Kurz und bündig: Medikamentös bedingte Leberschäden nehmen zu. Hierzu gehören auch pflanzliche Medikamente und sogenannte Gesundheitspräparate oder Anabolika.
Ursachen für medikamentös bedingte Leberschäden
Medikamentös – toxische Leberschäden sind heute bei über 1000 Medikamenten beschrieben. Diese sind in http://livertox.nih.gov/ gelistet. Auch bei gängigen Medikamenten finden sich schwere Leberschädigungen. Da bei medikamentös bedingtem hepatozellulärem Ikterus (Gelbsucht) die Sterblichkeit bei 10 – 50 % liegt, ist die Diagnostik und entsprechende Therapie von großer Bedeutung.
Diagnose und Feststellen der Erkrankung
Im Blut können die Transaminasen nur mäßig erhöht sein. Hohe Bedeutung hat der Bilirubinspiegel, der einen Marker für eine ernste Situation darstellt. Ist dieser Wert erhöht, muss eine Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane folgen. Sind Bilirubin und Leberwerte erhöht, muss zwischen hepatozellulärem und cholestatischem Krankheitsbild unterschieden werden.
Hepatozelluläre und cholestatische Ursachen
Bei der hepatozellulären Ursache ist die AST/ALT – Ratio erhöht. Dann muss nach Alkohol, Hepatitis, Fettleber, Autoimmunhepatitis und Hämochromatose gefahndet werden, seltener kann auch ein Morbus Wilson oder ein Alpha-1-Antitrypsinmangel Ursache sein. Bei einer Sprue sind ebenfalls in 5 – 10 % die Leberwerte erhöht. Bei der Cholestase sind vor allem Gamma-GT und AP erhöht, dann muss man an Gallensteine, einen Tumor, Sarkoidose oder Lebervenenobstruktion denken.
Symptome medikamentös bedingter Leberschäden
Bei einem Bilirubinanstieg kann ein Ikterus vorliegen (Augen und Haut werden gelb). Manchmal besteht lediglich ein Völlegefühl oder die Erhöhung der Leberwerte ist ein Zufallsbefund.
Behandlung von medikamentös bedingten Leberschäden
Die Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung.
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