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Hypophysenadenom

02.12.2016:

Erfahrungsbericht zum Thema Hypophysenadenom

Link zum Fachartikel Hypophysenadenom

Hallo Leidensgenossen!
Bei mir wurde im Oktober ein 4 cm großes Hypophysenmakroadenom diagnostiziert. Das war für mich erstmal ein großer Schock, weil bereits meine Mutter an einem Hirntumor verstarb. Zum MR wurde ich geschickt, weil ich seit 3 Monaten an einem durchgehenden leichten, aber seltsamen Kopfschmerz im Bereich der linken Schläfe litt. Auch Empfindlichkeit gegenüber Licht und Bildschirmen war vorhanden.Weil diese Symptome nicht verschwinden wollten, ahnte ich schon Schlimmes. Gottseidank bekam ich bereits nach 2 Wochen einen Termin in einer sehr guten Neurochiurgischen Klinik und wurde nach einer weiteren Woche stationär aufgenommen, wo ich mittels nochmaligem MR, CT, Blutuntersuchungen, Augenarzt und Nuklearmedizin genau untersucht wurde. Es blieb bei der Diagnose eines vermutlichen Makroadenoms, sicher würde man es erst nach einer OP wissen, meinte man. Die Chance, dass es sich um ein bösartiges Geschwulst handelt, ist möglich aber eher gering. Der Tumor hatte bei mir jedoch bereits den Clivus infiltriert und den Sinus Cavernosus umschlossen, es handelte sich um keinen medikamentös behandelbaren Tumor, wodurch sich mein Chirurg zu einer baldigen OP entschloss. Ich wurde nach 4 Tagen Untersuchungen entlassen und wurde eine Woche später wieder aufgenommen. Die Operation dauerte 6 Stunden. Das deshalb, weil die Vorbereitungen aufwändig sind, ein HNO-Chirurg einen Weg durch die Nase freilegen muss, und danach 2 Chirurgen mittels Endoskop sich zur Keilbeinhöhle und weiter in den Türkensattel vorarbeiten müssen. Vor der Operation war ich wenig aufgeregt und die Narkose wirkte schon, bevor ich überhaupt mitbekam, dass es schon losgeht.Obwohl mir schon davor mitgeteilt wurde, dass man wohl vermutlich nicht den gesamten Tumor entfernen wird können, gelang es dem Ärzteteam dennoch. Der schaden am Knochen selber war geringer als gedacht und der Tumor ließ sich vom gefährlichen Blutgefäß einfach abwickeln. Man sagte mir, dass es möglich war vermutlich 99% des Dinges zu entfernen, was mich sehr glücklich machte. Noch während der OP wurde ein MR gemacht, um zu sehen, ob noch weiteroperiert werden musste. Dafür stand ein eigener OP zur Verfügung. Ich erwachte am Nachmittag auf der Intensivstation, wo ich meine Augen allerdings aus Erschöpfung nicht öffnen konnte. Ich war an Überwachungsgeräte angeschlossen und hatte keine Schmerzen. Eigentlich ging es mir erst gut, später jedoch wurde mir übel und ich musste mich zweimal erbrechen. Das lag daran, dass mir wohl während der Op Blut in den Hals hinunterlief, sagte der Pfleger. Ich bekam eine Infusion gegen die Übelkeit. Ich verbrachte die Nacht auf der Intensivstation und litt an einer extremen Mundtrockenheit bedingt durch die tamponierte Nase und die lange Narkose. Obwohl ich sehr erschöpft und schläfrig war, konnte ich kaum schlafen, weil der Mund immer wieder austrocknete und dadurch Atemprobleme entstanden. Am nächsten Morgen wurde ich wieder auf die neurochirurgische Station verlegt und war weiterhin an einen Überwachungsmonitor und einer Maschine angeschlossen, die meine Beine abwechselnd massierte, was einer Thrombose vorbeugen sollte. Auch dieser Tag war ziemlich schlimm, wegen der anhaltenden Mundtrockenheit, der blockierten Nasenatmung und dem dadurch nicht schlafen können. Trinken konnte ich nur mit einer Schnabeltasse und ich verschluckte mich oft. Dazu kam eine große Erschöpfung. Man ist am 1. Tag nach der OP noch total auf Hilfe angewiesen und schwer bettlägerig. Die Pfleger überwachen auch die Menge der zugeführten Getränke und die Menge der Harnausscheidung sehr genau, weil es durch die OP in dieser Region zu einer Störung im Wasserhaushalt kommen kann, was bei mir erst 5 Tage nach der OP tatsächlich auftauchte und meinen Krankenhausaufenthalt um 3 Tage verlängerte. Ich bekam am 2. Tag Flüssigkeit über eine Infusion zugeführt und Sauerstoff über eine Maske, was mir sehr half. Meine Mundschleimhaut wurde endlich etwas feucht. Die Augen waren immer noch kaum offen zu halten.
Der 2. Tag nach der OP war schon um vieles leichter. Mir wurden endlich die Tamponaden aus der Nase entfernt, was nicht schmerzhaft war. Es sondert sich jedoch die nächsten Tage immer wieder Sekret und Blut aus der Nase ab, was mir erst viel Angst machte, weil ich immer darauf achtete, ob es sich nicht um Liquor handeln könnte. Ich war da, vielleicht auch aus einer Erschöpfung heraus, leicht hysterisch deswegen. Aber man versicherte mir, dass alles in Ordnung wäre. Am 3. Tag nach der OP durfte ich erstmals aufstehen für Körperpflege und Toilette. Mein Kreislauf machte das ohne Probleme mit.Am 4. Tag konnte ich selbstständig duschen gehen und der HNO-Arzt räumte mir professionell die Nase sauber, wodurch ich endlich frei atmen konnte. Von da an ging es mir wieder gut und ich konnte ohne Probleme trinken und essen. Am 13. Tag nach der OP wurde ich entlassen und befinde mich nun in der 4. Woche postoperativ. Ich schone mich absolut und vermeide bücken, Anstrengung und Stress. Die Nase muss täglich mit Salbe gepflegt werden und ist immer noch merkbar wie verschnupft, aber frei. Einmal kam es in der 3. Woche zu nächtlichem Nasenbluten, was ich auf zu große Wärme im Bett schiebe. Ansonsten scheint alles okay zu sein und ich freue mich darüber, dass alles gut ausging. Mein Schlusswort: Habt keine Angst vor der Operation. Man hat danach zu keinem Zeitpunkt Schmerzen, nur die Erschöpfung und die Mundtrockenheit sind sehr unangenehm. Man muss das halt aushalten 2 Tage lang. Danach geht es schnurstracks bergauf. Ich danke meinen Ärzten und dem Pflegepersonal, die mich bestens betreut haben und wünsche allen anderen Betroffenen eine gute Genesung.lg

Liebe(r) Leser(in),

vielen Dank für Ihren engagierten Erfahrungsbericht, der Betroffenen viele Fragen beantworten kann. Es ist doch sehr wichtig, vor einer solchen Operation ungefähr zu wissen, was auf einen zukommt. Hierzu haben Sie einen großen Teil beigetragen. Danke dafür. Liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

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