Medikamente gegen Magensäure: Wirkung, Nebenwirkungen und Tipps

Überblick über Medikamente gegen Magensäure

Medikamente zur Behandlung von Magensäureüberschuss umfassen verschiedene Klassen, darunter säurebindende Mittel wie Antazida. Diese Medikamente sind besonders hilfreich, um kurzfristig die Magensäure zu neutralisieren und Sodbrennen zu lindern.

Aluminium- und Magnesium-Verbindungen

Aluminiumverbindungen wirken nur leicht säurebindend und nur kurz, meist bis zu 3 Stunden. Sie werden daher oft mit Magnesium kombiniert. Da Aluminiumverbindungen leicht verstopfend wirken und Magnesiumverbindungen den Stuhlgang fördern, heben sich diese Nebenwirkungen bei Verbindungen häufig auf.

Werden Aluminium und Magnesium schichtgitterartig vernetzt, hält die Wirkung länger an. Bei einer Einschränkung der Nierenfunktion oder Dialysepflicht dürfen aluminiumhaltige Medikamente nicht eingenommen werden, da in diesen Fällen größere Mengen an Aluminium in das Blut und somit ins Gewebe gelangen und zu schweren Störungen führen können.

Kombinationen mit Calciumcarbonat und weiteren Zusätzen

Ein Zusatz von Zitronensäure und Vitamin C erhöht die Aufnahme von Aluminium in den Darm, sodass größere Mengen, die normalerweise nicht in unseren Körper gelangen, aufgenommen werden können. Aluminium bindet Säure und auch andere Wirkstoffe, sodass bei Einnahme anderer Wirkstoffe deren Wirkung abgeschwächt werden kann.

Ein Einnahmeabstand von 2-3 Stunden zu den übrigen Medikamenten ist daher erforderlich. Anticholinergika können zu einer erhöhten Magnesiumaufnahme in den Darm führen und bei gleichzeitiger Einschränkung der Nierenfunktion die Menge an Magnesium in gefährliche Bereiche ansteigen lassen.

H2-Rezeptoren-Blocker: Funktionsweise und Einsatzgebiete

Eine stärkere Wirksamkeit als die säurebindenden Medikamente zeigen die H2-Rezeptoren-Blocker. Diese Wirkstoffe besetzen Rezeptoren für Histamin im Magen, welches die Säureproduktion steuert. Eine längere Einnahme von H2-Blockern ohne Abklärung durch eine Magenspiegelung ist nicht zu empfehlen.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis verringert werden. Nizatidin darf in diesem Falle gar nicht angewandt werden. Die Wirkung von Pilzinfektionsmitteln wie Itraconazol und Ketoconazol wird abgeschwächt.

Protonenpumpenhemmer: Die stärksten Säureblocker

Protonenpumpenhemmer blockieren die Säureproduktion im Magen durch Hemmung eines Enzyms. Sie sind die stärksten Säurehemmer und führen zu einer raschen Besserung von Schmerzen und zum Abheilen von Geschwüren.

Vorsicht ist geboten, da sie die Wirkung von Pilzinfektionsmitteln schwächen können. Sie beeinflussen die Leberfunktion und dürfen bei Leberschäden nur mit Vorsicht angewandt werden.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Wie bei fast allen Medikamenten können auch bei der Behandlung mit Magensäureblockern Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören juckende Hautausschläge oder Unverträglichkeiten bis hin zur Schleimhautschwellung, die sehr gefährlich sein können.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Ein Einnahmeabstand von 2-3 Stunden ist zu empfehlen, da die Wirkung anderer Medikamente abgeschwächt werden kann. Cimetidin hat zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und ist daher bei einer Kombinationstherapie mit Vorsicht anzuwenden.

Auf jeden Fall gilt auch hier der Rat, andere Medikamente im Abstand von 2-3 Stunden einzunehmen. Es können Blutbildveränderungen, Nieren- bzw. Leberentzündungen auftreten.

Besondere Patientengruppen

Schwangerschaft und Stillzeit: Was ist erlaubt?

In Schwangerschaft und Stillzeit sollten Aluminiumverbindungen nur kurzfristig genommen werden. Mit zunehmender Verschlechterung der Nierenfunktion im Alter ist Vorsicht geboten bei Aluminiumverbindungen.

Bei Schwangeren und Stillenden kann Ranitidin vorübergehend eingesetzt werden. Langfristige Behandlungen sind zu vermeiden.

Ältere Menschen: Dosierung und Risiken

Bei älteren Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion müssen die Dosen entsprechend geringer gehalten werden, da sonst Nebenwirkungen auftreten. Kindern unter 14 Jahren sollten möglichst keine H2-Blocker gegeben werden.

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Erfahrungsberichte (5) zum Thema „Medikamente gegen Magensäure: Wirkung, Nebenwirkungen und Tipps“

Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.

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  1. Sehr geehrte Damen und Herren!

    Habe schon jahrelang chronische Gastritis. Meine Frage. Habe vor ca. 2 Wochen mit Sango Koralle angefangen und nehme momentan Sucralfat 3 mal am Tag.
    Darf ich die Sango Koralle Kapseln und das
    Magenmittel Sucralfat Genericon 1g/5 ml gleichzeitig nehmen?

    Ich nehme die Sachen mit 3 Stunden Abstand.

    Weil im Beipackzettel steht, dass eine gleichzeitige Einnahme von
    Antacida (Arzneimittel gegen Magenübersäuerung)oder säurehemmenden
    Mitteln beeinträchtigt die Wirksamkeit von Sucralfat Genericon.

    Vielen Dank für Ihre freundliche Auskunft.

    Freundliche Grüße

    G.D.

    Liebe Frau D.,

    Sie sollten andere Medikamente oder Nahrungsergänzungen im Abstand von mindestens 2 Stunden, möglichst vor der Einnahme von Sucralfat einnehmen. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  2. Hallo,
    ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir helfen könntet. Meine Omi (77) klagt seit einigen Jahren über ständige Übelkeit, Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl. Sie hat im letzten Jahr aufgrund dessen über 15 kg abgenommen. Sie war auch schon mehrfach im Krankenhaus. Erst dieses Jahr hat man sie dort gründlich untersucht (Magen-, Darmspiegelung 2x). Die Ärzte diagnostizierten eine Magenschleimhautentzündung, die aber aufgrund der strengen Diät, die mit den Untersuchungen einherging, 'schnell' wieder verschwand, so dass es ihr nach wenigen Tagen besser ging. Jedoch hielt dies nicht lange an und es geht ihr wieder so schlecht. Ins Krankenhaus will sie nicht wieder gehen, weil man ihr da sowieso nicht hilft. Weil wir dies schon öfter beobachten konnten, dachte ich, ich frage Euch mal.
    Gruß aus Berlin

    Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,

    als Ursache der Übelkeit kommt vieles in Frage. Welche Medikamente nimmt die Oma? An welchen Erkrankungen leidet sie? Wie ist ihr Blutdruck? Wann kommt die Übelkeit? Wie ernährt sie sich und wieviel und was trinkt sie? Vielleicht können Sie dazu Angabaen machen. Liebe Grüße nach Berlin.

    Ihr Biowellmed Team

  3. Hallo Liebes Biowellmed Team!

    Nach einer Magenspiegelung Ende 2009 wurde bei mir eine
    chronische Gastritis diagnostiziert. Helikobacter Pylori Bakterien wurden nicht zu 100% ausgeschlossen. Keine Ahnung welche, aber es ging auch um Gallenreflux da ich Gallensteine hatte. Gallenblase ist seit 2 Jahren weg.

    Seit November 2010 habe ich Magenschmerzen, schmerzen bis in den Rücken. Raniditin nütze nichts. Dann bekam ich Säureblocker Pariet 20 mg, einmal täglich. Es hat etwas gedauert bis diese angeschlagen haben. Nach einem Monat sollte ich diese nur noch nach Bedarf nehmen. Ich hatte diese 3 Tage nicht genommen fingen die Schmerzen schonwieder an. Diesmal bekam ich Rabeprazol 15 mg, 3 -4 Tahe 2 mal, dann 1 mal täglich.
    Leider habe ich immer noch Magenschmerzen. Nicht Nachts, wenn ich morgen aufstehe geht es, sobal ich etwas esse, gehen die Schmerzen los.
    Ich habe am 28 eine Magenspiegelung. Nur diese Schmerzen machen mir Angst, weil ich Tabletten schlucke und es tut sich nichts. Ich denke schon an ein Karzinom weil diese Schmerzen nicht aufhören.
    Vielleicht können Sie mir etwas dazu sagen.

    Liebe Grüße

    Liebe Leserin,

    man muss nicht gleich an ein Karzinom denken. Es sollte jedoch noch eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauches gemacht werden, um eine Erkrankung der Gallenwege oder der Bauchspeicheldrüse auszuschließen. Gute Besserung wünscht

    Ihr Biowellmed Team

  4. Nach zwei Magenspiegelungen im Abstand von ca. 4 Wochen nehme ich nun schon seit etwa 1,5 Jahren als Dauermedikation täglich 15mg Lansoprazol ein.
    Bisher wurde mir das Medikament Agopton 15 mg verschrieben, ab Dezember wurde wohl aus Kostengründen auf Lansoprazol – Ratiopham 15mg umgestellt.
    Seit der Umstellung habe ich den Eindruck, dass es wieder öfter zu Reizerscheinungen der Magenschleimhaut kommt, was unter Agopton nicht auftrat.

    Ich habe zwei Fragen:
    1. Ist die Zusammensetzung von Agopton anders als von Ratiopharm, (die Kügelchen in der Kapsel sind z.B. größer)?
    2. Mein Arzt (Gastroenterologe) ist der Meinung, dass ich den Wirkstoff Lansoprazol wohl bis zu meinem Lebensende einnehmen müsse, um beschwerdefrei zu bleiben. Ich bin jetzt 46 Jahre alt. Ist das ratsam? Ist die Langzeiteinnahme von Lansoprazol über viele Jahre unbedenklich und welche Alternativen gäbe es?

    Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,

    das Medikament von Ratiopharm hat den gleichen Inhaltsstoff und sollte deshalb eine vergleichbare Wirkung aufweisen. Eine Langzeittherapie ist durchaus möglich. Wie bei jedem Medikament sollte sie jedoch regelmäßig ärztlich überwacht und überprüft werden. In der Medizin ändert sich auch oftmals etwas durch neue Erkenntnisse. Dann kann es sein, dass man die Empfehlungenn wieder ändert. Wichtig ist natürlich auch zu wissen, was man genau bei den Magenspiegelungen festgestellt hat. Viele Grüße

    Ihr Biowellmed Team

    Über die Beantwortung meiner Fragen, wätre ich Ihnen sehr dankbar.
    Mit freundlichen Grüßen

  5. Vorsicht bei Roaccutan!

    Letzte Woche habe ich zum ersten Mal Roaccutan (10 mg) eingenommen und etwa eine Stunde später Brechreiz verspürt, der bis heute – 8 Tage später – immer noch anhält. Bei empfindlichen Menschen hat Roaccutan auf die Magenschleimhaut wohl eine ähnlich unangenehme Wirkung wie generell zu viel Säure oder auch Aspirin. Da mir immer noch hundeübel ist, hatte ich irgendwie den Drang, andere davor zu warnen.

    Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,

    vielen Dank für Ihren Hinweis. Roaccutan ist ein Vitamin A – Säure – Abkömmling und sollte nur nach reiflicher Überlegung, z. B. bei schweren Akneformen eingenommen werden. Es kann viele Nebenwirkungen verursachen, u. a. die von Ihnen genannten. Wir empfehlen Ihnen, einen Arzt aufzusuchen, der vermutlich mit einem Präparat die Beschwerden abmildern und schneller beseitigen Kann. Gute Besserung!

    Ihr Biowellmed Team

Ihr Bericht zum Thema Medikamente gegen Magensäure: Wirkung, Nebenwirkungen und Tipps

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