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Pleuramesotheliom

06.05.2012:

Erfahrungsbericht zum Thema Pleuramesotheliom

Link zum Fachartikel Pleuramesotheliom

Liebe Leser dieser Seiten,

auch ich habe ein Pleuramesotheliom. Erste Symptome hatte ich im Mai 2010: vorübergehende schwere Krämpfe rechts unterhalb der Rippen, so dass ich zunächst dachte, es handle sich um die Nieren. Da die Krämpfe nur sporadisch kamen, ging ich nicht zum Arzt. Außerdem hatte ich schon länger eine auffallende Heiserkeit, die ich aber mit den Folgen einer Schilddrüsenentfernung (Karzinom) in Zusammenhang brachte. Ende Oktober ließ ich mir die Grippeschutzimpfung geben und in dieser Nacht raste mein Herz, so dass ich den Notarzt rufen musste. Es war kein Herzinfarkt und man erließ es mir, ob ich ins Krankenhaus wollte oder nicht. Ich wollte lieber zu Hause bleiben und mich allmählich beruhigen. Dennoch war ich seither 'krank' mit Fieberschüben und weiterer Heiserkeit. Keine Schmerzen. Meine Hausärztin, die meine Lunge abgehört hatte, schickte mich zum Röntgen. Resultat: Rippenfellentzündung. Ein Lungenfacharzt machte Lungenfunktionsprüfung und Sono und meinte, es sei im Abklingen und gab mir für in drei Wochen einen erneuten Termin. Kurz vor diesem Termin hatte ich wieder einen heftigen Fieberschub. Es war ratsam, in die Klinik zu gehen. Dort untersuchte man gründlich mit vielen Röntgenaufnahmen und Ct. Kurz vor Weihnachten hatten die Ärzte (Uniklinik) die Vermutung, es könnte sich um einen Asbestkrebs handeln. Ich wurde jedenfalls gefragt, ob ich jemals mit Asbest in Verbindung gekommen sei, was ich erstaunt verneinte. Ich weiß bis heute nicht, wo und wie ich zu Asbest gekommen sein könnte. Man machte immer wieder Punktionen, um die Pleuraergüsse zu entfernen. Da kein Krebs entdeckt werden konnte, schickte man mich nach Hause. Immer noch keine Schmerzen und auch keinen Husten. Im Januar 2011 gab es wieder Fieberabende, teilweise bis über 39.5°, und ich war stark erkältet. Wieder zur Klinik, wieder viele Röntgenuntersuchungen und CT. Wieder kein Resultat. Man schlug mir vor, ich solle eine Thoraskopie machen lassen. Auf den Termin musste ich bis März warten. Inzwischen begannen 'Schmerzen' beim tiefen Atmen. Aufgefallen waren mir schon vorher reflexartige tiefe Atemzüge von einer Sekunde. Jetzt taten sie weh, aber nicht so schlimm. Die Thorakospopie erbrachte wieder nichts. Aber jetzt hatte ich Schmerzen um die Einstichstelle. Ich dachte, es sei noch von der Operation und es würde sich geben. Es verging nicht und ich ging wieder zur Klinik mit der Frage, ob da 'Mist' gemacht worden sei. Nein. Ich, ahnungslos, dachte nach wie vor an eine verschleppte Erkältung. Die Schmerzen waren noch erträglich. Dennoch lag ich oft tagelang im Bett, völlig geschwächt und mit abendlichem Fieber. Das viele Hin und Her in der Zeit bis zum Sommer schreibe ich nicht. Im Juli 2011 tastete ich einen Knoten an einer der Brustrippen. Hart wie Knochen. Knochenkrebs? Man machte eine Biopsie und dann, endlich, die Diagnose: Pleuramesotheliom. Fortgeschrittenes Stadium, nichts mehr zu machen. Operation, Chemo und Bestrahlung hätte nicht viel gebracht. Ich entschloss mich, in Ruhe auf mein Ende zu warten und nichts mehr zu machen. Keine Arzttermine mehr, keine Röntgenstrahlen (über 30! zählte ich). Mein Körper war geschwächt, ich hatte immer noch Fieberschübe und lag tagelang im Bett. Ende des Jahres ging es mir besser, auch wenn ich jetzt Husten bekam. Ich bilde mir ein, echter Orangensaft stärkte mich. Ich kann spazieren, die Schmerzen hielten sich bis vor kurzem in Maßen. Die Atemnot wurde aber stetig schlimmer. Jede kleine Steigung ist ein Problem und ich muss öfters stehenbleiben. Im Park setze ich mich eine Weile. Seit etwa zwei Wochen werden die Schmerzen heftiger und vor allem permanenter. Von Anfang an wollte ich keine Medikamente nehmen. Ich wollte wissen, wie es meinem Körper geht. In Zukunft werde ich wohl klein beigeben müssen. Den Husten beruhige ich mit Kaugummi. Besser als Tabletten. Meine Frage ist nun, ob es nicht besser ist, Morphium zu nehmen als Novalgin und Paracetamol und ähnliches, was man mir verschrieben hat. Morphium belastet zumindest nicht die anderen Organe. Was ich mir wünschen würde: dass es erlaubt sei, eine tödliche Kapsel neben mein Bett zu legen. Ich möchte dann sterben, wenn es nicht mehr geht. Ich möchte nicht mehr in ein Hospiz. Ich lebe allein, habe keine Angehörigen mehr, bin 68 Jahre alt und niemandem verpflichtet. In meinem Fall wäre es doch sinnvoll.
Danke für Ihr 'Zuhören'. Seelisch geht es mir ganz gut.

Liebe Y.,

wenn die Schmerzen unerträglich werden, ist natürlich Morphin notwendig. Morphin hat allerdings den Nachteil, dass es die Atmung verschlechtern kann. Dennoch sollte man, wenn es schlimm wird, nicht darauf verzichten. Ihr Wunsch nach Sterbehilfe ist sehr gut nachzuvollziehen, verständlicherweise jedoch nicht erlaubt. Auch das ist nachvollziehbar. Wir haben den Eindruck, dass Sie sehr mutig sind und wünschen Ihnen von Herzen, dass Sie nicht lange leiden müssen und dass Sie dem Leben doch noch hin und wieder etwas abgewinnen können. Alles erdenklich Liebe für Sie und für Ihren ehrlichen Bericht.

Ihr Biowellmed Team

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