Harnblasenkarzinom: Ursachen, Symptome und Behandlung

Was ist ein Harnblasenkarzinom?

Erkennt man bösartige Blasentumoren frühzeitig und behandelt sie dann sofort, kann den Betroffenen geholfen werden. Bösartige Blasentumoren machen ca. 3 % aller bösartigen Tumoren aus. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Pro Jahr erkranken in Deutschland ca. 25.000 Menschen an einem Harnblasenkarzinom. Das Harnblasenkarzinom stellt damit die fünfhäufigste Krebserkrankung beim Menschen dar. Das Durchschnittsalter, in dem es auftritt, beträgt ca. 65-70 Jahre.

Ursachen und Risikofaktoren

Zigarettenrauchen als Hauptursache

Zigarettenrauchen ist mit Abstand der wichtigste Risikofaktor. Je mehr und je länger geraucht wird, desto höher ist das Risiko. Das Rauchen von Zigarren und Pfeifen erhöht ebenfalls das Risiko, jedoch nicht ganz so stark. Schwarze, an der Luft getrocknete Tabake sind wohl mit einem höheren Krebsrisiko belastet als helle, rauchgetrocknete Tabake. Wird das Rauchen beendet, sinkt das Krebsrisiko bereits wenige Jahre später wieder deutlich und entspricht nach 20 Jahren Nikotinkarenz fast dem eines Nichtrauchers.

Chemische Substanzen und berufliche Risiken

Weitere Ursachen sind chemische Substanzen wie ß-Naphthylamin, das früher in der Gummiindustrie eingesetzt wurde, Benzidin, das bei der Herstellung von Azofarbstoffen benötigt wurde, aromatische Amine, die bei der Farbstoffherstellung verwendet wurden, wodurch Färber in der Textil- und Lederindustrie und Maler und Lackierer ein erhöhtes Risiko hatten, sowie Friseure, die bei Anwendung permanenter Haarfarbstoffe ein erhöhtes Risiko hatten. Dies scheint bei den neueren Farbstoffen nicht mehr der Fall zu sein. Alle, die mit aromatischen Aminen oder Azofarbstoffen zu tun haben, sind erhöht gefährdet, ebenso Arbeiter in Kokereien, die mit einer hohen Belastung an Verbrennungsprodukten zu tun haben.

Genetische Faktoren und Tumor-Suppressor-Gene

Wie bei anderen Krebsarten spielt auch p 53, ein sogenanntes Tumor-Suppressor-Gen, eine Rolle, indem es Zellen, die genetische Schäden aufweisen, nicht mehr zur Vermehrung zulässt. Eine Veränderung des p53 – Gens findet man bei ca. 40 % der Patienten, die ein Blasenkarzinom haben, das bereits auf die Blasenwand übergegriffen hat. Eine Veränderung des Gens führt – so zeigen Studien – wohl zu einem aggressiveren Tumorverhalten und verschlechtert die Prognose nach Blasenentfernung.

Symptome und Diagnose

Frühe Anzeichen: Blut im Urin und Beschwerden beim Wasserlassen

Häufig ist das erste Symptom das Auftreten von Blut im Urin oder Beschwerden bei der Blasenentleerung. Diese Beschwerden können jedoch auch bei anderen Nieren- und Blasenerkrankungen auftreten und sind nicht krebstypisch. Beschwerden, die eindeutig auf Blasenkrebs hinweisen, gibt es nicht.

Diagnoseverfahren: Zystoskopie, CT und Gewebeprobe

Tritt Blut im Urin auf oder bestehen Beschwerden beim Wasserlassen, erfolgt zunächst eine Untersuchung des Urins. Beruhen die Beschwerden lediglich auf einem bakteriellen Infekt, wird dieser zunächst behandelt. Anschließend erfolgt eine Kontrolluntersuchung des Urins. Weist der Urin dann immer noch krankhafte Veränderungen auf, führt der urologische Facharzt eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) und eventuell eine Röntgendarstellung der Blase (Urogramm) durch.

Behandlungsoptionen

Oberflächliche Tumoren: Chemotherapie und Abtragung

Die Behandlung hängt vor allem vom Stadium der Erkrankung ab. Ca. 80 % der Patienten haben zum Zeitpunkt der Diagnose ein oberflächliches Harnblasenkarzinom und damit eine günstige Prognose, da diese Tumoren relativ selten Metastasen bilden. Dringt jedoch der Krebs in die Muskelschicht vor, steigt das Risiko einer Metastasenbildung.

Muskelinvasive Tumoren: Blasenentfernung und radikale Zystektomie

Besteht bei Erstdiagnose ein Muskel eindringendes Wachstum ohne Lymphknoten- und Fernmetastasen, müssen die Harnblase und die Beckenlymphknoten beidseits entfernt werden. Beim Mann werden mit der Harnblase Prostata, Samenblasen und körpernahe Anteile der Samenleiter entfernt. Bei der Frau werden bei Tumorbefall die körperfernen Anteile der Harnleiter und die Harnröhre mit entfernt.

Fortgeschrittene Stadien: Chemotherapie und Strahlentherapie

In fortgeschrittenen Fällen, wenn eine heilende Operation nicht mehr möglich ist, kann es sinnvoll sein, die Harnleiter in den Darm einzupflanzen, um die Blase ruhig zu stellen und so den Patienten von seinen Schmerzen zu befreien. Der Nachteil bei der Umleitung des Urins in den Darm kann eine aufsteigende Nierenbeckenentzündung sein oder eine hyperchlorämische Azidose.

Prognose und Überlebensraten

Was beeinflusst die Prognose?

In den Studien zeigten sich ein niedriger Karnofsky-Index, das Auftreten von Eingeweidemetastasen und eine Erhöhung der alkalischen Phosphatase als ungünstiger Faktor für das Überleben. Der Nachweis von maximal 2 befallenen Lymphknoten ist ebenfalls positiv zu bewerten.

Prävention und Nachsorge

Wie Raucherentwöhnung das Risiko senkt

Die beste Vorbeugung ist der Verzicht auf das Rauchen und den Kontakt mit gefährdenden Stoffen. Viel Obst scheint das Tumorrisiko zu verringern. Bei Gabe von Alkylanzien scheint die zusätzliche Gabe von MESNA eventuell einen schützenden Effekt zu haben.

Die Rolle von Selen und anderen präventiven Maßnahmen

Selen scheint schützend zu wirken. In einer Studie war das Blasenkrebsrisiko bei Menschen mit niedrigem Selenspiegel erhöht. Insbesondere bei Frauen, Rauchern und Personen mit verändertem p53 – Gen scheint Selen günstig zu sein. Personen mit erhöhtem Risiko können 200µg pro Tag Selen zu sich nehmen.

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Eine Antwort auf „Harnblasenkarzinom: Ursachen, Symptome und Behandlung“

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  1. Bin heute morgen operiert worden.Hatte ein Blasentumor.Jetzt heisst es abwarten bis das Ergebnis da ist.Habe einen Blasenkatheter bekommen….jetzt liege ich hier und jede Bewegung schmerzt..Hatte jmd.nach der OP auch Schmerzen,wenn ja wie lange dauert es denn??

    Liebe(r) L.,

    Schmerzen sind nach einer Operation 'normal'. Man kann jedoch etwas dagegen tun. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt oder eine Krankenschwester. Gute Besserung und alles Gute bezüglich des Befundes wünscht

    Ihr Biowellmed Team

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