Multiples Myelom: Ursachen, Symptome und moderne Behandlungsansätze

Was ist ein Multiples Myelom?

Multiples Myelom, auch bekannt als Plasmozytom, ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, bei der sich Plasmazellen unkontrolliert vermehren. Diese abnormen Plasmazellen verdrängen gesunde Zellen im Knochenmark und produzieren übermäßig viele funktionslose Antikörper (Paraproteine), die verschiedene Organe schädigen können.

Ursachen und Risikofaktoren

Etwa 6000 Neuerkrankungen diagnostiziert man in Deutschland jährlich. Vor allem Menschen zwischen 65 und 70 Jahren sind betroffen, Männer etwas häufiger als Frauen. Es ist nach der chronisch lymphatischen Leukämie die zweithäufigste bösartige Blutkrankheit. Familiär gehäuftes Auftreten ist möglich.

Altersbedingtes Risiko

Die genauen Ursachen des Multiplen Myeloms sind nicht vollständig geklärt. Bekannte Risikofaktoren sind: Alter: Die meisten Patienten sind über 60 Jahre alt. Geschlecht: Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Genetik: Eine familiäre Häufung wurde beobachtet. Strahlenexposition: Langzeitexposition gegenüber Strahlung kann das Risiko erhöhen.

Symptome und erste Anzeichen

Zu Beginn der Erkrankung kommt es meist nur zu Müdigkeit und Knochenschmerzen. Männer erkranken häufiger als Frauen (Verhältnis 3:2). Wenn Knochendefekte (Osteolysen) auftreten, können diese Beschwerden machen. Die krankheitsbedingte Blutarmut macht müde.

Knochenschmerzen und Osteolysen

Das Multiple Myelom kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die oft erst spät auftreten: Knochenschmerzen: Besonders im Rücken und in den Rippen. Knochenschwäche und -brüche: Durch die Knochenmarkinfiltration und die Bildung von Osteolysen. Anämie: Müdigkeit und Schwäche durch die Verdrängung normaler Blutzellen. Infektionsanfälligkeit: Durch eine verminderte Produktion normaler Antikörper. Nierenprobleme: Durch die Ablagerung von Paraproteinen in den Nieren.

Diagnosemethoden

Zur Diagnose eines Multiplen Myeloms werden verschiedene Tests durchgeführt: Blut- und Urinuntersuchungen: Nachweis von Paraproteinen und anderen abnormalen Proteinen. Knochenmarkbiopsie: Untersuchung des Knochenmarks auf abnormale Plasmazellen. Bildgebende Verfahren: Röntgen, CT oder MRT zur Beurteilung von Knochenschäden.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie des Multiplen Myeloms richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung, dem Allgemeinzustand des Patienten und individuellen Faktoren: 1. Medikamentöse Therapie Die medikamentöse Therapie bildet die Basis der Behandlung des Multiplen Myeloms. Sie umfasst verschiedene Medikamentenklassen: Chemotherapie: Traditionelle Chemotherapeutika wie Melphalan oder Cyclophosphamid werden eingesetzt, um die Krebszellen zu zerstören. Immunmodulatoren: Medikamente wie Thalidomid, Lenalidomid und Pomalidomid fördern das Immunsystem und hemmen das Wachstum der Myelomzellen. Proteasom-Inhibitoren: Bortezomib, Carfilzomib und Ixazomib verhindern den Abbau von Proteinen in den Krebszellen, was zu deren Tod führt. Monoklonale Antikörper: Daratumumab und Elotuzumab zielen spezifisch auf Proteine auf der Oberfläche der Myelomzellen ab, was das Immunsystem zur Zerstörung dieser Zellen anregt. Histon-Deacetylase-Inhibitoren: Panobinostat wird verwendet, um die Genexpression in den Krebszellen zu verändern und deren Wachstum zu hemmen.

Stammzelltransplantation: Verfahren und Nutzen

Für geeignete Patienten wird eine Hochdosis-Chemotherapie, meist mit Melphalan, gefolgt von einer autologen Stammzelltransplantation durchgeführt. Dabei werden eigene Stammzellen des Patienten entnommen und nach der Hochdosis-Therapie wieder zurückgegeben, um das Knochenmark zu regenerieren.

Fortschritte in der Forschung

Die Forschung im Bereich des Multiplen Myeloms ist sehr aktiv. Hier einige der neuesten Entwicklungen: CAR-T-Zell-Therapie Die CAR-T-Zell-Therapie, bei der T-Zellen des Patienten genetisch modifiziert werden, um spezifische Myelomzellen zu erkennen und zu zerstören, zeigt vielversprechende Ergebnisse. Produkte wie Ide-cel und cilta-cel sind bereits zugelassen und bieten neue Hoffnung für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Myelom.

BiTE-Antikörper: Präzise Immunantwort gegen Krebszellen

BiTE-Antikörper Bispezifische T-Zell-Engager (BiTE) wie Teclistamab binden sowohl an Myelomzellen als auch an T-Zellen, wodurch eine gezielte Immunantwort gegen die Krebszellen ausgelöst wird.

Prognose und Lebensqualität

Die Prognose des Multiplen Myeloms hat sich in den letzten Jahren durch neue Therapieansätze deutlich verbessert. Die Überlebenszeit variiert jedoch stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter des Patienten, dem Krankheitsstadium und dem Ansprechen auf die Behandlung.

Leben mit Multiplem Myelom: Tipps und Unterstützung

Neben der medizinischen Behandlung ist die Unterstützung der Lebensqualität ein wichtiger Aspekt. Physiotherapie, Schmerzmanagement, psychologische Unterstützung und Selbsthilfegruppen können eine große Hilfe sein.

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Eine Antwort auf „Multiples Myelom: Ursachen, Symptome und moderne Behandlungsansätze“

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  1. Meine Mama ist vor 5 Monaten nach 9 Jahren mit Plasmozytom gestorben .Ich war bei Ihr bis zum Schluß.
    Ich selber bin mit 33 Jahren erkrankt Diagnose: Enzephalitis (so richtig weiß man nicht was die Erkrankung ausgelöst hat.)
    Ich bin seit 94 berentet und im Rolsstuhl.
    Nun meine Frage .Ich habe seit Jahren starke Schmerzen im Rücken und in den Gelenken. Bei meiner Mam wurde erst nach fast 30 Jahren das Plasmozytom durch einen zufallsbefund erkannt. Einige Schmerzen gleichen denen meiner Mama.
    Ich finde einige parrallelen will mir aber auch nichts einbilden da ich diese Krankheit mit allen seinem bösen Fortschreiten bei meiner Mam kennengelernt habe.
    Können sie mir einen Rat geben.

    Liebe Leserin,

    tatsächlich kommen solche Beschwerden bei vielen Krankheiten vor. Dennoch sollten Sie Ihren Arzt auf Ihren Verdacht hinweisen. Er wird dann Blut abnehmen(Entzündungwerte, Immunglobuline, Nierenwerte, Kalzium) und Ihren Urin auf Paraproteine untersuchen. Zu den Beschwerden, bei denen man hellhörig werden muss gehören Müdigkeit, Gewichtsabnahme, Nachtschweiß und Fieber. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

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