Nagelpilz: Ursachen, Symptome und effektive Behandlungsoptionen

Ursachen und Risikofaktoren für Nagelpilz

Die Zahl der Nagelerkrankungen, insbesondere auch im Kindesalter, steigt. Nagelpilz ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern eine Infektionskrankheit, die sich von Kopf bis Fuß und auch zwischen Personen ausbreiten kann.

Einfluss von geschlossenen Schuhen und sportlicher Aktivität

Das Tragen geschlossener Schuhe und die Zunahme sportlicher Aktivitäten belastet die Nägel und führen zu einer Zunahme der Nagelpilzkrankheit durch feuchte Haut und durch Plastikschuhe. Durchblutungsstörungen und Rauchen begünstigen eine Erkrankung.

Rolle von Durchblutungsstörungen und Rauchen

Ursache sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern sind vor allem (in ca. 90 %) die Pilzarten Trychophyton rubrum und Trichophyton mentagrophytes (Dermatophyten = Fadenpilze), in ca. 5 – 10 % Candida = Hefepilze, bei ca. 5 % Schimmelpilze, meist Scopulariopsis brecicaulis. Zusätzlich kann der pilzbefallene Nagel noch von Bakterien superinfiziert werden.

Symptome und Diagnose von Nagelpilz

Nagelpilzinfektionen sind nicht bedrohlich. Die Krankheit kann nicht in das Körperinnere eindringen, da Hautpilze sehr langsam wachsen und nur bei relativer Kälte von 25 – 28 ° gedeihen können. Deshalb werden auch Pilzkrankheiten durch kalte Füße begünstigt.

Typische Anzeichen wie Verfärbung und Verdickung der Nägel

Allerdings können sich die Pilze von den Nägeln auf die Haut ausbreiten, z. B. im Bereich des Gesichts. Außerdem fühlen sich viele Patienten durch die Erkrankung ausgegrenzt. Die Diagnose ist im Allgemeinen eine Blickdiagnose. Der Nagel ist verfärbt, verdickt oder atrophisch.

Diagnosemethoden: Blickdiagnose und Erregerbestimmung

Bestehen Zweifel an der Diagnose, entfernt der Arzt ein Stück des Nagels und legt eine Zellkultur an, in der sich dann die Pilze züchten und differenzieren lassen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Nagelpilz

Bei einer erfolgreichen Behandlung wird der infizierte Nagelanteil entfernt. Dies kann mit Laser, Fräsen oder Behandlung mit 40 % igem Harnstoff (z. B. Onyster® oder mit dem Zusatz von breit wirkendem Bifonazol-Antipilzmittel Canesten extra Nagelset®) geschehen. Letztere kann vom Patienten selbst durchgeführt werden und benötigt meist 2 Wochen. Der Vorgang ist schmerzfrei.

Lokaltherapien: Harnstoff und Antimykotika

Stehen bleiben nur die gesunden Nagelanteile. Die Laserbehandlung mit dem 3 step-Pinpoint- oder Cool-Breeze ist nicht nur teuer, sondern auch ineffizient, da hierbei nur eine Temperatur von ca. 60 ° erreicht wird und die Sporen der Erreger bis 80° überleben. Wirksam dagegen sind erbium-Yag-Laser.

Systemische Therapien: Tabletten und Intervallbehandlung

Bei dieser Behandlung können jedoch Nagelbettzerstörungen und Schmerzen auftreten. Die vom Pilz befreite Nagelwunde muss konsequent mit Antimykotika behandelt werden, am besten mit Bifonazol haltigen Sprays (z. B. Canesten extra® Spray), die neben dem Pilzmittel auch noch schützende antibakterielle und antientzündliche Eigenschaften aufweisen.

Laserbehandlung: Vor- und Nachteile

Der Wirkstoff ist auch bei Kindern und Schwangeren zugelassen. Alternativ kann täglich mit Ciclopoli gepinselt werden, einem flüssigen Lack, der sporozid wirkt und auch in tiefere Nagelschichten dringt.

Nebenwirkungen und Risiken der Therapie

Gleichzeitig müssen die Schuhe behandelt werden mit z. B. CalCifu Dosierspray, da Sporen in Schuhen bis zu 6 Monaten überleben können. Sind mehr als 50 % des Nagels oder 3 Nägel gleichzeitig befallen, bringt eine örtliche Behandlung mit fungiziden Cremes oder Nagellack (z. B. mit dem Wirkstoff Ciclopirox) keinen Erfolg mehr.

Leberbelastung und Blutbildveränderungen

Dann ist eine systemische Therapie notwendig in Form von Tabletten. Grundlage sollte immer die Nagelsäuberung durch Lokalbehandlung sein, da die alleinige Tablettenbehandlung nur eine Erfolgsquote von 40 – 70 % hat. Die meisten Studien verlangen eine fortwährende Gabe über 3 Monate.

Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und älteren Patienten

Problem ist dabei, dass die verwendeten Substanzen wie Terbinafin bzw. Fluconazol zu Leberschäden und Blutbildveränderungen führen können und deshalb eine regelmäßige Überwachung mit Hilfe von Blutuntersuchungen notwendig ist. Für Kinder ist Fluconazol meist gut verträglich, bei älteren Patienten ist Terbinafin wegen der fehlenden Interaktionen vorzuziehen.

Besonderheiten bei Nagelpilz im Kindesalter

Man kann auch gute Erfolge mit einer Intervalltherapie nachweisen. Bei diesem Therapieschema wird die Substanz 1 Woche lang gegeben, damit das Medikament zunächst anflutet. Dann kann man das Medikament 1 x wöchentlich weitergeben.

Bedeutung der Keimbestimmung

Diese Behandlung kann bis zur Ausheilung weitergeführt werden. Vorteil ist, dass damit eine bedeutend niedrigere Dosierung erreicht wird und die Behandlung fast nebenwirkungsfrei durchgeführt werden kann. Dies ist insofern bedeutend, da bereits 0,001µg/ml Terbinafin tödlich sind.

Umgang mit Infektionen durch Haustiere

Reicht die örtliche Behandlung aus, muss sie konsequent durchgeführt werden und vor allem auch im Bereich der Nagelmatrix (die Stelle des Nagelbetts, aus der der neue Nagel wächst). Da die Medikamente auch Wirksamkeitslücken aufweisen, ist es sinnvoll, vor der Therapie den Erreger zu bestimmen.

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Eine Antwort auf „Nagelpilz: Ursachen, Symptome und effektive Behandlungsoptionen“

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  1. Hallo,

    kann man auch einen Nagelpilz bekommen, ohne dass man sich irgendwo angesteckt hat, z.B. Schwimmbad, Sport, fremde Handtücher, Kleidung etc.?
    Natürlich muss letztendlich ein Arzt die Diagnose stellen, aber besteht grundsätzlich die Möglichkeit, auch "einfach so" einen Nagelpilz zu bekommen?
    Und sind Tabletten gegen Nagelpilz wirklich so "gefährlich"?
    Ich freue mich über eine kurze Antwort von Ihnen.

    Viele Grüße

    Liebe*r Leser*in,

    der Nagelpilz entsteht durch Pilzsporen und wird immer übertragen, am häufigsten von Mensch zu Mensch, jedoch auch über Tiere oder Gegenstände. Es gibt begünstigende Faktoren wie z.B. feuchte Füße, Diabetes etc. Die Behandlung mit Tabletten ist deshalb gefährlich, weil sie sowohl Leber, Niere als auch das Blutbild angreifen können. Sie bedarf deshalb einer regelmäßigen Blutkontrolle unter Einnahme, da es sonst schlimmstenfalls auch mal lebensgefährlich werden könnte. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

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