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Frozen shoulder

09.09.2014:

Erfahrungsbericht zum Thema Frozen shoulder

Link zum Fachartikel Frozen shoulder

Hallo,
habe seit Januar 2014 dh etwa seit 9 Monaten, eine primäre (spontane) Frozen Shoulder und kann die Hilflosigkeit, aller hier Mitleidenden, nur zu gut nachempfinden. Meine Erkrankung verlief sehr massiv und resultierte in sehr kurzer Zeit in einer komplett eingesteiften Schulter - Bewegungsverlust zwischen 75 und 100% in alle Richtungen. Ich möchte hier an dieser Stelle gerne meine Erfahrungen teilen und vielleicht etwas helfen, wenn dies möglich ist. Zunächst einmal ist es durchaus wichtig andere Verletzungen oder Erkrankungen auszuschließen dh im Zweifelsfall auf Röntgen und MRT bestehen, Sono sollte zumindest gemacht werden, um Kalkschulter usw auszuschliessen! Dann ist es leider so, dass in der ersten Phase wirklich nicht viel gemacht werden kann, außer mit nicht-steroiden Schmerzmitteln gegen diese akuten Schmerzattacken vorzugehen. Ich habe vor Kortisonspritzen ins Gelenk abgesehen, auch da diese Sehnen mürbe machen sollen. Für mich war nur Ibuprofen erträglich, bei Diclofenac sollte man auf Magenschutz bestehen- man darf ja nicht die Dauer der Einnahme außer Acht lassen. Viel Bewegung in der 1 und 2 Phase ist völlig kontraproduktiv, da dies die Entzündung nur weiter anfeuert. Das heißt nicht man solle den Arm nicht mehr bewegen, aber eben nur so viel wie es nun mal möglich ist. Auch die vielen Schmerzmittel waren auf Dauer körperlich und seelisch nur noch schrecklich anstrengend. An dieser Stelle möchte ich eine Therapie vorstellen, die mir sehr geholfen hat. Sie heißt ZRT Matrix Rhythmus Therapie und hat mich von allen begleitenden Muskelverhärtungen befreit. Sie verkürzt die Dauer einer Frozen Shoulder, regt den Stoffwechsel im Gewebe des erkrankten Gelenks wieder an und fördert die Heilung. Außerdem war sie nicht schmerzhaft, sondern tat nur gut! Hier ein Link zum Nachlesen: http://gelenk-doktor.de/zrt/zellbiologische-regulationsmedizin-matrixtherapie
Die ZRT Matrix Therapie verhalf mir fast umgehend dazu ohne Schmerzmittel klarzukommen. Auf der offiziellen Homepage gibt es eine Liste von Therapeuten und Ärzten, die diese Therapie anbieten, dort habe ich auch meinen Therapeuten gefunden, den ich, Leuten aus der Gegend, wärmstens weiterempfehlen kann: Physiotherapie D.S. in Heilbronn. Als ich zu ihm kam war meine Schulter wie verschraubt mit dem Schlüsselbein und dem Schulterblatt, welches auch verdächtig abstand. Meine Schulter war erhöht und bei jeder Bewegung bewegten sich Schlüsselbein usw mit; und das Ganze schön umschlossen von einem Block steinharter verkürzter Muskulatur. Ich bin selbst durch viel Recherche darauf gestoßen, Kosten trägt die Krankenkasse nicht, aber einen Versuch war es wert. Heute, 5 Monate später, sind alle Triggerpunkte gelöst und die Muskeln weich und fast wieder normal, auch die Beweglichkeit in der Schulter um Einiges besser. Wie gesagt, ich war/bin ein Härtefall! Aber ich kann sagen, als alternative Schmerztherapie ist dies meine erste Wahl. Tip Nr.2 Triggerpunkte. Diese Schmerzpunkte in der Muskulatur sind so gravierend bei einer Frozen Shoulder, dass man zunächst nicht glauben kann, dass das Lösen dieser Knötchen bei der FS eine solch große Rolle spielen könnten. Tun sie aber wirklich. Riesige Hilfe hierbei war das Buch von 'Clair Davies - Triggerpunkte- Selbsthilfe bei Schultersteife'. So einfach und doch so hilfreich war ein simpler Massageball, gegen die Wand gedrückt und mit dem Körper, Rücken, Brust, Schulter offensichtliche Triggerpunkte (sehr gut erklärt und bebildert im oben genannten Buch) bearbeiten. Irre Erleichterung. Das habe ich immer gemacht, wenn es nötig war. Und hilft! Klassische Physio brachte gar nichts außer Schmerzen und Frust, somit mache ich bis heute keine mehr. Anfangs habe ich mich täglich stundenlang gequält-völlig umsonst. Als ich es sein ließ ging es mir deutlich besser.
Tip Nr.3
Schlaflose Nächte kenne ich nur zu gut, nämlich summa summarum etwa 5 Monate lang. Hier kann ich sagen lohnt sich folgende Investition und zwar generell, was ich mir aufgrund von Rückenproblemen schon vor über 10 Jahren gegönnt habe: Tempur Matratze. Für mich ein kleines Schlafwunder, aber nun nicht der wirkliche Tip bei der Frozen Shoulder. Die einzige funktionierende Schlafposition hierbei war, auf dem Rücken liegend, kranken 'Arm' über der Bettdecke!(da man Nachts gerne mit den Armen herumfuchtelt und dann eben das Gewicht der Decke anhebt- ich sage nur: Gott steh mir bei!!!) Also, Arm über der Bettdecke, seitlich vom Körper weg gerade ausgestreckt auf einem Kissen liegend. Das Kissen sollte nicht zu hoch sein und Schulter nach Möglichkeit auch nicht dadurch angehoben werden. Das muss man einfach für sich ausprobieren. Ich hab meistens ein relativ flaches Kissen bis zum Ellbogen druntergeschoben und dies war die beste Position. Ich weiß, wie ne 90 Jährige im Sarg, und ich bin gerade mal 38!! Zur Abwechslung hab ich den Unterarm manchmal einfach auf der Brust abgelegt. Nun noch ein Tip, hier war meine Tempur Matratze recht hilfreich, aber sollte auch sonst funktionieren. Wenn man nur noch auf dem Rücken liegt, gerade ausgestreckt, ist es definitiv besser kein Kissen unterm Kopf zu haben, mir tat da eher der Nacken irgendwann weh - und das trotz Tempur Kissen. Ohne Kissen fand ich es dann besser und das nutze ich erst wieder seit ich mich auch wieder auf die Seite drehen kann.
Nun, vor einem Monat war ich in der Schulterchirurgie und befand mich da auch schon in Phase 2 oder Anfang Phase 3. Da hatte man mir zu einer 4 wöchigen Kortison Stufentherapie geraten. Angefangen mit 40mg Prednisolon, 30mg, 20mg, 15mg, 10mg und 5 mg alle 5 Tage reduzierend. Angetan war ich hiervon überhaupt nicht, dachte: wie bitte? Jetzt noch so ein Mist?! Also, zu Hause erst mal 3 Tage lang recherchiert und mich dann dafür entschieden. Widerwillig, aber was wäre die Alternative gewesen? Nun, ein Spass war's nicht, bin seit heute ausgeschlichen. Anfangs war ich wie ein tollwütiger Wasserbüffel auf Steroiden, dachte ich müsste nen Marathon laufen, aber mal ehrlich, ich war super gut gelaunt, wusste, das ist zwar nicht echt, aber nach monatelangem Frust und ausgereifter Depression, ein willkommener Nebeneffekt. Ja, Nebenwirkungen: nun, es war ganz ehrlich gesagt viel besser als erwartet, wobei ich mich akribisch an alles gehalten habe, was hierbei bedacht werden sollte. Zwischen 6-8 Uhr morgens einnehmen mit ausreichend Wasser und Essen. Da ich bis spät nachts arbeite, habe ich mir immer noch nachts nen Apfel in ne Tupper geschnitten und neben das Bett gelegt, Wecker gestellt, kurz aufwachen, Kortison nehmen, Apfel essen und weiterschlafen. Wichtig, weil dies die Zeit ist in der der Körper eigenes Kortison ausschüttet und man hierbei verhindern kann, dass man völlig aus der Bahn geworfen wird. Stammfettsucht, Wasserablagerungen und Mondgesicht: hatte ich nicht, aber ich habe auf Fett, Salz und Zucker verzichtet. Viel Reis, Fisch, Käse, Obst, Joghurt...gegessen. Ja Letzteres hat auch Fett, aber eben auch Calcium, was unbedingt dem Körper zugeführt werden muss, um Osteoporose zu vermeiden. Und zwar mehrmals am Tag, denn der Körper kann den eigentlichen Tagesbedarf nicht auf einmal aufnehmen! Also schön 4-5 Scheiben Käse auf den Tag verteilt essen. Ich rate von Calcium Tabletten ab, sind recht schwer verdaulich und förderten nur noch zusätzlich nen Blähbauch und Verstopfung. Dies war auch das Hauptproblem bei der Kortisontherapie, nämlich die total verlangsamte Verdauung. Ich habe mich jeden Tag gewogen und hab mit meiner Methode mein Gewicht gehalten. Nun, bedenkt man, dass ich auf diese Weise wohl einige Kilo abgenommen hätte, kann man sich vorstellen, was los gewesen wäre, hätte ich fröhlich gefuttert, wonach mir gewesen wäre. Heißhunger hatte ich so gar nicht, anfangs eher keinen Appetit. Getrunken habe ich mehr als normal, dabei auch darauf geachtet natriumarmes Wasser zu kaufen, da das Salz Wasser im Körper sammelt. Ergebnis: der Bewegungsradius hat sich verbessert, nicht gravierend, dies war aber auch nicht zu erwarten, aber es hat mir das Leben definitiv leichter gemacht. Ich vermute, dass jetzt erst intensive passive manuelle Therapie anstehen wird. Bedenke ich meine absolute Abneigung und den Widerwillen, mit dem ich an diese Stufentherapie herangegangen bin, kann ich nur sagen, ich würde es wieder tun. Wichtig ist allerdings, dass diese Stufentherapie erst in der 2 oder gar 3 Phase gemacht wird, denn es ist nun mal so, dass die Einsteifung nicht gestoppt werden kann und dies zu der Zeit völlig sinnlos wäre.
Ich weiß, sehr viel Info, aber ich hätte mich riesig gefreut brauchbare Tips zu finden, was ICH tun kann und nicht nur was MAN da generell tun oder nicht tun kann. Behandlungsmethoden usw findet man überall, aber tatsächlich angewandte Methoden von Leidenden und was nun wirklich jemandem half, war fast nirgends nachzulesen. Sicherlich verläuft jede Frozen Shoulder subjektiv gesehen anders, aber für mich war der konservative medizinische Weg einfach nicht der richtige; und ich bin davon überzeugt, er ist es für fast niemanden. Letzten Endes werden diese nur forciert, da es sich keiner leisten kann monatelang oder gar jahrelang bei der Arbeit auszufallen. Ich weiß wovon ich rede, denn ich hatte fast ein Jahr lang, vor der Frozen Shoulder, mit einer TFCC Läsion (Miniskus anriss) im rechten Handgelenk zu kämpfen. Kann operiert werden, aber kann auch verheilen (langwierig eben). Daher wird oft tendenziell operiert. Habe ich nicht und siehe da, Hand funktioniert fast wieder wie früher. So ist es auch mit der Schulter. Es wird besser und wahrscheinlich wieder gut. Das Problem ist die Zeit und die Einschränkung und die Geduld, die man aufbringen muss und einfach nicht mehr hat, genau so wenig, wie die tägliche Motivation aufzustehen, die man einfach nicht mehr aufbringen kann. Ich bin ja selbst noch nicht durch und immer noch extrem eingeschränkt, hoffe trotzdem, dass ich dem ein oder anderen ein kleinwenig mit meinen Erkenntnissen helfen konnte und wünsche allen viel Kraft!

Liebe(r) Leser(in),

vielen Dank für Ihren ausführlichen und bereichernden Beitrag und weiterhin alles Gute für Sie

Ihr Biowellmed Team

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