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Schlaganfall nach spontander Dissektion der Arteria carotis interna

12.01.2017:

Erfahrungsbericht zum Thema Schlaganfall nach spontander Dissektion der Arteria carotis interna

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Ischämie (Schlaganfall) nach spontaner Dissektion ACI und Horner Syndrom. Weibl. , 48 Jahre , Raucherin , wiederholte Physiotherapie wg Taubheiten in beiden Händen , wiederholte Nackenschmerzen seit Unfall (kapitaler Sturz vom Pferd vor 12 Jahren).
Nach einer erneuten Erkältung Mitte Okt.16 kam es nach einem Hustenanfall zu einem "rissartigen" Schmerz in meinem rechten Hals mit einem kurzen "Blitzen" und Schwindel im Kopf und anschließend ein leicht eingeschränktem Sichtfeld des rechten Auges. Die Sehkraft war nicht betroffen, eher so, als wenn man an den rechten Augenwinkel drückt. Ich nahm daher noch keine schlimmere Ursache an , als eine Zerrung der Halssehne.Trotzdem nahm ich intuitiv 2 Aspirin a 500mg 20 min später ein. Tags darauf arbeitete ich normal. Der Druck/Einschränkungen des Auges blieb. Am Hals fühlte ich einen dumpfen Schmerz. Einen weiteren Tag später hatte ich körperlich sehr anstrengende Arbeiten im Garten zu tun und fühlte mich zunehmend schlapp. Ich spürte, dass die "Sache" am Hals "arbeitete". Zudem stellte sich ein "Tunnelblick" am rechten Auge ein. (Ich kenne dies vom Fallschirmspringen aus großen Höhen,ab 6000m ohne extra Sauerstoff-dann allerdings auf beiden Augen). Dies beunruhigte mich, deshalb nahm ich nochmals Aspirin und stellte dann fest, dass die rechte Pupille sich zu einem Punkt verengt hatte. Beim Einleuchten mit einer Taschenlampe bewegte diese sich im Gegensatz zur linken nicht mehr. Dies "googelte" ich, um schnell auf das "Horner-Syndrom" zu stoßen. Nun wusste ich, das es sich um einen Einriss der Aorta Carotis handelte und begab mich in die Bereitschaftspraxis(es war ein Sonntag)einer großen Münchner Klinik, die meinen "Verdacht/Diagnose" bestätigten und mich in die Notaufnahme zum Neurologen überstellten. Nach CT mit Kontrastmittel war dann auch die Dissektion sichtbar. Man überredete mich zum Monitoring über Nacht, obwohl ich einwarf, die "gefährlichen 48 Std." seien schon vorbei. Leider lief es in dieser Nacht (nach 6 Std in der Notaufnahme, war ich gegen 0:30 angekabelt und mit Venenzugang auf Station im Bett) nicht gut. Nach etwa 90 min wachte ich auf und stellte fest, das ein Plastikteil des 3-Wege-Venenzugangs abgebrochen war und ich seither "auslief". Ich schwamm in Blut. Dies wurde leider nicht dokumentiert. Auf meine Einwände am folgenden Morgen ging man nicht ein, man sprach mir sogar Mitspracherecht an meiner weiteren Behandlung ab und verwies auf die "Leitlinien". Nach diesen traumatischen Erlebnissen entließ ich mich gegen ärztl. Rat um die Mittagszeit selbst. Dies führte zu weiteren Beschimpfungen. In dem mitgegebenen Arztbrief waren die Blutwerte nicht vollständig...diese folgten 8 Wochen(!) später mit den Werten vom Tag zuvor. Nun auf mich allein gestellt folgte ich dem Rat einer Oberärztin und ließ in der gleichen Woche einen Kernspin vom Kopf machen. Hier stellte man eine stattgefundene kleine Ischämie(2,4mm) fest, in einer Hirnregion fest, die sich nicht mobil auswirkt. Nach 2 Wochen und immer wiederkehrenden Taubheiten auf der "falschen" rechten Seite begab ich mich nochmals ins KH,(ein anderes diesmal) und man untersuchte mich 5 Tage. Beim 2 MRT hatte sich die Ischämie schon zurückgebildet und man blieb bei der Behandlung mit ASS. Meine geplante Flugreise mussteich absagen (bei evtl. Notlandung nicht versichert bei dieser Vorerkrankung). Deshalb fuhren wir mit dem Auto über den Brenner und der Höhenunterschied war extrem schmerzhaft und merkbar, also nicht zu empfehlen. Auf Meereshöhe war die Dissektion kaum spürbar. Ich "behandelte" mich selbst seither mit ASS 100 und extrem viel Ananas(Enzym soll Bluterguß schneller abbauen) und einem Sud aus Knoblauch und Zitronen (statt prophylaktisch empfohlenen Cholesterinsenkern). Bei der Folgeuntersuchung nach 3 Monaten stellte der Neurologe am 09.01.17 den wieder normalen Durchfluß der Karotis fest. Am 12.01.17 bestätigte dies eine Angiologin. Nun wird noch ein abschließendes MRT vom Kopf gemacht. Ergebnis steht noch aus. Einer erneuten Flugreise steht somit nichts mehr im Wege. Dies werde ich aber vorher noch mit einer Fahrt auf einen höheren berg testen. Lt. Angiologin könne ein Höhenunterschied nicht bemerkt werden!! War es aber doch, die Fahrt über den Brenner war heftig! In Summe stelle ich bei diesem Krankheitsverlauf sehr viel Unwissen und Dekadenz bei den Ärzten fest. Der häufigste Satz der letzten Monate war: "Das kann nicht sein, das sehen sie falsch." Man fühlt sich dadurch sehr alleingelassen auch mit seinen Ängsten und muss schlicht über "ausprobieren" sein Leben wieder in Griff bekommen. Intuition hat und die wenige Fachliteratur aus dem Internet hat mir über die Zeit geholfen. Von Ärzten würde ich mir künftig mehr Kooperation mit dem Patienten wünschen. Im Übrigen habe ich bis auf die Tage im KH und meinen einwöchigen Urlaub die gesamte Zeit über gearbeitet (selbständig) und es war nicht immer leicht aber möglich und sogar therapeutisch gegen die immer wiederkehrende Angst! Ich hoffe mit diesem Erfahrungsbericht einigen Betroffenen zu helfen. Alles Gute den "Mitbetroffenen".

Liebe Leserin,

herzlichen Dank für Ihren interessanten und ausführlichen Bericht. Sie haben instinktiv vieles richtig gemacht, hatten jedoch auch viel Glück. Es hätte allees viel schlimmer werden können. Deshalb raten wir in so einem Fall keineswegs zur Selbstbehandlung und hoffen, dass andere Patienten bessere Erfahrungen in Krankenhäusern machen. Ihnen alles Gute!

Ihr Biowellmed Team

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