aus der jeweiligen Situation. Das will ich mit diesem Bericht auch versuchen rüberzubringen. Immer am Ball bleiben nach einem Schlaganfall, auch wenn es noch so schwer, ich finde es lohnt sich. Halt das Beste aus der jeweiligen Situation machen.

Lieber Leser,

vielen Dank für Ihren ergreifenden Bericht. Wir danken Ihnen sehr, dass Sie anderen Mut machen und bewundern Ihre Disziplin und Ihren Optimismus. Sie hatten in der ganzen Misere natürlich auch Glück, z.B., dass Ihr Kollege nach Ihnen geschaut hat. Dass Sie weiter an sich arbeiten, wird Ihnen auch weiterhin helfen, dass es immer besser wird. Das wünscht Ihnen von Herzen

Ihr Biowellmed Team

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