Was ist MRSA?
Wann ist das Risiko einer MRSA-Besiedlung erhöht? Bei einer stationären Behandlung in den letzten 6 Monaten mit über 4-tägiger Verweildauer und sanierter MRSA-Besiedlung in der Vorgeschichte und/oder dem Vorliegen von zwei der folgenden Risikofaktoren: chronische Pflegebedürftigkeit, Antibiotika-Therapie in den letzten 6 Monaten, Katheter (PEG, Blasenkatheter), Hauterkrankungen mit offenen Wunden oder Gangrän, tiefe Weichteilinfektionen, Dialysepflicht oder Immunsuppression, Altenheimbewohner, der aus dem Krankenhaus zurückverlegt wurde.
Methicillin-resistente Staphylococcus-aureus-Stämme (MRSA) sind ein zunehmendes Problem in der Medizin, da die Erkrankung zu langwierigen und schwierigen Behandlungen führen kann.
Ursachen und Übertragungswege
Staphylokokken sind Bakterien, die man normalerweise auf der gesunden Haut oder Schleimhaut findet. Auch die Nasenhöhlen werden bei Gesunden zu ca. 37 % von ihnen besiedelt. Normalerweise sind Staphylokokken nicht pathogen. Durch Hautverletzungen und medizinische Maßnahmen können sie zur Erkrankung führen, insbesondere, wenn das Immunsystem geschwächt ist und ein Befall mit resistenten Bakterien auftritt.
Gefährdet sind vor allem Menschen mit chronischen Wunden oder Geschwüren, mit Drainagen oder Kathetern. Man unterscheidet heute zwischen hMRSA (h = hospital, d. h., im Krankenhaus erworben) und cMRSA (community), d. h., außerhalb des Krankenhauses erworben. Eine Besiedlung mit dem Erreger bedeutet noch keine Infektion. Diese erst führt zur Krankheit. Die Übertragung erfolgt überwiegend durch Ärzte und Pfleger über die Hände.
Symptome einer MRSA-Infektion
Es können Furunkel entstehen, schwere Wundinfektionen, Lungenentzündungen oder eine Sepsis.
Diagnoseverfahren bei MRSA
Feststellen der Erkrankung durch Abstriche gefährdeter Bezirke wie Nasenvorhof, Rachen, rektal/anal, perianal, an offenen Hautdefekten und Untersuchung im Labor. Abstriche sind notwendig bei Nachweis von MRSA, bei erhöhtem Risiko für MRSA. Sie sind nicht notwendig, wenn kein direkter Kontakt zu einem MRSA-Erkrankten bestand und kein weiterer Risikofaktor vorliegt oder wenn kein Risiko einer MRSA-Besiedlung besteht.
Behandlungsmöglichkeiten
Alle Patienten, bei denen MRSA nachgewiesen wurde, werden behandelt. Eine lokale Behandlung wird dann angewendet, wenn eine Kontamination mit MRSA vorliegt, jedoch keine Symptome einer Infektion vorliegen. Nur Patienten, die kontaminiert sind und Symptome einer Infektion aufweisen, werden systemisch mit Antibiotika nach Antibiogramm behandelt.
Nach Bestimmung der Resistenz wird, falls der Erreger lediglich im Nasenvorhof festgestellt wurde, Mupirocin-Nasensalbe zur Therapie verordnet. Besteht gegen diese eine Resistenz, ist der infektiologische Konsiliardienst gefragt. Außerdem sollten 3 mal täglich Mund- und Rachenraum mit einer antiseptischen Lösung desinfiziert werden. Bei MRSA-Infektion sollten Körper und Haare antiseptisch gewaschen werden sowie Kleidung und Gebrauchsgegenstände desinfiziert.
Das Pflegepersonal sollte sich mit Kitteln, Einmalhandschuhen und Mundschutz schützen und auch die weitere Übertragung verhindern. Der betroffene Patient muss isoliert werden. Haut und Haare sollen mit antiseptischen Substanzen behandelt werden. Textilien und Gegenstände, die die Haut oder Schleimhaut berühren, sollen täglich gewechselt bzw. desinfiziert werden. Wäsche und Geschirr sollten mindestens bei 60 ° gewaschen werden.
Vorbeugung von MRSA
Die beste Vorbeugung besteht in der hygienischen Händedesinfektion und dem Tragen von Einmalhandschuhen.
Abschluss der Behandlung
An 3 hintereinander folgenden Tagen sollte ein Abstrich entnommen werden aus Nasenvorhof, Perianalregion und Stellen, an denen MRSA nachgewiesen wurde. Sind mindestens 6 Proben MRSA frei, kann die Isolation aufgehoben werden. Auch Patienten, die nicht MRSA frei sind, dürfen nach Hause entlassen werden, wenn die Angehörigen nicht gefährdet sind (erhöhte Risikofaktoren) und der Hausarzt den Kranken weiter betreut.
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