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Schwerhörigkeit

05.07.2014:

Erfahrungsbericht zum Thema Schwerhörigkeit

Link zum Fachartikel Schwerhörigkeit

Man bekommt heute wohl ein Hörgerät wesentlich eher verschrieben als früher. Als ich 1975 als Kind mit neun Jahren mein erstes Hörgerät erhalten habe, konnte ich einem Gespräch nur in unmittelbarer Nähe folgen und kam in der Grundschule akustisch nur noch schwer mit, obwohl ich bereits ganz vorn saß. Erst da wurde ein Hörgerät für nötig erachtet. Auch war da mein linkes Ohr bereits fünf Jahre durch eine chronische Mittelohreiterung ganz außer Gefecht. Diese Eiterung hat dann mit nur kurzen Unterbrechungen dreizehn Jahre gedauert, eine Zeit, seit deren Beginn im Alter von vier das linke Ohr zum Hören nicht mehr zu gebrauchen war. Es war oft unter einer 'schicken' schwarzen Ohrenbinde dick verpackt, oder ich musste die ganze Zeit Watte im Ohr tragen. Ich konnte nur noch mit dem rechten Ohr hören, und dies schlechter und schlechter. Als ich dann rechts das Hörgerät erhalten hatte, war es im Unterricht besser,ich musste aber weiter ganz vorn sitzen. Auch konnte ich auf der nun 'guten' Seite trotz merkbarer Erleichterung immer noch vieles von Gesprächen nicht mitkriegen, das die anderen verstanden und musste weiterhin öfter nachfragen. Ich habe mich aber mit dem Hörgerät nicht geschämt, sondern es immer getragen.Ich habe es als viel auffälliger empfunden, wenn ich wieder mal links die Ohrenklappe tragen musste. Ich war wegen meines Hörschadens unter den Mitschülern nicht ausgegrenzt und hatte fast nur nette Lehrer, die darauf Rücksicht nahmen. Es ist mir klar, dass ich trotzdem immer als 'der Schwerhörige' eintaxiert wurde und werde, da ich vieles nicht auf Anhieb verstehe und immer schon instinktiv mein rechtes Ohr mit dem Hörgerät zum jeweils sprechenden näher gehalten habe. Mein linkes Ohr ist nämlich durch die lange Mittelohreiterung ganz taub geworden und hat daher seit früher Kindheit nie am Hörprozess teilgenommen. Ich kann esmir gar nicht vorstellen, wie es ist mit zwei Ohren zu hören, obwohl ich weiss, dass ich dann jemanden links von mir wahrnehmen und wahrscheinlich nicht bei lauten Geräuschen erschrecken würde, weil ich nicht weiss woher sie kommen. Ich bin aber auch rechts im Lauf der Jahre noch etwas schwerhöriger geworden,und mein Hörgerät wurde damit jeweils noch stärker, (aber trotzdem auch etwas besser, z.B., was Rückkoppelungspfeifen betrifft). Wegen der hohen Verstärkungsleistung kann ich kein Minihörgerät mit dünnem Hörschlauch tragen, d.h.mein Hörgerät im Ohr war und ist immer ziemlich gut sichtbar, was in Anbetracht meines schlechten Wortverstehens gut ist, da nach Blick auf's Ohr oft deutlich besser gesprochen wird. Durch Blickkontakt kann ich auf die Lippen schauen, was sehr wichtig ist, da ich einige Konsonaten gar nicht unterscheiden kann. Gesprächen über 1,5 m Entfernung habe ich auch bei günstiger Positionierung des(r) Sprecher(s)nie folgen können, heute ein Kriterium für eine Hörgerätverschreibung. Ich kann dies auch mit Hörgerät nicht. Und mit wachsendem Störschall wird es immer noch schwieriger, so dass die Entfernung zum Sprechenden immer geringer werden muss. Also keine Chance, meine Hörbehinderung zu vertuschen, wenn ich dies wollte.Ich bin für meine Umwelt deutlich wahrnehmbar 'schwerhörig'. Das macht mir aber nichts. Ich stehe zu meinem Manko und bin vielmehr froh und dankbar für das, was ich mit meinem Hörgerät wahrnehmen kann, und das ist immer noch eine Menge von Eindrücken.

Lieber B.,

haben Sie vielen Dank für Ihren engagierten Bericht. Persönlich wünschen
wir Ihnen alles Gute!

Ihr Biowellmed Team

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    Hallo zusammen, hat hier jemand Erfahrungen mit einem Knochenleithörsystem, wegen fehlender Gehörknöchelchenkette und damit verbundener Taubheit auf dem linken Ohr?

    Liebe Leserin,

    es wird ein Hörprozessor verwendet, der Schallwellen vom Knochen in das Ohr...
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  • Erfahrungsbericht vom 25.11.2006:

    Hallo Liebes Team habe schon mal geschrieben aber no Antwort.Bitte regt Euch doch.Hatte als Kind ständig Mittelohrentzündung und 6 mal...
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