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Morbus Behcet

11.04.2014:

Erfahrungsbericht zum Thema Morbus Behcet

Link zum Fachartikel Morbus Behcet

Hallo,

vielleicht darf ich vorweg kurz meinen 'Leidensweg' schildern:
Ich bin 26 Jahre alt, war immerzu gesund, doch sportlich, Nichtraucher, übertreibe es auch nicht mit dem Alkohol, habe zwar nicht wirklich bewusst auf einen gesunden Lebensstil geachtet (Pizza, Fertiggerichte, überzuckerte Limonaden, ... das Übliche), aber es blieb alles im Rahmen.
2012 habe ich den Sport zu Gunsten des Berufs etwas schleifen lassen, dafür ab der zweiten Jahreshälfte 2013 wieder langsam damit gestartet. Sonst hat sich das jahr 2013 bis zum Dezember nur durch die Tatsache unterschieden, dass ich 4 bis 5mal an einer akuten Mandelentzündung litt, was durch Antibiotika aber immerzu schnell wieder erledigt war.
Zeitgleich, aber zum Teil unabhängig merkte ich vereinzelt hie und da eine Aphte im Mund, meistens in der Nähe der Lippen oder am Zahnfleisch - nicht weiter tragisch.
Mit Ausnahme von der letzten:
5 Tage Clavamox ab Dezember, ohne Effekt.
Nach weiteren 3 Tagen Clavamox plötzliches Auftreten von Hautausschlägen an Brust und Hals. Über Nacht rapide Zunahme und Ausbreitung auf Rücken,Kopfhaut und Stirn. Sowie eine Vielzahl von Aphten im gesamten Mund und Rachenraum, auch auf und hinter den Mandeln, sowie im Gehörgang. Fieber bis knapp unter 40 Grad. Zwei Tage ohne Verbessrung Aufnahme auf der Dermatologie eines Uni-Klinikums.
Dort wurden die Symptome lokal behandelt, das Antibiotikum auf ein anderes Penicillin-Präparat umgestellt, sowie natürlich diverse Bluttests und Abstriche ausgewertet.
Nach einer Woche konnte ich heim, fühlte mich deutlich besser, aber immer noch krank (wie Grippe) .
Zwei Wochen später genau dieselben Symptome, zwar schon deutlich schwächer, aber immer noch nur schwer erträglich. Erneutes Wechseln des Antibiotikums, Lokaltherapien (antibiotische Lösungen für die Haut, Volon A Haftsalbe für die Aphten im Mund). Keine stationäre Aufnahme, nach einer Woche fühlte ich mich wieder den Umständen entsprechend wohl(er).
Die Hautausschläge (ursprünglich akneähnlich, aber deutlich größer, geröteter und eitriger - aber nie schmerzhaft oder juckend!) gingen am Kopf und im Gesicht rasch weg (kamen seither nicht mehr zurück), auf Brust und Rücken dauerte es länger, wurde aber kontinuierlich besser (mi Hilfe von Travocort Salbe) und sieht jetzt nicht anders aus, als für mich sonst üblich wäre.
Mein Blutbild war und ist nie auffällig, mit Ausnahme von stark überhöhten Entzündungswerten (u.a. ASL und CRP). Bald stand fest, dass meine Mandelentzündung chronisch geworden war und ohne OP (steht bald an) wohl nicht besser werden würde. Das merkt man selbst eigentlich gar nicht mehr, denn ich spüre keinerlei Scherzen im Rachenraum, bin nur permanent minimal, kaum merkbar, verschleimt und die Tonsillen sind gestippt. Ab und an sieht man sehr derbe, fast schneeweiße Ablagerungen entlang der Rachenmandeln, was ein bisschen beunruhigend aussieht.
Meine Aphten im Mund sind nicht mehr ganzheitlich abgeheilt, aber drastisch schwächer als im Dezember. Immerzu ca. 3 Stück: Eine größere im Wangengewebe oder/und beim Stockzahn, eine weitere große bei der Unterlippe, sowie ein ibs zwei winzige an der zungenspitze und/oder am hinteren Zungenrand. Der Verlauf scheint periodisch zu sein und die Aphten treten nie an „neuen“ stellen auf: 2 Wochen absolut keine Probleme, 4 Tage störend, davon ca. 1 - 2 Tage tatsächlich sehr unangenehm, aber nicht richtig einschränkend - zum Glück. Ich benutze Elmex Zahncreme, und wenns richtig wehtut über Nacht Volon A Haftsalbe, tagsüber Herviros-Löusung und Pyralvex. Hilft meistens gut, auch wenn die Wirkung nicht lange anhält und Pyralvex die Zähne leider trübt.
Im Rahmen meiner Krankheitshistorie hatte ich zusätzlich im Feber eine Nebehnhodenentzündung (kurzes Zwicken in der Nacht, unerträgliche Schmerzen am nächsten Morgen) für die ich Augmntin bekam. Nach 3 Tagen hatte ich rote Pusteln am Hals, drum Umstellung auf Ciproflaxin (seither Verdacht auf Penicillin-Allergie). Nach einer Woche war ich schmerzfrei, nach 10 Tagen kein Antibiotikum mehr nötig, ein Ziehen bleibt dann noch ein paar Tage/Wochen zurück.
Mitte März dann eine zweite Nebenhodenentzündung an der gleichen Stelle. Ciproxin + Voltaren = deutliche Besserung nach 2 Tagen, erträglich nach 3 Tagen, nur noch (manchnal) ein Ziehen ab ca. 1 Woche danach. Ciproxin musste ich hier leider vorzeitig absetzen, da sich meine rechte Archillessehne davon entzündet hatte (enorme Schwellung + Schmerzen) - zwei Tage ohne Ciproxin = keine Einschrenkung mehr beim Gehen.
Außerdem hatte ich zwischen Nebenhodenentzündung 1 und 2 sowie ein ca. ein Monat später erneut an den Waden Erythyma Nodosa, jeweils 3 - 5 Stück, weinrot, so groß wie eine Ein-Euro-Münze, unangenehm, bei Druck schmerzhaft, vielleicht minimale Einschrenkungen beim Gehen.
Außerdem hatte ich in den letzten 4 Monaten einmal einen Tag lang ein schmerzendes Knie und nach der Archillessehnen-Entzündung tat mir dort der Knöchel ein paar Tage ein bisschen weh. Letzteres war vielleicht einfach eine „Resterscheinung“.
Jedenfalls hat man bei mir irgendwann den Verdacht auf Morbus Behcet gestellt.
Für die Diagnose „fehlen“ den Ärztinnen „nur“ noch genitale Aphten (hatte nie etwas dergleichen) sowie eine Augenbeteiligung (Iritis/Uveitis wurden von der Augnklinik derweil ausgeschlossen - aktuelle Augenbeschaffenheit sowie Sehvermögen sind hervorragend!).
Ich bin seit Wochen/Monaten wegen diesem Verdacht sehr nervös…
Was sagen ExpertInnen bzw. Betroffene dazu ?
Wird meien Mandel OP vielleicht alles lösen können ?
Kurz noch: Die jeweiligen Symptome, sind sie da, stören mich und schränken mich auch gelegentlich im Alltag ein, fesseln mich aber (bis auf ein, zwei Einzelfälle) nicht ans Bett. Zwischendrin fühle ich mich super, wenn auch meine Fitness etwas unter letzten Zeit gelitten hat …
Sorry für den langn Text,
Danke fürs Lesen,
LG

Lieber Leser,

wir verstehen sehr gut, dass Sie beunruhigt sind. Sie sollten jedoch zunächst in Ruhe abwarten, denn die Diagnose steht ja noch auf sehr schwachen Beinen und man kann auch mit der Krankheit heutzutage ein fast normales Leben führen. Es ist durchaus auch möglich, dass Sie unter rezidivierendem Herpes leiden. Da nach einer Herpesinfektion das Virus im Körper bleibt, kann es bei Abwehrschwächen wieder aktiv werden. Sie waren in letzter Zeit häufig krank. Möglicherweise schwächen die Tonsillen als Infektionsherd Ihre Körperabwehr und Sie haben nach der Entfernung Ruhe. Ansonsten könnten Sie auch eine längere Behandlung mit einem Virustatikum durchführen. Näheres hierzu sagt Ihnen Ihr Arzt. Vielleicht finden Sie eine Möglichkeit, Ihr Abwehrsystem auf natürliche Weise zu stärken. Das beginnt mit gesundem, mediterranem Essen, genügend Schlaf und zunächst Verzicht auf Alkohol und Nikotin bei regelmäßiger, adäquater Bewegung. Reicht das nicht aus, kann man sich Gedanken um unterstützende Maßnahmen machen. Wir wünschen Ihnen von Herzen gute Besserung und würden uns freuen, vom weiteren Verlauf zu hören

Ihr Biowellmed Team

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