Niereninsuffizienz und Vaskulitis: Ursachen, Symptome und Behandlung

Kurz und bündig: Unter Vaskulitis versteht man eine entzündliche Gefäßkrankheit. Sie befällt nicht selten auch die gut durchblutete Niere.

Ursachen und Risikofaktoren

Vaskulitiden sind seltene, aber gefährliche autoimmun bedingte Entzündungen der Gefäßwand. Die Entzündung kann zum Verschluss des Gefäßes, zum Einreißen oder zu einer lokalen Erweiterung (Aneurysma) und zu einer Entzündung in Umgebung des Gefäßes führen.

Symptome und Krankheitsbilder

Diese sind abhängig vom betroffenen Gefäßabschnitt und von der Schwere der Entzündung. Bei folgenden Vaskulitiden kann die Niere mit betroffen sein:

  • Takayasu-Arteriitis: Alter meist unter 40 Jahre, betrifft vor allem die großen Gefäße.
  • Riesenzellarteriitis (Arteriitis temporalis): Alter meist über 50 Jahre, betrifft vor allem die Kopfgefäße.
  • Polyarteriitis nodosa: Betrifft vor allem die Eingeweide- und Nierengefäße und verursacht typischerweise aneurysmatische Veränderungen. Verursacht häufig Bauch- und Flankenschmerzen, die Nierenfunktion verschlechtert sich häufig, eventuell tritt Bluthochdruck auf. Die Erkrankung weist eine Assoziation zu Hepatitis B auf.
  • Kawasaki-Syndrom: Vor allem bei Kindern, die Herzkranzgefäße können betroffen sein. Es kann zu Haut-, Bindehaut- oder Schleimhautveränderungen kommen.
  • Mikroskopische Polyangiitis: ANCA (anti-neutrophile cytoplasmatische Antikörper) positiv, ohne Granulome. Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme und Muskelschmerz können auftreten.
  • Granulomatose mit Polyangiitis (früher Morbus Wegener): ANCA positiv, mit Granulomen. Es treten Probleme im Nasen-Rachen-Raum wie blutiger Schnupfen oder Borken und Krusten in der Nase auf. Es kann zu Augenentzündungen kommen sowie zu Gewichtsverlust, Fieber, Nachtschweiß und Muskelschmerz.
  • Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (früher Churg-Strauss-Syndrom): ANCA positiv, mit Asthma. Die Niere wird hier selten befallen.
  • Anti-GBM-(glomeruläre Basalmembran)-Erkrankung (früher Goodpasture Syndrom): Mit ausschließlichem Befall von Niere und Lunge.
  • Cryoglobulinämische Vaskulitis: Oft mit Hepatitis C assoziiert.
  • IgA-Vaskulitis (früher Purpura Schönlein-Hennoch): Eine typische Form der Vaskulitis.

Behandlungsmöglichkeiten

Systemische Vaskulitiden sind gefährlich, wenn sie nicht erkannt werden. So kann z. B. die Arteriitis temporalis zum Verlust des Augenlichts führen, eine Granulomatose mit Polyangiitis kann unerkannt innerhalb von einigen Monaten zum Tod führen. Die Therapie wird häufig mit Cyclophosphamid und Kortison durchgeführt. Die Erhaltungstherapie erfolgt mit Azathioprin. Kortison wird bei Remission schnellstmöglich abgesetzt. Alternativ wird Rituximab eingesetzt, welches auch beim Wiederauftreten der Erkrankung eine Option darstellt. Bei sehr schwerem Nierenbefall kann ein Plasmaaustausch notwendig werden.

Leseempfehlungen:

  1. Autoimmunerkrankung und Covid-Booster?
    Ein Artikel, der die Zusammenhänge zwischen Autoimmunerkrankungen und den Auswirkungen eines Covid-Boosters beleuchtet.

    Mehr erfahren

  2. Covid 19 Therapie – Biowellmed
    Dieser Artikel bietet aktuelle Erkenntnisse zu Covid-19-Therapien und ihren Auswirkungen auf chronische Krankheiten.

    Mehr erfahren

  3. Immunsystem und seelische Trigger
    Ein aufschlussreicher Beitrag zu den Wechselwirkungen zwischen dem Immunsystem und emotionalem Stress.

    Mehr erfahren

Erfahrungsberichte (2) zum Thema „Niereninsuffizienz und Vaskulitis: Ursachen, Symptome und Behandlung“

Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.

Schreiben Sie Ihren eigenen Erfahrungsbericht

  1. Mein Bruder hat vaculitis in Lunge und Niere.
    Mittlerweile ist er dislysepatient
    Und die Krankheit ist auch in der
    Lunge aktiv.
    Momentan geht es ihm sehr schlecht
    Erliegt das 2 mal innerhalb von 6
    Wochen im Klinikum mit einer
    Lungenentzündung
    Er ist 44 und denkt ans Sterben
    Die Kraft weicht aus ihm
    Symptome sind blutspucken, starke Gewichtsabnahme , gelenkschmerzen und Appetitlosigkeit
    Ich weiß nicht was ich ihm sagen soll

    1. Liebe Frau Hofman,
      das ist eine besonders schwierige Situation. Sie können nicht direkt etwas tun, denn dafür sind die Ärzte zuständig. Sie können jedoch für Ihren Bruder da sein, indem Sie ihm wirklich zuhören, seine Bedürfnisse, Sorgen und Probleme hören und mit ihm gemeinsam überlegen, was Sie tun können. Sagen Sie Ihrem Bruder ruhig, dass Sie sich machtlos fühlen und doch alles für ihn tun wollen, was in Ihrer Macht steht. Manchmal sind es kleine Dinge, die doch eine große Bedeutung haben. Sie schaffen das. Liebe Grüße

      Ihr Biowellmed Team

Ihr Bericht zum Thema Niereninsuffizienz und Vaskulitis: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ihre Angaben sind freiwillig. Wenn Sie nicht Ihren Namen angeben möchten, geben Sie bitte 'anonym' in das Feld 'Name' ein. Die anderen Felder können Sie je nach Belieben ausfüllen oder leer lassen.

Bitte haben Sie Verständnis dass wir nicht jede Frage beantworten können, da eine persönliche Beratung zu Krankheiten nicht erlaubt und auch nicht sinnvoll ist. Jede individuelle Beratung setzt eine eingehende Betrachtung der Krankheitsgeschichte und eine gründliche Untersuchung voraus. Wir veröffentlichen gerne jeden Beitrag. Die in unserem Gesundheitsportal zugänglichen unkommentierten Berichte von Betroffenen stellen jedoch ungeprüfte Beiträge dar, die nicht den wissenschaftlichen Kriterien unterliegen. Wir übernehmen daher keinerlei Haftung für die Inhalte der Berichte, auch nicht für den Inhalt verlinkter Websites oder von Experten zur Verfügung gestellter Beiträge. Wir haften auch nicht für Folgen, die sich aus der Anwendung dieser wissenschaftlich nicht geprüften Methoden ergeben. Benutzern mit gesundheitlichen Problemen empfehlen wir, die Diagnose immer durch einen Arzt stellen zu lassen und jede Behandlung oder Änderung der Behandlung mit ihm abzusprechen. Wir behalten uns auch das Recht vor, Beiträge zu entfernen, die nicht vertretbar erscheinen oder die mit unseren ethischen Grundsätzen nicht übereinstimmen. Alle Angaben oder Hinweise, die wir hier machen, sind hypothetisch, da sie nicht auf einer Untersuchung beruhen, sind nicht vollständig und können daher sogar falsch sein. Auch dienen unsere Erörterungen nur als Grundlage für das Gespräch mit Ihrem Arzt und sind niemals als Behandlungsvorschläge oder Verhaltensregeln zu verstehen. Ihr Bericht ist für die Veröffentlichung im Internet und über anderen digitalen Kanälen von Ihnen freigegeben.

Wir helfen Ihnen gerne - helfen Sie uns?!
Über Ihren Klick auf “Cookies zulassen” unterstützen Sie unsere Arbeit. Diese ist ausschließlich werbefinanziert. Vielen Dank.