Was ist eine paraösophageale Hernie?
Bei der paraösophagealen Hernie droht bei ausgeprägter Ausbildung Gefahr. Die Speiseröhre geht als gerader Schlauch unterhalb des Zwerchfells in den Magen über. Am Durchtritt durch das Zwerchfell wird es durch einen Ringmuskel abgedichtet, um einen Säurerückfluss vom Magen in die Speiseröhre zu verhindern.
Unterstützt wird dieser Muskel in seiner Funktion durch die Muskelplatte des Zwerchfells. Mit zunehmendem Alter lässt auch dieser Muskel in seiner Funktion nach, wodurch der Abschluss zur Speiseröhre hin nicht mehr vollständig funktioniert und ein Teil des Magens durch die Lücke in Richtung Brustraum wandert. Auch zu üppige Ernährung mit Überfüllung des Magens und mangelnde Bewegung tragen zu der Erkrankung bei.
Symptome einer paraösophagealen Hernie
Aufstoßen und Herzdruck
Anfangs bestehen meistens keine Beschwerden. Je mehr sich der Magen jedoch durch die Lücke nach oben schiebt, desto häufiger können Beschwerden auftreten wie Aufstoßen, Herzdruck, vor allem nach dem Essen, Atemnot.
Atemnot und Komplikationen bei einem „Upside-down stomach“
Im schlimmsten Fall wandert der Magen völlig in den Brustraum und kommt neben der Speiseröhre zu liegen, man spricht von einem upside down stomach. Dann kann die Nahrung nicht mehr seinen gewohnten Weg nehmen und es kann zu Aufstoßen, Völlegefühl und Magenschmerzen kommen.
Durch Druck auf das Herz können Herzbeschwerden auftreten, durch die Einengung des Lungenraums Atemprobleme und durch den Druck auf den Magen durch die Brustorgane Magengeschwüre, Einschnüren, Abschnüren, Blutungen, Absterben von Gewebe, Blutarmut.
Diagnose einer paraösophagealen Hernie
Magenspiegelung als erste Untersuchungsmethode
Die Verdachtsdiagnose wird durch eine Magenspiegelung geäußert.
CT von Abdomen und Thorax zur genauen Diagnostik
Dann ist die Durchführung eines CT des Abdomens und Brustraumes sinnvoll.
Behandlungsmöglichkeiten bei einer paraösophagealen Hernie
Konservative Behandlung mit Protonenpumpenhemmern
Die Behandlung erfolgt mit Protonenpumpenhemmern, welche die Säurebildung vermindern. Sinnvoll ist immer eine diätetische Umstellung mit häufigen kleinen Mahlzeiten und einer Gewichtsoptimierung.
Operative Optionen: Fundoplicatio und Fixierung
Dennoch reichen diese Maßnahmen meist nicht aus und man muss sich wegen der oben genannten Risiken eine operative Sanierung überlegen. In Frage kommt die Fundoplicatio, bei welcher der Magen an seine ursprüngliche Stelle zurückverlagert wird und ein künstlicher Sphinkter durch eine Muskelmanschette gebildet, die den Magen nach oben abschließt.
Als zweite Möglichkeit kann man operativ den Magen an seine ursprüngliche Stelle verlagern und mit Nähten an der Bauchdecke fixieren, damit er nicht wieder nach oben rutscht.
Komplikationen und Risiken
Risiko von Speiseröhrenkrebs durch Säurerückfluss
Es kann zu Speiseröhrenkrebs kommen, da die Speiseröhre nicht auf den sauren Rückfluss eingestellt ist und mit bösartiger Umwandlung ihrer Zellen reagieren kann.
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