Das Kniegelenk: Aufbau und Funktion
Verletzungen und Erkrankungen des Kniegelenkes haben in den letzten Jahren an Zahl und Schwere erheblich zugenommen. Gründe hierfür sind neben der Ausweitung des Breitensports die immer höheren Belastungen im Wettkampfsport. Aber auch ohne sportliche Betätigung können Kniegelenksbeschwerden auftreten. Während vor Jahren zur Behandlung noch ausgedehnte Operationen notwendig waren, hat vor allem die Anwendung neuer und verbesserter Technologien die Resultate erheblich verbessert.
Anatomie: Bänder, Menisken und Knorpel
Das Kniegelenk wird von allen Gelenken am meisten beansprucht. Es verbindet die beiden größten Knochen des Menschen. In seiner Funktion ist es das komplizierteste Gelenk des menschlichen Körpers. Da ihm eine vorwiegend knöcherne Führung fehlt, kann eine uneingeschränkte Funktion nur dann erreicht werden, wenn sich aktive (Muskeln) und passive Stabilisatoren (Bänder, Menisken, Gelenkkapsel) gegenseitig perfekt ergänzen. Für die Stabilität sind neben den Muskeln des Ober- und Unterschenkels vor allem das vordere und hintere Kreuzband verantwortlich. Sie befinden sich im Zentrum des Gelenkes.
Häufige Verletzungen und Erkrankungen
Große Gewalteinwirkungen, wie sie häufig bei Unfällen vorkommen, können zu Verletzungen des Kapselbandapparates, des Innen- oder Außenmeniskus oder des Knorpels führen. Beschwerden bei jüngeren Patienten werden in der Regel durch Schäden der Bänder oder der Menisken verursacht, wohingegen im Alter häufig der Knorpelverschleiß (= Arthrose) die Ursache der Schmerzen darstellt.
Meniskusriss: Symptome und Behandlung
Der intakte, aus Faserknorpel bestehende Innen- und Außenmeniskus ist für die Kraftübertragung verantwortlich und erfüllt eine Art „Stoßdämpferfunktion“ zwischen Ober- und Unterschenkelknochen. Durch Meniskusrisse wird diese Funktion gestört. Die Patienten klagen über stechende Schmerzen an der Knieinnen- oder Außenseite, die oft durch Drehbewegungen, Aufstehen aus der tiefen Hocke auslösbar sind. Zeitweise kann es auch zu Gelenkblockierungen und Flüssigkeitsansammlung (Erguss) kommen.
Kreuzbandriss: Ursachen und operative Lösungen
Verletzungen beim Sport mit Riss eines Kreuzbandes haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Besonders gefährdet sind Fußballer und Handballer, aber auch der alpine Skiläufer. Der häufigste Verletzungsmechanismus ist die unphysiologische Belastung des Kniegelenks in Beugung, Außenrotation und X-Beinstellung bei fixiertem Fuß, wie beim Fußballspiel oft zu beobachten ist.
Knorpelschäden: Von Verschleiß bis Arthrose
Wichtig für ein Gelenk sind die Knorpelflächen, die den Knochen überziehen. Nur ein intakter Knorpelbelag garantiert einen „reibungslosen“ Bewegungsablauf, Schäden können durch Unfälle aber auch durch Überbelastung und vorzeitige Alterung auftreten. Wir wissen, dass Meniskusrisse und Instabilität den Knorpel schädigen. Beschwerden treten abhängig von der Größe und Lokalisation des Schadens auf.
Moderne Behandlungsmethoden
Die Versorgung von verletzten Kniegelenken hat in den letzten Jahren große Impulse und Verbesserungen durch die Einführung von endoskopischen Operationstechniken erfahren. Bei Operationen dieser Art ist eine großzügige Gelenkeröffnung nicht mehr notwendig. Über mehrere kleine Hautschnitte können Kniegelenke, aber auch Schulter-, Ellbogen-, Hand- und Sprunggelenke schonend und schmerzarm operiert werden.
Arthroskopie: Schonende Eingriffe am Knie
Mit Hilfe einer schmalen beleuchteten Optik (Arthroskop) kann der Gelenkinnenraum vollständig eingesehen werden. Die Bilder aus dem Gelenkinnern werden mit einer Miniaturkamera auf einen Bildschirm übertragen und können entsprechend dokumentiert werden. Meniskusrisse und Schäden am Knorpel können mit dieser Operationstechnik optimal behandelt werden.
Knorpeltransplantation: Neue Hoffnung bei Schäden
Um auch größere Knorpeldefekte zu schließen, wird seit Jahren intensiv geforscht. Knorpel-Knochentransplantate werden aus weniger beanspruchten Gelenkregionen entnommen und in Defekte eingesetzt. Knorpelzellen können bereits im Reagenzglas gezüchtet werden, um dann auf einem Träger in einen Knorpeldefekt eingebracht zu werden. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob diese Verfahren die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen.
Nachbehandlung und Rehabilitation
Die Nachbehandlung nach operativen Eingriffen am Knorpel ist ungleich mühevoller als nach Meniskusschäden. Da der Knorpel lange Regenerationszeiten aufweist, ist je nach Ausdehnung des Schadens und nach durchgeführter Operation eine längere Entlastung oder Teilentlastung des operierten Beines notwendig. Häufig ist neben Krankengymnastik auch eine entzündungshemmende Medikation notwendig.
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Erfahrungsberichte (5) zum Thema „Kniegelenksverletzungen: Ursachen, Behandlung und Prävention“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
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Hallo zusammen..
Ich möchte gerne wissen, ob meine Beschwerden noch im Normalbereich liegen.
Knie Arthroskopie am 22.11.21
Diagnose:
Lateralisation der Patella, Plica mediopatellaris, Chondromalazie Grad I-II medialer Gelenkspalt, Grad II-III femoropatellar sowie lateraler Gelenkspalt.
Prozeduren:
Kniearthroslopie rechts mit lateralem Release parapatellär, Rezeption der Plica mediopatellaris, Knorpelglättung, intraartikuläre Refondrainage.
Nun meine Frage..
Abgesehen von einem heftigen Bluterguss, der vom oberschenkel bis zum Fuß geht, dunkel blau bis lila, ist das Knie immer noch geschwollen. Es geht einfach nicht zurück, Schmerzen werden auch nicht besser.. Bei jeder kontrolluntersuchung sagt man mir das dauert seine Zeit. Eine Punktion war erfolglos, es kam nichts raus. Der Arzt im KH sagte, es sei wohl nicht mehr flüssig sondern puddingartig. Nun soll eine Lymphdrainage her, die übermorgen beginnt.
Ist das normal nach mehr als 14 Tagen nach dem Eingriff?
Meine habe Angst,daß es sich mehr verschlimmert als verbessert. Was kann das sein?
LG aus dem Ruhrgebiet
Liebe M.W.,
ein so großer Bluterguss ist sicher nicht normal, kann jedoch auftreten. Wir können das Knie leider nicht untersuchen, daher können wir Ihnen auch nicht raten. Vielleicht versuchen Sie die Lymphdrainage. Eventuell kann Ihnen die Physiotherapie weitere Ratschläge geben. Nehmen Sie Medikamente zur Blutverdünnung oder spritzen sich Heparin? Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Wurde bis jetzt 5 mal operiert Kniegelenk habe trotzdem starke Schmerzen werde am 29.4 wieder operiert hoffe das ist das letzte mal .
Lieber Herr K.,
das wünschen wir Ihnen von Herzen. Stellung können wir nicht beziehen, da Sie uns leider nicht mitteilten, welche Erkrankung vorliegt und was bis jetzt versucht wurde. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Beträchtliche Chondropathie am patellaren Gleitlager u. i. medialen Kniegelenkkompartement.Der Knorpelbelag am patellaren Gleitlager u. auch im medialen Kompartement ist abschnittsweise deutlich verschmälert mit größeren Knorpeldefekten
MRT des rechten Kniegelenks
1,5 T, 8- Kanal-Kniespule,sagitttale und coronare Schichtführung, Spinechoverfahren T1-gewichtet, IR-Sequenz,fettunterdrückt,T2-gewichtet,3D-Knorpelsequenz,T2-betonte GE-Sequenz.
Momentan habe ich wieder Schmerzen und bitte um kurze Info.
Lg.
Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,
es handelt sich um einen deutlichen Knorpelschaden im Kniegelenk, d. h. um eine Arthrose. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Hallo guten Tag! Ich hatte im Dez. 2009 eine , Athroskopische Knie Op, wobei der Meniskus zum Teil entfernt wurde. Ein Knrpelschaden war auch vorhanden der zum teil geglättet wurde. Aber auf meiner rechten innenseite, war ein circa ein qcm grosses loch das man nicht sofort in der gleichen op mitbehandeln konnte. Jetzt wollte ich gerne wissen, ob eine Knochenknorpeltransplatation besser ist so wie der Arzt es mir mit einem op Bild gezeigt hat, oder wie ein anderer Arzt in einer anderen Orthopädie klinik ,der etwas vom anbohren des Knorpelloches erzählte. Wenn ich wüsste das mit dem angeblichen anbohren des Knorpelloches der knorpel wenn überhaupt ,wieder schließt genauso gut oder stark ist das man nicht unbedingt eine Kn. Knorpeltransplantation vorziehen sollte ,könnte man sich besser entscheiden. Schließt sich nämlich nach der anbohr methode das loch nicht, würde ich es wahrscheinlich breuen keine Knochenknorpeltransplatation gemacht zu haben. Obwohl ich mir vorstellen könnte ,das die Anbohr methode eine wesentlich leichtere Op wäre auch wegen der späteren Nachbehandlung .Für ihren Rat, wäre ich sehr dankbar! Mit lieben grüßen ans Biowellteam !!
Liebe Leserin,
beide Methoden versprechen keine Heilung. Beide Methoden können sinnvoll sein. Es hängt von mehreren Faktoren ab. Wir schicken Ihnen hier 2 links, unter denen Sie die Bedingungen nachlesen können, um sich dann vielleicht nochmal in Ruhe mit Ihren Ärzten zu unterhalten. Wir hoffen, dass es Ihnen so leichter fällt, eine Entscheidung zu treffen und würden uns freuen, von Ihnen wieder (z.B. nach erfolgreichem Eingriff) zu hören. Alles Gute!
http://www.lengerke.de/knie/frame/index/o-trans.htm
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Forscher-regen-Knorpelwachstum-im-Knie-an-212731.html
Ihr Biowellmed Team
Hallo aus kärnten!
Hatte vor 3 Jahren Beschwerden im Knie!Lt.Arzt eine Meniskus=
schaden.Kleine OP in einer Woche wieder fit! Leider nein! Hatte
4 Wochen lang (nach der OP) immer stärker werdende Schmerzen!
Im Krankenhaus wurde immer nur gesagt, daß es schon werden würde.!
Nach 4 Wochen habe ich es nicht mehr ausgehalten und habe von einem
Arzt auf der Unfallstation gehört, der ein Kniespezialist sein soll.
Bin da hin, an einem Freitag, am darauffolgenden Montag wurde ich schon wieder operiert! Leider war vom Knorpel nicht mehr viel zu retten!
Knorpelschaden III -IV .es wurden Pridiebohrungen gemacht, 6 Wochen
Krücken.Knapp ein Jahr später bekam ich eine Kniegelenksprothese!
Es war die ersten Monate danach so, daß ich zwar nicht schmerzfrei war
aber es ging.Alle Kontrollem waren O.K. Bewegung gut! Seit etwa 3
Monaten geht die Kurve mit meinem Knie jedoch total bergab,
Bewegung ganz schlecht, kann kaum mehr abbiegen, Schmerzen
sehr schlimm! Kann nur auf dem Rücken schlafen, sobald ich
den Fuß im Schlaf seitlich bewege , bin ich schon wach vor Schmerzen!
Operiert wurde ich Ende Oktober 2007. Bin ziemlich verzweifelt.
Wer könnte mir was vernünftiges raten?