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Bulimie

29.12.2012:

Erfahrungsbericht zum Thema Bulimie

Link zum Fachartikel Bulimie

Hallo,

ich bin 24 Jahre alt und leide seit 7 Jahren unter Bulimie. Damals gab es eine sehr schwere Zeit für mich, meine Eltern trennten sich, ich hatte große Probleme mit meinem Vater und meine Schwester tyrannisierte mich. Alles begann mit einer Magersucht bei der ich mich auf 42 kg bei einer Größe von 1,68 herunter hungerte. Ich litt sehr unter meinem Körpergewicht und sah mich im Spiegel an und fand mich in dieser Dünnheit nicht schön. Ich wollte das nicht! Ich begann mich selbst wieder zu fangen und ging auch meine erste Beziehung in dieser Zeit ein, welche mir sehr gut tat und mir Kraft gab zuzunehmen, da ich selbst sehr unter meinem wenigen Gewicht litt und zunehmen wollte. In dieser Zeit verlor ich viele Freunde bzw. soziale Kontakte. Der Übergang zur Bulimie kam nahtlos als ich, gewollt zuzunehmen, feststellte, dass wenn ich viel esse, das Essen auch von selbst wieder hochkommt. Mein Gewicht wurde wieder normal aber die Bulimie verfolgt mich nun mehr schon seit 7 Jahren. Jeden Tag erbrach ich mein Essen wieder. Richtige Ess-Attacken bekam ich nach einiger Zeit und diese schlimme Phase dauerte bestimmt 4 Jahre. Ich schadete meinem Körper ungemein. Bewusst, was für Schäden diese Krankheit mit einem anrichtet wurde ich mir erst vor ca. einem Jahr. Dieses Bewusstsein wird von Tag zu Tag stärker und wandelt sich in Angst über die Folgen der Bulimie. Meine Zähne sind sehr angegriffen, meine Haut war in der schweren Phase der Bulimie sehr schlecht und ich sah sehr krank aus. Die Zeit in der ich zum Bewusstsein gelangte half mir, ein Stück weit zumindest gesund zu werden, denn mein Erbrechen hat sich um 50 % minimiert. Ich esse nicht mehr alles in mich hinein und kaufe dafür ein, nein. Ich esse normal, manchmal auch mehr und spucke dann einen Teil wieder aus, das hat sich reduziert auf das Abendessen. Mein Freund mit dem ich seit 3 Jahren zusammen bin, weiß nichts von meiner Krankheit. Ich traue mich nicht mich ihm gegenüber zu öffen. Niemand in meinem Umfeld weiß davon, auch meine Familie nicht. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich unbedingt gesund werden will und irgendwann ein Brech-freies Leben führen möchte, ich wünsche mir Kinder und habe Angst mir diesen Wunsch kaputt zu machen, bzw- schon kaputt gemacht zu haben. Auch die Angst vor einem Krebs bedingt durch die Bulimie wird von Tag zu Tag stärker und ich habe Angst, dass ich durch die Bulimie schon irgendetwas hervorgerufen habe. Die Tatsache, dass ich schon ein so großes Stück davon weggekommen bin, die Einsicht habe und auch den Willen, obwohl ich es bisher noch nicht alleine ganz geschafft habe davon wegzukommen, hat mich dazu ermutigt, mir einen Therapeuten zu suchen. Ich hoffe sehr dies ambulant in den Griff zu bekommen. Die Angst vor möglichen bereits vorhandenen Folgen der jahrelangen Bulimie sind im Moment tag täglich present und ich spiele mit dem Gedanken mich beim Internisten untersuchen zu lassen. Ich weiß nicht ob ich übertreibe und mich in was hineinsteigere aber Tatsache ist, das eine jahrelange Schindung von Körper und Seele stattgefunden hat, die man nicht wieder gut machen kann. Der Weg nach draußen ist die Lösung, man hat nur ein Leben und dieses sollte man sich nicht kaputt machen. Ich will es schaffen, gesund sein und eine Familie gründen. Das ist mein größter Wunsch!

Liebe Leserin,

haben Sie vielen Dank für Ihren offenen, ehrlichen Bericht. Ihre Idee, sich internistisch untersuchen zu lassen, ist keinesfalls übertrieben, zumal regelmäßiges Erbrechen u.a.Kaliummangel hervorrufen kann, der, falls vorhanden, dringend behandelt werden muss, da sonst Herzrhythmusstörungen auftreten können. Wenn Sie untersucht sind und keine ernsthaften Störungen gefunden wurden, sind Sie auch freier. Ihr Weg zur Psychotherapie und Ihr Wille, gesund zu werden, helfen Ihnen, den Weg zurück in ein völlig normales Leben zu finden. Sie sollten sich zunächst von der übermäßigen Essucht und dem Zwang, zu erbrechen, befreien. Es ist ähnlich, wie wenn Sie mit dem Rauchen aufhören. Am Anfang ist es furchtbar schwer. Je öfter Sie das tun, desto besser wird es. Unterstützend könnte ein Entspannungsverfahren gut für Sie sein. Vielleicht überlegen Sie sich das, denn in der Entspannung ist alles leichter. Wir wünschen ihnen alles erdenklich Gute auf Ihrem Weg und würden uns freuen, wieder von Ihnen zu hören. Liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

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